wir
Rongg-Wasserfall- und Röbischlucht-Klettersteige
Juli 2013
Ausgangspunkt
Stellplätze vor dem Ortseingang von Gargellen, 3 Stunden Autofahrt vom Südwesten Münchens (Vignette erforderlich). Wegen der Länge der Anfahrt haben wir in Bludenz übernachtet und sind am nächsten Tag noch auf den Bocksberg gestiegen, das war insgesamt ein tolles Wochenendprogramm! Dabei empfiehlt es sich, erst die Klettersteige und am nächsten Tag die Wanderung zu unternehmen, sonst hat man evtl. auf den Steigen nicht mehr genug Kraft für die anstrengenden Abschnitte.
Google-Map
OpenstreetMap
Länge
Insgesamt gut 2 km mit ca. 250 hm
Zustieg zum Rongg-Wasserfall: 350 m/115 hm
Rongg-Wasserfall-Klettersteig: 110 m/65 hm
Vom Ausstieg zur Röbischlucht:   850 m/ca. +60 hm, -70 hm
Röbischlucht-Klettersteig: 240 m/-75 hm
Rückweg zum Auto: 500 m/-95 hm
Unsere Zeit
6 Stunden (Hinweise bzgl. der Zeiten), davon über 2½ Stunden Pausen (nicht, weil es so anstrengend, sondern wir etwas faul waren :-)).
Die Etappen zur besseren Einschätzung (ohne Pausenzeiten zwischen den Etappen):
  • Parkplatz bis Einstieg Rongg-Wasserfall-Klettersteig: 20 Minuten
  • vom Einstieg bis hinter den langen senkrechten Aufschwung: knapp 1 Stunde
  • von dort bis zur Raststelle oberhalb des Ausstiegs: 20 Minuten
  • vom Ausstieg bis zum Röbischlucht-Klettersteig: ca. 30 Minuten (ohne Suchen nach dem Einstieg)
  • vom Einstieg bis zur Baumstammbrücke: 20 Minuten
  • "kleine Runde" über die schwere Variante wieder zur Baumstammbrücke: knapp 15 Minuten
  • von der Baumstammbrücke bis zum Ausstieg inkl. kurzer Ruhepausen: gut 30 Minuten
  • Rückweg zum Parkplatz: 20 Minuten
Alter unserer Kinder
8¼ und 10¼
Schwierigkeit
Kombination der Steige
Da jeder einzelne nicht so lang ist, macht die Fahrt hierher nur Sinn, wenn man beide Steige begeht. Entweder beide von unten mit zweimaligem Abstieg über den Normalweg, oder man nimmt den zweiten Steig hinunter. Wir haben den Rongg-Wasserfall als Aufstieg gewählt, und das würde ich auch empfehlen. Absteigen lassen sollte man Kinder dort auf jeden Fall nur mit Nachsicherung! Die Röbischlucht wäre für Ariane im Aufstieg etwas einfacher gewesen als auf unserem Abstieg, aber auch den hat sie problemlos gemeistert. Mit großen Kindern hat man also alle Wahlfreiheiten.
Mit Florian war es aber ein großes Glück, dass wir uns nach langem Überlegen mehr aus Faulheit entschlossen haben, die Röbischlucht hinabzusteigen, statt ins Tal zurückzukehren und den Aufstieg zu versuchen. In der schräg verlaufenden Felsquerung im engen Schluchtteil waren nämlich die Abstände zwischen den einzelnen Bügeln sowie zwischen Bügeln und Seil für Florian sehr oft zu groß. Er musste sich einige Male vorsichtig und mit Steffis Hilfe nur an den Händen "schwebend" auf den nächsten Bügel hinunterlassen. Im Aufstieg wäre das wirklich problematisch geworden, weil ich ihn von vorne wegen des schrägen Seilverlaufs viel schlechter hätte hochheben können als auf den senkrechten Passagen des Rongg-Wasserfalls. Mit Kinder mit Florians Reichweite sollte man daher die Röbischlucht nur von oben nach unten gehen.
Zustieg:
Der ausgeschilderte Zustieg zum Rongg-Wasserfall beginnt in der Ortsmitte, wo man auch parken kann. Wenn man allerdings beide Steige begehen will, macht es Sinn, am nördlichen Ortsrand von unserem Parkplatz aus zu starten. Der Zustieg zum Röbischlucht-Steig beginnt nur 150 m entfernt, 200 m weiter gibt es einen alternativen Weg zum Rongg-Wasserfall. Er ist zwar nur etwa 400 m lang, überwindet aber schon 110 hm und ist deutlich steiler als der offizielle Zustieg, so dass man gleich mal richtig ins Schnaufen kommt. Wenn man den Röbischlucht-Steig als Abstieg wählt, kommt man dafür aber direkt am Auto wieder raus. Über den "Normalabstieg" kann ich nichts sagen, weil wir ihn nicht gegangen sind.
Schwierigkeit
Griffhoehe C/D im Schall-Klettersteigatlas (Bewertungsskala).
Topografie (beide) als PDF zum Ausdrucken. Sie stammt aus unserem Klettersteig-Atlas Österreich, 4. Auflage, Mai 2011, Schall-Verlag, ISBN: 78-3-900533-63-2.
Die Einbindung hier erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Schall-Verlags für den privaten Gebrauch. Bitte verbreitet die Topo daher nicht im Internet weiter, sondern nutzt sie nur für euch selbst!
Ausrüstung
  • Klettersteigset
  • Helm
  • Handschuhe
  • Rastschlingen: Am besten 60 und 90cm mitnehmen, denn an der Seilbrücke muss man schauen, bei welcher Länge die Schlinge staff gespannt ist. Für's Ausruhen in der Röbischlucht später sind 90cm aber definitiv zu lang.
Eignung für Kinder
Mit Arianes Reichweite und Kraft zwar auch kein Spaziergang, aber gut und ohne Hilfe zu bewältigen. Florian brauchte ein paar Mal Hilfe, weil die Abstände zwischen den Bügeln zu groß waren, so dass Steffi von unten beim Umsetzen geholfen hat oder ich ihn von oben hochheben musste. Wenn man ein Kind in der Größe zwischen zwei Erwachsene nehmen kann, spricht nichts gegen eine Begehung.
Rastschlingen sind hier wichtig, für kleinere Kinder zum Ausruhen in der langen senkrechten Passage, und für große zum bequemen Warten auf die kleinen :-) Die Länge des Steigs ist für Kinder sehr angenehm.
Höhenangst darf man hier allerdings nicht haben, dazu ist es zu ausgesetzt!
(→ Nachsicherungsset) Im senkrechten Aufschwung neben dem Hauptwasserfall (C/D-Stelle) sollte man Kinder mit geringerer Reichweite als Ariane auf jeden Fall ansichern. Die restlichen steilen Passagen waren nur kurz und anstatt Floran dort auch nachzusichern und ihn jeden Bügel mühsam alleine erklimmen zu lassen, erschien es uns besser, ihn glegentlich auf die nächste Sprosse hochzuhieven.
Man kann immer wieder mal andere Kletterer überholen lassen, nur auf dem langen Aufschwung neben dem Wasserfall geht das nicht. Wenn man da nachsichert, bremst man Nachkletternde also ziemlich, aber das sollte einem egal sein. Wer sich hier hetzen lässt und darum evtl. aufs Nachsichern verzichtet oder die Kinder antreibt, bringt sie nur in Gefahr.
Der Steig ist durchgehend hervorragend versichert. Er besteht, abgesehen von der Seilbrücke, ausschließlich aus mehr oder weniger steiler Kletterei auf Bügeln. Ein großer Teil der Aufschwünge ist senkrecht und dementsprechend gerade für Kinder auf Dauer ein bisschen anstrengend. Ob man mit dem senkrechten Klettern zurecht kommt, kann man direkt am Einstieg vor der Seilbrücke testen. Wenn man da hochkommt und einem beim Blick zurück nach unten nicht schwindelig wird, kann man auch den Rest des Steigs bewältigen.
Die Seilbrücke konnten Ariane und Florian alleine begehen, da es zwei unterschiedlich hohe Griffseile gibt und sich beide am unteren gut festhalten konnten. Das obere war für beide genau richtig, um die 90cm-Bandschlinge straff einzuhängen, so dass sie beim Abrutschen sofort in der Rastschlingen gehangen hätten. Die Seilbrücke war nicht umgehbar, da der laut Topo vorhandene "Notabstieg", ein kleiner Brettersteg, zusammengebrochen war.
Nach der Brücke geht es entspannt mit geringer Steigung auf Bügeln weiter. Hier wurde allerdings nach einiger Zeit der Abstand zwischen Seil und Bügel für Florian zu hoch, und sich an den Ästen festzuhalten, war wegen der leichten Neigung der Felswand auch nicht gut möglich. Steffi hat daher beim Umsetzen geholfen und ich hab Florian von vorne an 2 Bügeln ein bisschen rübergehoben, dann ging es wieder.
Nach einem Ausruh-Standplatz folgt ein senkrechter, sogar minimal überhängender Aufschwung, und da die Bügelabstände auch recht groß waren, habe ich Florian hier von oben lieber nachgesichert. Da er sich dadurch das Umsetzen sparen konnte, ist er die Passage dann ohne weitere Hilfe hochgekommen. Nach dem senkrechten Abschnitt geht es zwar weiter nach oben, aber ein bisschen weniger steil, so dass Florian wieder alleine gehen und umsetzen konnte. Die Bügelabstände waren für ihn grenzwertig, aber gerade noch zu meistern. Die Passage läuft am Schluß waagerecht aus und endet wieder in einem Standplatz, wo man verschnaufen kann.
Dieser Abschnitt war durch das recht lange und steile Klettern für Florian ziemlich anstrengend, auch weil er manchmal erst mit dem Knie auf den nächsten Bügel klettern musste, da er mit dem Fuß nicht so hoch kam. Ariane hat hingegen mit ihrer Reichweite nur deshalb mehr als 5 Minuten benötigt, weil sie dauernd auf uns warten musste. Wenigstens konnte sie sich dabei in der Rastschlinge sitzend den schönen Wasserfall anschauen :-)
Der Einsteig zum letzten, erneut senkrechten Aufschwung, ist der schwierigste Abschnitt. Hier sind die Bügelabstände unten recht groß und im Verhältnis zum Seil irgendwie etwas ungünsitg positioniert, so dass selbst Ariane etwas Mühe hatte. Florian musste einmal von Steffi hochgeschoben und einmal von mir etwas rübergehoben werden. Am senkrechten Aufstieg haben wir dann aber nicht nachgesichert, weil er recht kurz und die Bügelabstände nicht mehr so hoch waren bzw. Florian zwischen den Bügeln immer noch einen zusätzlichen Felsauftritt nutzen konnte. Nur einmal musste ich ihn auf den nächsten Bügel heben.
Von einem kleinen Absatz geht es noch mal einige Meter steil, aber weniger schwierig nach oben, dann ist die Kletterei auch schon vorbei. Über einen steilen und teils rutschigen, dann auch sehr matschigen Pfad steigt man durch den Wald nach oben. Markierungen gibt es hier nicht, darum muss man bei den beiden quer liegenden Baumstämmen aufpassen, das man den richtigen Pfad erwischt (siehe Fotos) und nicht bei der Plattform landet, von der ein Seil über die Schlucht gespannt ist. Danach geht es unschwierig und eindeutig weiter bis zur Ronggalpe, von wo aus man in den Ort absteigen oder weiter zum Röbischlucht gehen kann.
Schwierigkeit
Griffhoehe C im Schall-Klettersteigatlas (Bewertungsskala).
Topografie (beide) als PDF zum Ausdrucken. Sie stammt aus unserem Klettersteig-Atlas Österreich, 4. Auflage, Mai 2011, Schall-Verlag, ISBN: 78-3-900533-63-2.
Die Einbindung hier erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Schall-Verlags für den privaten Gebrauch. Bitte verbreitet die Topo daher nicht im Internet weiter, sondern nutzt sie nur für euch selbst!
Ausrüstung
  • Klettersteigset
  • Helm
  • Handschuhe
  • Rastschlinge: unbedingt! Mit 60 cm-Schlaufe, unsere 90er waren zum Rasten zu lang und mussten manchmal doppelt genommen werden.
Eignung für Kinder
Der Abstieg über die Platte und die Wandquerung im engen Schluchtteil waren auch für Ariane nicht trivial, aber gut zu meistern. Florian brauchte ein bisschen Anleitung beim Abstieg über die Platte, die Wandquernug war wegen seine geringen Reichweite ziemlich schwierig und Steffi musste viel von unten helfen. Man sollte Kinder in der Größe zwischen zwei Erwachsene nehmen, um ggfs. auch von oben unterstützen zu können. Auch wenn das etwas mühsam ist, lohnt es den Aufwand, denn dieser Teil war sehr beeindruckend und schön!
Da man mit so "kurzen" Kindern langsam vorankommt, sind Rastschlingen zum Ausruhen (für alle Beteiligten!) hier unbedingt notwendig. Wenn möglich, sollte man dabei KS-Karabiner verwenden und die Schlinge vorne so befestigen (z.B. am Brustgurt des Rucksacks), dass die Kinder schnell drankommen und sich in wenigen Sekunden einhaken können. Denn wenn die Arme plötzlich lahm weden, kann das Einhaken sehr dringend werden!
Die ursprünglich vorgesehene Wandquerung zwischen Baumbrücke und Platte kann nur mit Kindern in Arianes Größe begangen werden, ist aber auch für die ziemlich schwierig. Kleinere Kinder müssen auf jeden Fall die Umgehung auf der anderne Bachseite nehmen.
(→ Nachsicherungsset) Höchstens beim Abstieg von der Platte, so wie wir es mit Florian gemacht haben. Im Aufstieg wäre hier keine Sicherung notwendig.
Der Einstieg zur Röbischlucht ist von der Ronggalpe aus nicht beschildert, und so mussten wir ein bisschen suchen, bis wir ihn gefunden hatten. Die Fotos unten helfen hoffentlich dabei. Nach einem zum Ende hin steilen und sehr nassen und rutschigen Abstieg durch den Wald gelangt man an den Bach und muss hier besonders aufpassen, dass man hier nicht schon ausrutscht und im Wasser landet, bevor man das Drahtseil erreicht hat.
Nach ein paar Metern über nasse, aber nicht rutschige Felsen mit einigen Tritthilfen gelangt man an die im Abstieg schwierigste Stelle, die sog. "Platte" in den Topos. Auf Eisenbügeln geht es senkrecht, unter ganz leicht überhängend ca. 5 m hinunter. Das ist insofern schwierig, als man die unten etwas zurückspringenden Bügel von oben nicht gut sieht. Steffi ist zuerst abgestiegen, Florian habe ich dann lieber nachgesichert. Er hat es dann aber ganz alleine geschafft, Steffi hat von unten nur geschaut, ob er die Tritte gut findet. Ariane ist alleine ohne Nachsicherung runter, die kam mit ihren langen Beinen immer gut auf den nächsten Bügel oder Tritt im Fels.
Warnung:
Zwischen der senkrechten Platte mit den Bügeln und der Baumstammbrücke weiter unten gibt es eine sehr schwierige, weil von der Gischt feuchte und dadurch sehr rutschige Wand, die man auf (z.T. abgeknickten) Eisenstiften durchqueren kann, aber nicht muss. Die Topographien von Schall und bergsteigen.at sind da veraltet (Stand Juli 2013).
Es gibt inzwischen eine viel leichtere Umgehung. Wenn man wie wir von oben kommt, muss man nach der Platte den Bach nach links überqueren und darf nicht durch das Baumstammloch auf der rechten Seite weiter. Von unten kommend bleibt man nach der Baumstammbrücke einfach auf der rechten Seite und quert erst unterhalb des kleinen Wasserfalls neben der Platte wieder nach links. Uns hatte ein hochsteigender Kletterer dankenswerterweise entsprechend gewarnt.
Als wir dann unten vor der Baumstammbrücke ankamen, dachten wir uns "Gehen wir doch die Variante nochmal hoch und wieder auf dem einfachen Weg runter". Florian war schon halb in der Wand drin, bis wir gemerkt haben, dass er den oberen Teil auf keinen Fall schaffen kann, der Abstand zwischen Seil und Eisenstiften ist viel zu groß. Ariane hat es mit ein bisschen Anstrengung gemeistert, aber es war so sauglatt (und 2 Stifte umgebogen), dass ich fast meine Falldämpfung hätte testen können. Und mit dem Rucksack bin ich auch noch fast im Baumstammloch steckengeblieben :-)
Fazit: Die schwierige Variante spart man sich besser. Und wenn man sie mit großen Kindern doch geht, dann mit beiden Händen am Seil und nicht mit einer am Fotoapparat... Die einfache Variante muss natürlich auch vorsichtig begangen werden, gerade von oben her kann man auf den ausgewaschenen Felsen leicht mal ausrutschen.
Die etwas wackelige, aber erstaunlich wenig rutschige Baumstammbrücke ist seilversichert, sollte aber jeweils nur von einer Person begangen werden. Danach folgt die recht lange und schwierige Wandquerung auf Eisenbügeln. Da hier die Bügel immer wieder recht weit auseinander lagen, musste Steffi, die vor Florian gegangen ist, ihm immer wieder kleine Hilfestellungen geben, ihn etwas rüberheben oder zeigen, wo der Fuß als nächstes hin soll. Florian konnte sich aber oft auch alleine nach unten hangeln, indem er Zwischentritte im Fels gesucht hat oder das Seil weiter unten gegriffen und sich dann kurzzeitig mit beiden Füßen in der Luft auf den nächsten Bügel runtergelassen hat. Das hat ihn natürlich viel Armkraft gekostet.
Hoch wäre dieser Abschnitt aber sicherlich schwieriger gewesen, da die Bügel anders als am Rongg-Wasserfall in Höhe und Breite weit auseinander lagen. Selbst für Leute mit langen Beinen ist die Wand aber stellenweise anstrengend, da es 2-3 Stellen gibt, wo die Felswand leicht uberhängt und man sich darum mit den Armen sehr kräftig festhalten muss. Florian hat an diesen Stellen beim Umsetzen, wo man sich ja nur mit einem Arm halten kann, einige Male die Rastschlinge eingehängt, um zusätzlich gesichert zu sein.
Wir haben in der Wand auch 3 Pausen in der Rastschlinge eingelegen müssen, damit Florian sich ein bisschen erholen kann. Auch für uns andere war aber wegen des langsamen Tempos dieser Abschnitt ziemlich asntrengend, weil wir ja auch of stehenbleiben und uns dabei entsprechend lange festhalten mussten.
Überholen oder aneinander vorbeikommen ist in dieser Wand sicher nicht ganz trivial, die Bügel sind aber breit genug, dass man zur Not auch zu zweit seine Füße draufbekommt. Zum Vorbeikommen einen Bügel auszulassen, schafft man höchsten als 2-Meter-Hüne.
Wenn sich die Schlucht öffnet, so dass man wieder einen Blick nach draußen hat, kommt nochmal ein großer und für kleinere Leute schwieriger Tritt nach unten, dann ist der schwere Teil geschaft. Noch ein paar Meter auf einem Felssprung entlang, dann nochmal ein kleiner Abstieg über Bügel, und dann verlässt man das Drahtseil und muss ab jetzt vor allem aufpassen, dass man beim dreimaligen Durchqueren des Bachs trockene Füße behält. Die Steine waren aber selbst bei Nässe überraschend wenig rutschig.
Der Pfad ist jetzt zwar noch kraxelig, aber es ist alles nicht mehr wirklich schwierig. Es kommt noch ein kurzes Stück mit Drahtseil, aber das dient mehr zum Festhalten und man muss sich nicht mehr unbedingt ansichern. Zurück zum Parkplatz geht es dann über einen unschwierigen Trampelpfad.
Vorbereitung/Vergleich:
Die Röbischlucht könnte man mit größeren Kindern am ehesten ohne Vorkenntnisse gehen, mit kleineren gerade nicht. Wegen der langen senkrechten Passage neben dem Rongg-Wasserfall sollten Kinder in allen Größen keine absoluten Kraxel-Anfänger sein, sonst werden sie da evtl. unsicher. Man muss nicht unbedingt schon auf richtigen Klettersteigen gewesen sein, aber versicherte Steige wie den Besler, Kofel oder Rinnkendlsteig, wo man richtig kraxeln, Bügel und Drahtseil kennenlernen und dabei auch etwas in die Tiefe schauen konnte, sollte man schon hinter sich haben.
Wer vorher andere Klettersteige ausprobieren will, kann z.B. den Steinwand-Klettersteig testen, wo man den leichteren zweiten Teil zuerst begehen kann, um sich danach vorsichtig an den steilen ersten Teil zu wagen. Auch Steige mit vielen unabhängigen, einzeln umgehbaren Abschnitten (wie z.B. Oberland- oder Norrissteig) sind gut geeignet zum Üben. Der Lehner Wasserfall ist für kleinere Kinder etwas einfacher als der Abstieg durch die Röbischlucht, aber etwas schwerer als der Rongg-Wasserfall. Die Kombination von Leadership- und "Mein Land - Dein Land"-Klettersteig kommt in der Summe etwa auf dieselbe Schwierigkeit wie die beiden Gargellen-Steige, ist aber etwas länger.
Bitte beachtet die Gefahrenhinweise.
Attraktivität
Jeder Steig für sich genommen wäre zu wenig für eine Unternehmung, aber beide gemeinsam bilden ein abgerundetes, sehr attraktives Klettererlebnis!
Beim Rongg-Wasserfall macht vor allem das senkrechte Hinaufklettern richtig viel Spaß, sofern man schwindelfrei ist und beim Blick nach unten keine weichen Knie bekommt. Besonders der luftige Aufschwung neben dem Wasserfall ist beeindruckend und man sollte oft genug stehenbleiben, um die Aussicht zu genießen. Die einzige Abwechslung zum Bügel-Klettern ist die Seilbrücke, und die hat unseren Kindern mit am meisten Freude gemacht, weil sie sie alleine begehen konnten. Es ist schade, dass der Steig so schnell wieder vorbei ist, aber dafür gibt's ja noch den Abstieg durch die Röbischlucht.
Dieser Klettersteig ist ganz anders und nach unserem Empfinden noch attraktiver als der Rongg-Wasserfall. Zwar wird hier nicht so hoch und spektakulär geklettert, aber in der Röbischlucht befindet man sich die ganze Zeit viel näher am wilden Wasserverlauf. Die Schlucht ist enger, voller Geröll und umgestürzter Baumstämme und der Bach schlängelt sich sehr wild dazwischen hindurch. Es gibt hier ganz verschiedene Elemente. Erst (von oben gesehen) klettert man steil neben einem kleinen Wasserfall eine Felsplatte hinunter, dann steigt man durch Felsbrocken und Bruchholz bis zur netten Baumstammbrücke. Dort befindet sich ein wunderschöner Rastplatz inmitten der Schlucht.
Der lange Wandabstieg auf den Bügel war der tollste Abschnitt des Tages! Da ist die Schlucht recht eng, das Wasser braust immer wieder auf kleinen Felsstufen nach unten, und wenn man sich in die Rastschlinge hängt, kann man auch mal nasse Füße bekommen. Hier ist alles viel wilder und aufregender als am Rongg-Wasserfall, wo es zwar den viel schöneren Ausblick auf den großen Wasserfall gibt, aber hier ist man an alle, viel näher dran, und das macht mehr Eindruck und mehr Spaß! Außerdem kann man hinter der Schlucht noch schön im Bachbett spielen.
In der Summe ein ganz toller und sehr aufregender Klettersteig-Tag!
Sonstiges
Ob die Steige (insbesondere nach der Schneeschmelze) vom Wasserstand her begehbar sind, sollte man vorher beim Tourismusbüro per Telefon oder Email (schnelle Antwort!) erfragen.
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Für die kürzesten Zustiege zu beiden Steigen parkt man am nördlichen Ortseingang parkt (noch vor dem "Willkommen in Gargellen"-Schild im Hintergrund). Der Zustieg zum Rongg-Wasserfall ist von hier aus zwar steiler, aber wenn man die Röbischlucht als Rückweg nimmt, landet man quasi direkt auf dem Parkplatz. Der Bach, über den hinten am Pfeilende die kleine Brücke führt, ist nämlich der Röbibach.

Man geht am linken Straßenrand entlang (da ist mehr Platz), vorbei am Reiterhof, und stößt nach 300 m auf den Fahrweg, der nach rechts oben abzweigt.

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Man bleibt auf dem Fahrweg immer links in Bachnähe, die Abzweigungen nach rechts führen nur zu verschiedenen Häusern. Etwas weiter oben gibt es auch einen Abzweig nach links, der aber nur runter an den Bach zu einem Geröll-Schutzwehr führt (oder wie man sowas nennt), dort bleibt man auf dem Fahrweg, der nach rechts abbiegt. Der Zustieg bis zum Pfad ist ab der Straße zwar nur 300 m lang, aber fast die ganze Zeit sehr steil.

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Hier zweigt der Pfad nach links ab. Erstmal verschnaufen :-) Diese sehr praktischen Aushaker für Elektrozäune haben wir bisher nur auf dieser Tour gesehen.

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Von links, wo man die beiden Wanderer sieht, führt der Pfad vom Ortskern zur Brücke. Der Klettersteig beginnt auf der rechten Seite, links ginge es zum (momentan) zerstörten Umgehungsweg für die Seilbrücke.

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Der erste Aufstieg ist gleich senkrecht und oben sehr luftig, zusammen mit der Seilbrücke kann man hier direkt testen, ob der Klettersteig einem zusagt. Wenn man hier Probleme mit der Höhe oder dem Hochsteigen auf den Bügeln hat, sollte man lieber direkt wieder umkehren.

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Man kann vor der Seilbrücke recht entspannt stehen und warten, bis sie frei ist, da man sich gemütlich an den Felsen lehnen kann.

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Durch die zwei verschieden hohen Griffseile konnten die Kinder die Seilbrücke gut alleine begehen. Die 90cm-Rastschlingen hatten die perfekte Länge, um sich am oberen Seil anzusichern (die Äste gehören natürlich eigentlich auch ans obere Seil, das hab ich übersehen). Mit 60cm-Schlingen hätte vermutlich das untere Seil genau gepasst. Unten sieht man die weggebrochenen Stege zur Umgehung der Seilbrücke.

Hinweis: Wenn man sich am oberen Seil ansichert, sollte man die Äste/Schlinge rechts am unteren Seil vorbeiführen, denn man steigt nach rechts aus. Und wie man im rechten Foto in der Vergrößerung erkennen kann, hängt Arianes Rastschlinge auf der falschen Seite. Kein großes Problem, aber wenn man vorher dran denkt, tut man sich beim Ausstieg leichter.

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Für Florian war der Abstand zwischen Tritt- und Griffseil im hinteren Bereich grenzwertig, aber es ging und wurde zum Ausstieg wieder besser. Florian war natürlich sehr stolz, dass er es alleine geschafft hat (Ariane nicht so, die ist das ja gewohnt ;-)).

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Selbst wenn man (am rechten Bildrand) über die Stege bis hierher käme, scheint auch bei der notwendigen Überquerung des Bachs irgendwas zu fehlen. Nur das Drahtseil führt noch herüber und trifft dann nach den Bügeln mit unserem Seil zusammen.

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Nach der Seilbrücke kommt ein erholsamer Abschnitt...

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...bevor es beim Rongg-Wasserfall wieder senkrecht und vor allem sehr hoch hinaufgeht. Vor dem Aufschwung gibt es aber eine kleine Raststelle.

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Vor der Raststelle kam allerdings die erste für Florian schwierige Stelle. Der verbogene Bügel war kein Problem, da kann man gut drauf stehen, aber die Abstände zwischen den Bügeln sind hier recht groß und das Seil verläuft ziemlich weit oben. Steffi hat ein bisschen beim Umsetzen geholfen und einmal musste ich Florian von vorne auf den nächsten Bügel rüberheben, weil er nicht mehr ans Seil kam, um den großen Schritt sicher zu machen. Kleinere Kinder nimmt man also am besten wieder in die Mitte.

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Das rechte Foto ist nicht gekippt, der Aufschwung hängt tatsächlich ein bisschen über. Da auch die Abstände zwischen den Bügeln recht hoch waren, hab ich oben beschlossen, Florian lieber nachzusichern. Ariane kam mit der gesamten Strecke gut alleine zurecht.

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Zweimal waren die Bügelabstände so hoch, dass Florian erst mit dem Knie auf den nächsten klettern musste und sich dann erst hochdrücken konnte. Darum war der Aufstieg für ihn insgesamt ziemlich anstrengend. Durch die Nachsicherung konnte er sich aber wenigstens das Umsetzen sparen.

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Nach diesem Abschnitt wird es weniger steil, darum haben wir nicht weiter nachgesichert.

Egal, wo man hier hinschaut, ob nach oben...

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...oder nach unten: Mit dem Wasserfall ist es unglaublich beeindruckend! Wirklich eine sehr spektakuläre Steigführung! Aber natürlich nur für schwindelfreie Leute.

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Dort, wo Ariane gleich um die Ecke biegt, öffnet sich der Felsspalt zu einem schönen Tal, durch das der Steig leider nicht weiter hindurchführt. Wenn man von derselben Stelle wie im rechten Foto nach links oben schaut...

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...sieht man, wo es weitergeht. Allerdings nicht von hier aus, vorher kommt man noch zu einer Ausruhstelle:

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Dort kann man (auch unangesichert) stehen, trockene Sitzplätze gibt es aber nur einen am Felsen, der Boden war zu matschig. Aber die Kinder sitzen ja inzwischen sowieso am liebsten in den Rastschlingen (wenn ich dran denke, wie schwierig das damals am Oberlandsteig war, als wir das erste Mal "Setzt euch mal in eure Rastschlinge, damit ihr seht, dass die hält!" geübt haben :-D)

Nach dem Ausruhen geht es gleich richtig knackig weiter. Selbst Ariane musste sich hier etwas strecken, und für Florian waren die zwei Bügel im rechten Bild viel zu hoch auseinander. Da musste ich ihn am Arm hochheben, denn zum Reibungsklettern ist das Seil zu weit weg.

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Im rechten Foto (mit den beiden zu hoch auseinanderliegenden Bügeln) sieht man unten die Bügel, auf denen wir hergekommen sind. Sehr angenehm, dass darauf verzichtet wurde, den Weg direkt hochzuführen, und man stattdessen eine kleine Raststelle eingebaut hat.

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Es geht direkt wieder senkrecht, sogar minimal überhängend, nach oben, und man erkennt links schon, wie sehr Ariane sich anstrengen muss, um den Fuß hoch genug zu bekommen. An dieser Stelle gab es allerdings eine Felsecke zwischen den Bügeln, die Florian als Auftritt nutzen konnte. Beim Bügel direkt darunter fehlte sowas aber, darum musste ich Florian hier nochmal von oben auf den Bügel heben, auf dem Ariane mit dem linken Fuß noch steht.

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Hier stehe ich auf dem Bügel, auf den ich Florian heben musste. Links davon sieht man die kleine Felsstufe, die er danach als Zwischentritt nutzen konnte. Rechts befindet sich Florian noch auf dem Bügel, von dem aus ich ihn gleich hochhebe. Wenn ich mir das so anschau: Mit einem Klimmzug hätte er es eigentlich auch alleine schaffen müssen ;-) Bei allen technischen Schwierigkeiten darf man hier nicht den Blick nach unten und immer wieder mal den Bach hinauf ins Tal vergessen. Beide wirklich sehr schön!

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Eine kleine Felsplattform genau in der Mitte des senkrechten Aufschwungs bietet die Möglichkeit zur Erholung. Für Florian waren diese kleinen Pausen notwendig, für Ariane lästige Unterbrechungen :-)

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Diesen Abstand konnte Florian alleine überwinden, da er mit dem Knie auf den oberen Bügel kam. Dann ist der Steig auch schon zu Ende, rechts kommt Florian gerade am Ausstieg an.

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Nach einem letzten Blick auf den Ronggbach geht es noch wenige Meter am Drahtseil entlang...

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...dann hilft ein normales Seil zum Festhalten bei der Überwindung des sehr steilen und rutschigen Pfads.

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Der umgefallene Baum ist einer schöner Platz für eine lange Rast. Danach muss man dem Trampelpfad nach links folgen (der nach rechts verläuft sich schnell im Gestrüpp), dann aber nach rechts oben steigen. Links geht es zu einer Art Seilrutsche, die aber eher nach Materialtransport aussah.

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Nach der Brücke erreicht man in wenigen Minuten die Ronggalpe.

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Diese beeindruckend zackigen Berg heißt "Schmalzberg". An der Ronggalpe muss man sich entscheiden, ob man die Röbischlucht von oben oder von unten begehen will. Wir sind dem Vorschlag aus dem Schall-Klettersteigführer gefolgt, sie als Rückweg nach dem Rongg-Wasserfall-Steig zu nehmen, also von oben zu begehen.

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Achtung! Der Zustieg zum Röbischlucht-Klettersteig ist nicht ausgeschildert oder markiert. Man muss den Pfad, der im vorherigen Foto links abzweigt, schon nach wenigen Metern wieder verlassen und zum Waldrand hinuntersteigen. Alternativ kann man dem Pfad auch folgen und kurz bevor man den Bach erreicht, am Waldrand entlang nach rechts unten gehen.

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Am Waldrand verläuft ein Pfad am Zaun entlang, der an einer Stelle wieder so einen Durchlass zum Aushaken hat. Dahinter führt ein steiler und trotz Trockenheit rutschiger Pfad hinab zum Röbibach.

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Bevor man ans Drahtseil hinkommt, muss man sehr vorsichtig sein. Der Weg wird von einem Rinnsal überflossen und ist klitschnass und rutschig. Das Halteseil hilft zwar sehr, aber die letzten Meter muss man freihändig über die nassen Felsen.

Am Einstieg wurde es plötzlich voll: Das Pärchen vom Rongg-Wasserfall überholte uns, ebenso ein Frau, die auch nach unten stieg. Gleichzeitig kamen 2 Kletterer aus der Schlucht, nach dem senkrechten Abstieg nochmal 4. Das Verhältnis von Hoch- und Runtergehenden war also ziemlich ausgewogen.

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Man bleibt die meiste Zeit so nah am Wasser wie hier am Einstieg. Er ist durch Bügel entschärft, außerdem waren die Felsen in der gesamten Schlucht selbst bei Nässe erstaunlich wenig rutschig. Hinter Steffi klettert man senkrecht nach unten.

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Rechts der senkrechte Abstieg. Steffi ist vorgegangen und meinte dann, dass wir Florian lieber nachsichern sollen, weil man die Auftritte nach unten manchmal schlecht findet. Sie musste Florian dann aber gar nicht helfen, er hat seinen Weg nach unten ganz alleine gemeistert.

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Der Abstieg von unten gesehen. Auch hier war der kleine Wasserfall direkt daneben wieder sehr beeindruckend. Die Felsen waren zwar teilweise nass, aber auch nach den Bügeln sehr gut abzusteigen.

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Ein toller Blick hinunter in die völlig verwilderte Schlucht. Rechts die letzten beiden der 4 Kletterer, die uns hier entgegenkamen, den Rest des Wegs waren wir ganz alleine unterwegs.

Nach dem Abstieg aufpassen: Nach der senkrechten Stelle neben dem Wasserfall kann man links oder rechts herum gehen. In den Topographien (Stand Juli 2013) findet sich nur der von oben aus gesehen rechte Weg, wo man unter dem Baum hindurch muss. Diese Variante ist ziemlich schwierig, weil 2 Trittstifte verbogen sind und der Fels dort sehr nass und glitschig ist. Für Kinder mit geringerer Reichweite als Ariane ist die Passage zudem nicht zu bewältigen! Wir wurden von einem der entgegenkommenden Kletterer entsprechend gewarnt, wobei man von hier oben die rechte Variante auch gar nicht gut erkennt. Außer man sieht zufällig das Ende des Drahtseils unter dem Baum hervorkommen.

Die linke Variante wurde offenbar nachträglich gebaut und ist ausgesprochen einfach. Also mit kleineren Kinder unbedingt links herum!

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Hier teilen sich die Varianten, wenn man von unten kommt. An dieser Stelle haben wir dann auch eine Rast eingelegt und dabei die Schönheit dieser Schlucht ausführlich genossen. Vorher wollten wir aber die Baumdurchschlupf-Variante nochmal testen. Dazu muss man erstmal mit trockenen Füßen durch den Bach kommen. Bei diesem Wasserstand kein Problem, aber der ist wohl nach Regen oder zum Ende der Schneeschmelze auch schon mal deutlich höher.

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Man sieht, wie auch Ariane mit ihren langen Armen und Beinen am Anfang zu kämpfen hat. Tritthilfen und Seil liegen hoch auseinander und natürliche Auftrittsmöglichkeiten gibt es im glatten Fels nur sehr wenige.

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Florian hat den Einstieg mit Steffis Hilfe noch geschafft und dann versucht, auf den kleinen Felsvorsprung (roter Pfeil) zu kommen, um dort langzugehen. Der hört aber nach dem Spalt auf, an dem Ariane gerade vorbeiklettert, und dann gab es keine Möglichkeit mehr, zwischen Seil und Trittstiften irgendwo anders Halt zu finden. Darum mussten er und Steffi wieder zurück. Ohne die neue Variante wäre dieser Steig darum für Kinder mit einer Griffhöhe unter 180cm nicht begehbar, außer man klettert die ganze Strecke auf Reibung, was bei der Nässe aber gefährlich sein könnte.

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Ariane unmittelbar vor dem Baumdurchschlupf. Ausgerechnet hier, wo die Wand leicht überhängt und feucht ist, waren zwei Eisenstifte (der vorderste und hinterste der drei markierten) nach unten verbogen und boten nur noch minimalen Halt. Das hab ich gemerkt, als ich beim Fotografieren plötzlich mit dem Fuß abrutschte und mich nur mit viel Armkraft gerade noch festhalten konnte. Solange die Stifte nicht gerichtet sind, kann man von dieser Variante auch Erwachsenen nur abraten.

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Nach der Rast ging es über diese sehr spannende Baumstammbrücke (auch nicht rutschig). Danach ist Florian direkt auf das Problem gestoßen, dass ihn bis zum Ende der Schlucht begleitet hat: Die Abstände zwischen den Trittbügeln waren in der Summe von Höhe und Weite fast überall zu groß für ihn. An vielen Stellen hat er das, wie hier schon zu erkennen ist, ohne Hilfe von Steffi dadurch gelöst, dass er das Seil mit beiden Händen etwas weiter vorne/unten gegriffen und sich dann nur an den Händen hängend auf den nächsten Bügel hinabgelassen hat.
Auf Dauer kräftezehrend, aber nach unten ging es so wenigstens. Ob wir die Schlucht nach oben überhaupt geschafft hätten, bin ich mir gar nicht sicher. Aus diesem Grund waren wir hier jedenfalls enorm langsam unterwegs und mussten auch 2 Pausen in der Rastschlinge einlegen, obwohl der Abschnitt eigentlich nicht sehr lang ist. Ariane wäre vermutlich in 10 Minuten durch gewesen.

Aber so hatten wir viel mehr Zeit, die unglaublich tolle Atmosphäre in dem engen Felsspalt mit dem spektakulär unter uns vorbeirauschenden Bach zu genießen! Definitiv der beeindruckendere der beiden Klettersteige heute!

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Der bisher spektakulärste Ort, an dem die Kinder in den Rastschlingen baumeln durften. Entgegengekommen ist uns hier Gott sei Dank niemand, denn das wäre vermutlich nicht ganz einfach geworden. Wobei die Bügel auch Auftrittsfläche für 2 Personen bieten.

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Dorthin muss man nicht von den Bügeln absteigen, aber es macht Spaß, da zu stehen :-)

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Hier links kann man sich zum Ausruhen mal in den Bach stellen. Florian kam aber selbst mit voll ausgezogenen Ästen gerade nicht auf den Boden, so dass wir Angst hatten, dass die Bandsicherung anfängt durchzurutschen. Also lieber wieder in die Rastschlinge...

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Sobald der Felsspalt sich öffnet, ist der spannende Teil leider vorbei. Tatsächlich ziemlich kurz, aber ich fand es wirklich schön, dass wir wegen Florians Tempo so viel Zeit darin verbringen konnten. Als Erwachsener würde man da sonst viel zu schnell durch steigen.

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Geschafft :-) Jetzt gibt's nur noch eine Schwierigkeit: keine nassen Füße kriegen! 3x muss man durch den Bach.

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Es kommt nochmal eine versicherte Passage, wo das Seil zum Festhalten nützlich ist. Einklinken muss man sich aber nicht mehr unbedingt.

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Wenn man hier dem Feldweg folgt, kommt man nach einem großen Schlenker direkt an der Einmündung am Parkplatz heraus. Etwas kürzer und viel schöner geht es rechts über den Trampelpfad und die Brücke über den Reiterhof, wo uns 4 Pferde bestaunten.

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Hinten kann man gerade noch den Abzweig zum Rongg-Wasserfall sehen. Der Parkplatz befindet sich nur 120 m links von hier. Übernachtet haben wir in Bludenz, bevor es am nächsten Tag auf den Fensterliwandsteig ging.

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Frank Steiner (Email)

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