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Pfeilspitzwand-Klettersteig
April 2014
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Ausgangspunkt: | Klettersteig-Parkplatz in Mayrhofen (3 Euro/Tag), ohne Pickerl etwa
2¼
Stunden Autofahrt vom Südwesten Münchens (mit Pickerl ~20 Minuten kürzer,
aber nur wenn die A8 komplett frei ist. Lohnt also nicht.).
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Länge: |
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Unsere Zeit: | 5:20 Stunden, davon 2:30 reine Kletterzeit im Steig (ohne
Pausen) und 1 Stunde Rast auf der bequemen Bank.
Die Etappen zur
besseren Einschätzung (ohne Pausenzeiten zwischen den Etappen):
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Alter von Ariane: | 11 Jahre | |||||||||||||||
Schwierigkeit: |
Der Pfeilspitzwand-Klettersteig ist sowohl technisch als auch kräftemäßig
schon eine kleine Herausforderung für normal trainierte Leute. Zwar geht die
Schwierigkeit "nur" bis C/D, aber im Unterschied zum Leite-Klettersteig in Nassereith gibt es
hier zwei ziemlich lange Abschnitte, in denen dieser Schwierigkeitsgrad überwiegt.
Der Steig ist allerdings wirklich gut konzipiert: der längste schwierige Abschnitt mit
vielen C/D-Stellen und kleinen Überhängen kommt gleich zu Beginn. Wenn man es bis
zum Notausstieg geschafft hat, dann
kann man sich darauf verlassen, dass es (mit Ausnahme des freiwilligen Besuchs der Glocke)
nicht mehr schwieriger
wird. Es gibt nun immer mehr richtig gute Ausruhmöglichkeiten, wo man auch mal entspannt
sitzen kann, und selbst die zweite lange
C/D-Passage wird von einigen kleinen Standmöglichkeiten unterbrochen.
Allerdings ist der Steig nie wirklich trivial: selbst in den etwas einfacheren Abschnitten
(wobei ja C und B/C auch keine Spaziergänge sind!) gibt es
immer wieder kleine Überhänge oder zumindest senkrechte Stellen, bei denen man ja
auch schon in Rückenlage gerät. Zudem wurden die Eisenbügel an vielen Stellen
bewusst lückenhaft gesetzt, so dass man sich mit kleinen Reibungsklettereien helfen
muss. Beides führt dazu, dass man ständig ein bisschen Armkraft braucht, und
am Ende merkt man deutlich, wie viel das in der Summe ausmacht. Es ist darum sehr empfehlenswert, die
Ausruhmöglichkeiten auch wirklich zu nutzen.
Für Leute mit auch nur geringer Höhenangst ist dieser Steig definitiv nichts! Im
Unterschied zu anderen Steigen wie dem Oberlandsteig oder dem Leadership-Klettersteig, wo man
ja auch senkrecht hinunterschaut, sind hier
die Stellen mit Tiefblick zugleich mit die anspruchsvollsten, so dass man auch nicht schnell
wieder aus der Ausgesetztheit herauskommt. Wenn man da
weiche Knie oder Arme bekommt, besteht die Gefahr, dass man diese Passagen allein vom
Kraftaufwand her nicht mehr schafft. Und das Zurücksteigen ist dann im Zweifel auch nicht
einfacher.
Zustieg:
Nicht der Rede wert :-) Vom Parkplatz knapp 10 Minuten, 5 davon über einen kraxeligen Waldpfad.
Klettersteig:
Der Aufstieg bis zum Kathedralendach beginnt mit einer
leichten Rampe, dann geht es nach einem ersten kleinen Überhang gleich in eine stark ausgesetzte
Passage, in der die Trittbügel auf einmal zu Stahlstiften werden, die deutlich
weniger Halt bieten. Dort schafft man das Umsetzen nur, wenn man in der
richtigen Reihenfolge mit den Füßen ankommt. Der nahtlose Übergang in einen
steilen Aufschwung, in dem man nie entspannt stehen kann, endet in einem kurzen Überhang,
in dem man an mindestens 2 Ankern in
schon etwas stärkerer Rückenlage umsetzen muss, so dass die Arme erstmals deutlich
gefordert werden. Der gesamte Abschnitt nach der Rampe bis zum ersten Stand nach diesem
Überhang ist aufgrund der nicht nachlassenden Schwierigkeit mit der schwerste des
gesamten Steigs.
Nach einer Standmöglichkeit folgt ein steiler, aber nur kurzer und etwas
leichterer Aufschwung, danach geht es im Vergleich schon fast erholsam weiter, bis man zum
letzten Aufstieg vor dem Notausstieg gelangt. Nach einem eher einfachen Einstieg auf
Trittbügeln stößt man auf eine wirklich schwierige Stelle, in der man etwas
Probleme hat, den richtigen Weg zu finden.
Wer jetzt zweifelt, kann sich darauf verlassen, dass es nicht mehr schwerer wird als bisher
(selbst der Aufschwung nach der Bank ist etwas leichter, vor allem aber deutlich kürzer
als dieser erste Abschnitt). Wem's reicht, der kann den Steig über den Notausstieg verlassen, das ist aber auch kein Zuckerschlecken! Enorm steil und
rutschig geht es durch den Wald hinab, und wer keine Handschuhe trägt, um das Kletterseil durch
die Hände rutschen zu lassen, wird entweder mit Brandblasen oder sehr schmutzigem
Hosenboden unten ankommen :-)
Wer weitergehen will, schüttelt kurz die Arme aus und erholt sich auf den Alu-Leitern und dem kurzen Pfadstück dahinter, bevor es in die
nächste Wand geht. Die beginnt leicht, wird nach oben hin aber etwas schwerer. Ein erster
kurzer Überhang ist noch einfach, der zweite ist zu Recht mit C/D bewertet, denn man muss
in deutlicher Rückenlage umsetzen, und das empfanden wir schon als anstrengend. Aber
anders als bisher sind die schwierigen Stellen jetzt nur noch sehr kurz und werden gleich von
guten Standmöglichkeiten abgelöst. Nach der Wand folgt wieder ein erholsames
Pfadstück, bevor man sich zum letzten Aufschwung vor der Bank macht. Der ist nicht mehr
schwer, aber steil, und geht darum auch wieder in die Arme.
Die Erholung auf der Bank der Liebesgrotte, die so bequem ist,
dass man darauf auch gut einschlafen könnte, hat man sich nun
redlich verdient und sollte sie auch unbedingt ausführlich nutzen. Insbesondere, wenn man
den Abstecher zur Glocke unternehmen will, sollte man in Ruhe wieder Kräfte sammeln.
Es geht nach der Bank enorm steil weiter, aber zum einen ist das auf den Eisenbügeln
recht gut zu bewältigen (Armkraft, klar, wie immer ;-)), zum anderen wird der Aufschwung
sehr angenehm von zwei kleinen Standmöglichkeiten unterbrochen, so dass es einem nicht zu
viel wird.
Ob man dann den Abstecher zum Glockenturm unternehmen will,
muss man sich gut überlegen. Nach meiner Einschätzung war das der schwierigste Teil
des Steigs. Das war das erste Mal auf
einem Klettersteig, dass Ariane eine Stelle nur mit Anleitung (und psychologischer
Unterstützung) bewältigen konnte (abgesehen von der Seilbrücke am MLDL, wo sie
aber einfach nur nicht die Reichweite hatte), und das will schon was heißen. Man muss
ein kurzes,
stark ausgesetztes Stück in deutlicher Rückenlage waagerecht überwinden und
mittendrin umsetzen. Wir haben das für Ariane schließlich mit einer
Rastschlingenquerung gelöst. Sie wollte natürlich
unbedingt die Glocke läuten, und die haben wir an dem Tag nur noch 2x gehört, obwohl
noch mindestens 17 Leute auf dem Steig waren. Die meisten haben die Glocke ausgelassen, wie wir
bei unserer langen Rast auf der Bank beobachten konnten.
Nach dem Glockenturm geht es nur noch kurz sehr steil hinauf, dann muss man ein bisschen
quer auf Reibung klettern und landet wieder auf einem Pfad. Dort
kann man sich erholen und einmal richtig durchschnaufen, jetzt ist es quasi geschafft! Die
zwei kurzen Überhänge, die es bis zum Schluss noch gibt, sind verglichen mit
dem bisherigen Steig wirklich keine Herausforderung mehr. Nach einem erholsamen Abschnitt am
Camping-Kamin gelangt man zum (im Moment leider fehlenden)
Steigbuch.
Im folgenden Gekraxel, bei dem man jetzt immer öfter Felstritte suchen muss, gibt es zwar
nochmal eine C/D-Stelle, die einen ziemlich stark in
Rückenlage bringt und Kraft kostet, aber Umsetzen muss man erst, wenn man wieder gut
steht.
Wieder folgt ein erholsames Pfadstück, dann sieht man die letzte Wand vor
sich. Die ist zwar ziemlich hoch, aber nicht wirklich schwierig. Man wechselt zwischen
Eisenbügeln und kurzen Reibungsklettereien und merkt spätestens jetzt, dass die Arme
bisher doch schon einiges an Arbeit verrichten mussten. Einen kleinen, sehr kurzen
Überhang gibt es (auch hier setzt man erst danach um), steil wird es zum Schluss auch
noch mal, aber insgesamt ist diese Wand ein sehr angenehmer und einfacher Schlusspunkt des
Steigs. Wobei das nicht ganz stimmt: erstens fehlt ganz oben ein Bügel, den man sehr
gerne hätte, und zweitens geht es nach der Wand noch vielleicht 60-70 m weiter am
Seil entlang durch den Wald. Eine winzige Kraxelei gibt's da auch nochmal, aber die
würde sogar ein 3jähriger schaffen :-)
Abstieg:
Man kommt etwas oberhalb des Gasthofs Zimmereben heraus und muss daher insgesamt ca. 310 hm
ins Tal absteigen. Der Pfad besteht vor allem direkt nach dem Gasthof quasi nur aus Wurzeln
und Felsen, und da muss man sich schon gut konzentrieren, um nicht jetzt noch
umzuknicken. Eine etwas gefährliche Treppe mit zu kurzen Stufen gibt es kurz vor der
Aussichtsstelle an der Seilbrücke, danach wird der Weg immer besser und man gelangt
problemlos zurück ins Tal.
Bitte beachtet die Gefahrenhinweise.
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Attraktivität: | Der Pfeilspitzwand-Klettersteig war mal eine ganz neue Erfahrung für Ariane und mich, den hier gab es plötzlich Stellen, für deren Überwindung wir uns richtig anstrengen oder herumprobieren mussten (und nicht wie sonst immer nur der arme Florian). Das hat richtig Spaß gemacht, auch wenn es deutlich anstrengender war als auf allen anderen Klettersteigen bisher. Der Wechsel zwischen Eisentritten und kurzen Reibungsklettereien ist sehr gut gelungen und die verschiedenen Abschnitte machen den ganzen Steig sehr abwechslungsreich. Die beiden speziellen "Attraktionen" sind hier mal recht ungewöhnlich: die Bank war eine tolle Idee und ist nicht nur schön platziert, sondern auch urgemütlich! Und die Glocke war für Ariane das Highlight, gerade auch weil sie so schwierig zu erreichen war und dieses "Ich hab's trotzdem geschafft!"-Erlebnis Ariane schon sehr beflügelt hat. Wenn man vor lauter Klettern nicht vergisst, ein bisschen herumzuschauen, fällt einem außerdem schnell auf, dass es nicht nur in den spektakulären Felswänden, sondern auch drumherum richtig schön ist. Gerade der letzte Abschnitt war mit den in und über der Felswand hängenden Bäumen und Sträuchern landschaftlich besonders attraktiv. Daneben bieten die vielen kleinen Pfadabschnitte immer wieder Gelegenheiten, die Ausblicke ins Zillertal zu genießen. Es war für uns beide ein wirklich rundum tolles Klettererlebnis! |
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Kurz bevor man aus Richtung Mayrhofen die Ziller überquert, schaut man auf den Hang mit dem Huterlaner-Klettersteig. Rechts unten der Gasthof Zillertal (offenbar eine Art Jugendherberge), links oben der Gasthof Zimmereben. Der Pfeilspitzwand-Klettersteig liegt auf der Rückseite des Hangs, bekommt aber trotzdem deutlich mehr Sonne ab als der Huterlaner.
Los geht's beim kostenpflichtigen Parkplatz (3,- Euro/Tag), ca. 150 m hinter dem Gasthof Zillertal.
Wer ein Fernglas dabei hat, kann vom Parkplatz aus schon einige Abschnitte des Klettersteigs erkennen, insbesondere die Bank und die Glocke (davon gibt's auch noch eine Nahaufnahme). Auch das Schild am Beginn des Zustiegs ist schon sichtbar. Der Notausstieg trifft nur wenige Meter daneben wieder auf den Weg.
Der Zustieg dauert ca. 5 Minuten, dann erreicht man schon die beeindruckende "Kathedrale".
Der Aufstieg zum Kathedralendach ist eine der am stärksten ausgesetzten Stellen, zudem auch noch recht schwierig. Wem in der Querung, bevor das Seil nach oben abbiegt (s.u.), schon mulmig wird, steigt besser wieder zurück, denn bis zum Notausstieg dauert es noch ein bisschen.
Wer die Ausrüstung erst hier anlegt und nicht schon am Parkplatz, der sollte den Helm lieber schon kurz vor Erreichen des Einstiegs aufsetzen... Los geht's mit der Einstiegsrampe, in der man noch recht entspannt auf Bügeln und Trittstiften klettern kann, aber nicht unbedingt muss.
Am Ende der Rampe kann man dann das erste Mal ein bisschen Reibungsklettern üben. Heute sind Ariane und ich übrigens alleine unterwegs. Den ersten Teil bis zum Notausstieg hatten wir ja schon einmal nach dem Besuch beim Huterlaner-Klettersteig testweise absolviert, um zu schauen, ob Ariane mit so einer langen schwierigen Passage schon klarkommt. Dabei haben wir auch schnell gemerkt, dass Florian definitiv eine zu geringe Reichweite hätte. Darum sind Steffi und er damals gar nicht erst eingestiegen, sondern haben unten gewartet, bis wir über den Notausstieg wieder unten ankamen. Nachdem sich Ariane aber schon lange mal auf einen schwierigeren Klettersteig gefreut hatte, gibt es also heute einen einen Papa-Tochter-Klettertag ;-)
Ganz typisch: der erste Bügel nach einem Pfadstück ist oft enorm hoch. Manchmal ging es nur mit einem Reibungs-Zwischenschritt. Direkt danach gibt es eine erste kurze senkrechte Stelle, in der man ein bisschen in Rückenlage gerät und sich beim Umsetzen mit etwas Armkraft halten muss. Auch das typisch für den Steig. Ariane ist im rechten Bild schon über diese Stelle hinaus und kurz vor der Querung.
In der Querung wird es dann plötzlich schwierig. Durch die zurückspringende Felswand "schwebt" man hier quasi frei über dem Abgrund und steht zudem auf den Stiften mit dem Kringel am Ende deutlich unsicherer als auf den Bügeln (die zwar auch nicht sehr groß sind, aber zur Not für beide Füße Platz bieten). Ich kam hier beim ersten Mal mit dem falschen Fuß an und musste nochmal zurücksteigen, um die Füße auf einem Bügel zu wechseln. Auf den ersten Stift muss man mit links, denn wenn man nicht mit dem rechten Fuß auf den zweiten Stift kommt, kann man nicht umsetzen, weil man nicht mit dem Gesicht zur Felswand steht. Ariane steht im rechten Bild richtig. Irgendwo hier beginnt laut Topo die C/D-Schwierigkeit, ich würde mal vermuten beim Wechsel von der Querung in den Aufstieg.
Links die letzten Bügel vor den beiden Stiften, rechts bin ich schon oberhalb der Kurve und schaue runter auf den 2. Stift. Hier hatten wir beim ersten Besuch beschlossen, dass Florian und Steffi lieber unten bleiben, denn die Abstände sind für Leute in Arianes Größe konzipiert, und ich stand hier selbst überall nicht so sicher, dass ich Florian da hätte helfen oder nachsichern können...
Der Aufschwung nach der Kurve ist nämlich ziemlich steil und anstrengend und bietet keine Erholungsstelle, wo man mal gemütlich stehen kann. Er endet im ersten richtigen Überhang des Steigs, der zwar nicht sehr lang, aber auch nicht einfach ist. Man braucht hier nicht nur beim Klettern Armkraft, sondern auch beim Umsetzen, wenn man nach hinten kippt und sich nur mit einem Arm festhalten kann. Ariane hat darum hier auch mal die Rastschlinge zum Umsetzen verwendet, was bisher immer nur Florians Technik war.
Puh :-) Die erste Ausruhstelle! Dieser Abschnitt vom zu hohen Bügel nach dem Pfadstück hinter der Einstiegsrampe bis hierher ist die längste schwierige Passage ohne Standmöglichkeit. Bei allen folgenden schweren Abschnitten erreicht man nach kürzerer Zeit irgendeine Möglichkeit, entspannt zu stehen und sich ein bisschen auszuruhen. Rechts der Rückblick von der Ausruhstelle. Der Überhang verbirgt sich dort, wo das Seil kurz hinter dem Felsen verschwindet. Genauso ist die Querung unten nicht zu sehen, dafür aber der 2. Trittstift.
Nach kurzer Pause folgte gleich die nächste steile Stelle. Zwar nicht überhängend, aber an einer senkrechten Wand hängt man ja auch leicht nach hinten, da sich die Füße direkt an der Wand befinden, der Kopf aber nicht. Dementsprechend werden auch hier die Arme ständig belastet.
Die Stelle im Rückblick. Danach geht's auf Reibung um die Kurve...
...hier im Rückblick, dann kommt so ein bisschen ein "Erholungsabschnitt". Erst geht es relativ leicht bis zum Baumstumpf hinauf (oben sieht man schon die grünen Schilder, wo der Steig links weitergeht und der Notausstieg nach rechts abzweigt),...
...dann wieder hinunter und gleich hinein in den nächsten C/D-Aufstieg, der diese Bewertung wohl der etwas gemeinen Stelle am roten Anker verdankt. Bis dorthin ist es zwar steil, aber auf den Bügeln nicht schwierig.
Wenn man am roten Anker zu nah am Seil bleibt, gerät man in deutlich Rückenlage und müsste sehr anstrengend auf Reibung hochklettern. Besser geht es, wenn man sich deutlich vom Seil entfernt und auf die linke Seite des Riss wechselt. Dort gibt es einen kurzen Moment, wo man keinen so richtigen Halt hat, man muss sich mit der linken Hand an einem nicht ganz so griffigen Felszacken (gelber Punkt) festhalten, damit man schließlich mit der rechten Hand den oberen Bügel (lila Punkt) erreicht (genau das hat Ariane im rechten Bild gerade geschafft). Dann kann man sich hochziehen und hat einen sicheren Stand zum Umsetzen, bevor man wieder zum Seil zurück quert und weiter hochsteigt. Auf Anhieb ist dieser Weg nicht so einfach zu erkennen, und Ariane musste einiges ausprobieren, bevor ihr diese Variante klar wurde.
Nachdem man wieder zum Seil zurückgekehrt ist, geht es noch ein paar Meter weniger schwierig hinauf, dann hat man die Verzweigung erreicht und kann nach rechts aussteigen. Das haben wir beim ersten Besuch ja gemacht, darum gibt's auch ein paar Fotos vom Notausstieg.
Weiter auf dem Steig wird es nun bis zur schönen Ausruhbank in der Liebesgrotte deutlich einfacher als bisher. Zwar gibt es immer wieder schwierige Stellen, aber die sind nur sehr kurz. Die einfachen Passagen überwiegen deutlich. Wer jetzt das Bedürfnis nach einer richtigen Pause hat, macht das aber besser nicht hier, sondern erst nach den Leitern.
Dort kann man sich schöner auf den Pfadabschnitten niederlassen, bevor man die nächste Wand in Angriff nimmt. Ab jetzt befanden wir uns übrigens trotz Ostausrichtung ziemlich viel in der Sonne, obwohl es schon 13:00 Uhr war. Das hat allerdings leider beim Fotografieren enorm behindert :-(
Die Wand ist auch wieder steil, aber aufgrund der vielen Bügel recht gut zu klettern. Im oberen Abschnitt hat sie einen mit C/D bewerteten Überhang, und der war auch tatsächlich anspruchsvoll, etwa so wie der Überhang am Kathedralendach. Man gerät deutlich in Rückenlage und muss in der Position umsetzen, wenn man sich nach der Stelle nicht von oben hinunterbeugen will (und sowas ist ja immer blöd). Hier brauchten wir ziemlich viel Armkraft, aber direkt danach...
...steht man wieder sicher und entspannt (und ich nur deshalb auf dem Anker, weil ich ein Foto nach unten machen wollte). Es folgt auch gleich eine richtige Ausruhstelle, wo man sich sogar hinsetzen kann. Im linken Foto erkennt man den Überhang beim Vergleich mit dem Fotos rechts darüber, denn die drei Krampen unterhalb des markierten Ankers sind durch den Felsvorsprung verdeckt, der oberste lugt gerade noch so hervor.
Nach kurzer Entspannung muss man noch ein letztes Mal hinauf, um zur Bank zu gelangen. Das ist nicht mehr wirklich schwer, aber wieder steil mit ein klein bisschen Rückenlage und darum erneutem Armkrafteinsatz.
Links geht's zur Bank, aber vorher wirft man mal einen Blick nach oben um abzuschätzen, wie lange die verdiente Pause sein muss, bevor man sich da wieder ran wagt ;-) Aber keine Angst, dieser steile und lang aussehende Aufstieg wird ab und zu unterbrochen und ist nicht gar nicht soo schwer. Wer genau hinschaut kann übrigens schon die Glocke erkennen, auch im linken Bild ist sie zu finden :-)
"Papa, das ist voll gemütlich!" Stimmt, und darum haben wir auch knapp eine Stunde darauf zugebracht und die Aussicht genossen (und ein paar andere Kletterer überholen lassen).
"Ich will jetzt auch mal ein Foto von Dir machen!" Na gut, sonst kann ich ja nie beweisen, dass ich auch immer dabei bin :-) Weiter geht's nach der Bank sehr steil hinauf, zwischen den unteren beiden Ankern hier im Foto sogar minimal überhängend, aber insgesamt auf den vielen Bügeln nicht so schwierig. Nur oben an dem kleinen Zacken links vom Seil waren die Abstände selbst für Ariane mal etwas arg groß. Direkt nach dem Zacken gibt es den ersten kleinen Stand zum Ausruhen. Und wer oben die Glocke nicht gefunden hat: hier ist sie :-) Und das Seil, das zu ihr quert, erkennt man auch schon. Das Seil ganz oben gehört zum weiteren Steigverlauf.
Links stehe ich auf dem ersten Stand nach dem Zacken, Ariane auf dem zweiten gleich darüber. Rechts steht ich auf dem zweiten und schaue auf den ersten hinunter (ganz unten lugen die Bretter vom Bank-Podest hervor). Mit "Stand" meine ich immer, dass man da mit beiden Füßen auf einem normalen Untergrund sicher steht, also nicht auf Bügeln, und sich nicht festhalten muss. Vom ersten zum zweiten Stand muss man einen kleinen Überhang überwinden, das erkennt man links vielleicht.
Auch vom zweiten Stand geht es mit einem etwas stärkeren, aber ebenfalls nur ganz kurzen Überhang weiter, der unterste Trittbügel sitzt nämlich in der deutlich zurückspringenden Felswand. Leider hab ich's nicht richtig fotografiert, darum ist das Foto zusammengebastelt. Danach geht's steil weiter, bis man wieder eine kleine, nicht ganz so gute Standmöglichkeit am Abzweig zum "Glockenturm" hat.
Ich will jetzt da nicht blöd daher reden, aber man sollte sich wirklich überlegen, ob man sich die Querung zur Glocke antun will. Nach Arianes und meiner Einschätzung war das nämlich deutlich die schwierigste Stelle auf dem Steig, was man auch daran gemerkt hat, dass Ariane sich zum ersten Mal nicht alleine durch getraut hat, weil sie Angst hatte, dass ihre Kräfte beim Umsetzen nicht reichen. Hier machte sich natürlich auch schon die bisherige meist leichte, aber permanente Belastung in den Armen bemerkbar. Für Kinder ist es natürlich eine tolle Sache, wenn sie die Glocke läuten können, und Ariane wollte unbedingt hin. Aber vielleicht geht man dann als Erwachsener besser vor, um sich das erstmal anzuschauen. So haben wir's auch gemacht.
An dem Foto, das ich von der Bank aus aufgenommen hatte, kann man die Problematik ganz gut erkennen. Der letzte einigermaßen gute Auftritt für die Füße befindet sich am grünen Punkt, unterhalb des grünen Ankers. Der nächste erst wieder am türkisen Punkt, dazwischen liegt aber der rote Anker, an dem man umsetzen muss. Darunter springt die Felswand erkennbar ziemlich weit zurück, so dass man sich in starker Rückenlage seitwärts hangeln und mittendrin umsetzen muss.
Vorher schon umzuhängen geht nicht, wenn man sieht, wie Ariane im rechten Bild schon ungünstig hängt. Da befindet sie sich in der Mitte zwischen dem grünen und dem roten Anker (vgl. roter Punkt) und hat mit den Füßen etwa am gelben Punkt (siehe auch die nächsten zwei Bilder) noch Auftritte gefunden. Die gesamte Belastung liegt aber schon auf den Armen.
Vom türkisen Punkt aus zurückzugreifen und umzuhängen ist nur mit sehr langen Armen möglich. Ariane hat all das ziemlich rasch erkannt und ist erstmal wieder umgekehrt.
Hier habe ich versucht, die "Lücke" unterhalb des roten Ankers einzufangen. Von unten erkennt man's wohl noch am besten. Ich bin nun erstmal vorgegangen bis zum türkisen Stand und habe in der Rückenlage umgesetzt, das war extrem anstrengend im Festhalte-Arm! Ariane hat darum nach dem grünen Anker ihre Rastschlinge ins Seil gehängt, das hier ja ziemlich waagerecht verläuft, ist dann bis zum roten Anker gekraxelt, hat die Rastschlinge nachgezogen und sich reingesetzt. Dann konnte sie gemütlich umsetzen und ist weiter mit der Rastschlinge am Seil bis zum türkisen Punkt geklettert.
Achtung: Man muss bei diesem Vorgehen unbedingt darauf achten, dass die Rastschlinge straff bleibt! Ein Sturz in eine Bandschlinge ohne Falldämpfer kann schon bei 30 cm enorm weh tun, bei 50 cm muss man schon mit Verletzungen der Wirbelsäule rechnen! Eine 60cm-Rastschlinge ist darum hier das richtige, wir hatten für Ariane blöderweise nur die 90cm dabei, so dass sie künstlich weit unten mit fast gestreckten Armen klettern musste. Das hat die Sache natürlich erschwert, aber sie hat es hinbekommen :-)
Wir sind drüben... Ach, war das auf der Bank schön :-) Die Belohnung ist nah, aber nicht greifbar, denn die Erbauer des Steigs haben sich noch eine Gemeinheit ausgedacht: Das Seil endet am Anker, den man neben Arianes Helm erkennt, aber die Glocke ist noch gut einen halben Meter weg und liegt insbesondere deutlich tiefer! D.h. man muss sich entweder nach vorne und unten auf den Abgrund zu beugen (uaaahh)...
...oder man setzt sich in die Rastschlinge (da waren die 90cm schon praktischer, aber mit 60 wäre Ariane auch noch an die Glocke gekommen). Der Abgrund bleibt da zwar furchterregend und Ariane ist auch nur sehr zögerlich in die Knie gegangen, bis sie richtig saß, aber in jedem Fall ist es die bessere Variante als das Vorbeugen. Natürlich ist Ariane nach dem Läuten vor Stolz fast geplatzt ;-)
Der Weg zurück ist genauso schwierig wie hin, ging aber mit der Rastschlingen-Technik wieder gut. Bei der Gelegenheit konnte ich dieses interessante Foto machen, wo man sehr gut sieht, wie man auch an einer nicht überhängenden Stelle (das Seil springt zwar zurück, die Bügel bilden aber eine senkrechte Linie) schon in Rückenlage gerät.
Nach der Rückkehr zum normalen Steig geht es also ziemlich senkrecht noch ein paar Meter hinauf, aber die vielen Bügel sind nach der Glocke quasi eine Erholung.
Oben angelangt fehlen in der Querung diese Bügel auf einmal und man muss ein bisschen auf Reibung klettern, bevor man das schmale Felsband erreicht. Rechts nochmal der gesamte Aufstieg seit der Bank im Rückblick.
Nach der Querung gibt es auf dem Pfad tatsächlich eine kleine Felsstufe, auf der man richtig sitzen kann. Das hat man sich auch verdient! Danach geht's erstmal ein bisschen entspannt weiter.
Die Rampe zum "Camping-Kamin". Fast keine Eisenbügel, gelegentlich sind ein paar Reibungstritte nötig (genau! Die armen Arme mal wieder :-))
Große Enttäuschung: Das Steigbuch fehlte! Ariane hätte bestimmt eine Glocke gemalt...
Nach dem Steigbuch kommt mal ein bisschen leichte B/C-Kraxelei...
Nach dem kurzen Abstieg muss man aber nochmal kräftig hinlangen. Dieser Überhang ist in der Topo die letzte mit C/D bewertete Stelle, und er erfordert auch ziemlich viel Kraft. Aber man muss erst umsetzen, wenn man wieder einen bequemen Stand auf einem Bügel erreicht hat, von daher ist es nicht wirklich schwer. Bevor man die letzte Wand erreicht, kommt man an einer Gedenktafel für einen 2011 abgestürzten Kletterer vorbei. Den Zeitungsmeldungen nach hatte der zwar ein richtige Klettersteigset an, aber es ist ihm wohl ein Sicherungsfehler unterlaufen. Das sollte all denjenigen, die immer nur einen Karabiner verwenden (und daher bei jedem Umsetzen kurz ungesichert sind) oder sich auch mal beim Überholen vollständig ausklinken, eine Mahnung sein. Beides beobachten wir leider ziemlich oft.
Die letzte Wand. Es geht tatsächlich bis ganz hinauf zu den überhängenden Bäumen, aber alles vergleichsweise einfach mit vielen Standmöglichkeiten. Der Steig ist in der Hinsicht wirklich gut konzipiert, dass zum Ende hin die schwierigen Stellen immer weniger und vor allem immer kürzer werden.
Typisch für die letzte Wand ist der Wechsel zwischen Bügeln und Felstritten, an diesen beiden Stellen gut erkennbar. Man muss immer wieder ein bisschen auf Reibung klettern, wenn sich keine Felstritte zwischen den Bügeln finden, und so ist diese Wand zwar nicht schwierig, aber wie schon auf dem ganzen Steig immer wieder etwas anstrengend.
Der letzte Überhang für heute! Es gibt noch einen 3. Bügel, der sich links unterhalb des Bildrands befindet und rechts wegen des Vorsprungs nicht zu sehen ist. Man hängt aber nur kurz nach hinten, dann steht man schon wieder sicher und kann problemlos umsetzen.
Nach dem kurzen Überhang geht es steil aber einfach zum Ausstieg. Dort haben sich die Erbauer nochmal einen kleinen Scherz erlaubt :-) Das Schild "Ausstieg" schon vor Augen, steht man auf einer kleinen Felsstufe mit dem unteren Bügel auf Knöchel- und dem oberen auf Brusthöhe, dazwischen vollkommen glatter Felsen. "Häh? Wie soll man denn da jetzt rauf?" Hilft nichts, die lahmen Arme müssen nochmal einen richtig kräftiger Reibungsschritt halten, dann ist es geschafft!
Man bleibt wirklich besser noch am Seil, denn von unten hat man ja gesehen, wie steil es auch hinter der Wand noch runtergeht.
Nach wenigen Metern auf einem Pfad wird es ungefährlicher, das Drahtseil endet hinter dieser letzten kleinen Kraxelei.
Bei etwa gleicher Einstiegshöhe hat der Pfeilspitzwand-Klettersteig etwa 50 hm mehr als der Huterlaner, also kommen wir diesmal deutlich oberhalb des Gasthaus Zimmereben heraus, das sich da unten hinter den Bäumen verbirgt. Der Pfad dahin ist kraxelig, man muss ein bisschen aufpassen, dass man nicht umknickt.
"So, zu Belohnung gibt's jetzt ein Eis!" Wann war nochmal gleich der Ruhetag? Dienstag... Ach Mist :-) Und trotzdem war heute auf dem Steig so viel los.
Da hinten kommt der Huterlaner-Klettersteig heraus. Der Abstiegspfad ist vor allem am Anfang sehr felsig, da muss man wirklich nochmal gut auf die müden Füße aufpassen.
Vorsicht, die erste der beiden langen Treppen hat sehr kurze Stufen!
Am "Notausstieg" des Huterlaner kann man natürlich auch einsteigen, und Ariane wollte unbedingt nochmal die Seilbrücke hin- und hergehen. War wohl doch noch nicht genug Klettersteig heute :-)
Nach der Aussichtsstelle an der Seilbrücke wird der Weg im Wald deutlich schöner als bisher.
Beim zerstörten Hang erkennt man im Hintergrund schon den Parkplatz mit den Bäumen. Man passiert noch den Einstieg zum Huterlaner-Klettersteig, dann landet man knapp 100 m weiter auf der Straße zum Parkplatz.
Schön war's! Und endlich auch mal eine richtige Kletterherausforderung für Ariane! Gegessen haben wir dann auf "allgemeinen" Wunsch hin bei McDonalds ;-), nachdem wir letztes Mal kein gutes Restaurant gefunden hatten.
Last modified: Thu Mar 5 10:53:58 CET 2020
Gefahrenhinweis/Haftungsausschluss: Bei vielen der vorgestellten
Wanderungen gibt es durchaus ausgesetzte und
gefährliche Stellen. Die Wege sind teilweise in schlechtem Zustand, und
die Gefahr eines Absturzes besteht bei schmalen Pfaden am Hang
immer. Typische Gefahren wie Steinschlag oder schlechtes Wetter sind zudem
in den Bergen jederzeit vorhanden. Wir bemühen uns, in der Darstellung
jeder Wanderung zu vermitteln, wie anstrengend und gefährlich sie
aus unserer persönlichen Sicht war und wie gut unsere Kinder damit zurecht gekommen
sind.
Trotzdem übernehmen wir natürlich für keine der
vorgestellten Wanderungen eine Garantie für die Richtigkeit der
Darstellung, für die Ungefährlichkeit oder die Eignung für
andere Kinder als unsere eigenen. Jeder wandert auf eigene Gefahr und auf eigene Verantwortung und
muss vor Ort selbst entscheiden, ob die vorgestellten Routen gefahrlos zu
begehen sind oder nicht.
Die Verwendung der Informationen dieser Webseite erfolgt auf eigenes
Risiko. Für Unfälle, welche eventuell auf unsere Informationen zurück zu
führen wären, wird nicht gehaftet.
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