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Pendling-Südhang (1563)
Mai 2015
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Ausgangspunkt | Wenige kostenlose Stellplätze in der Oberen Dorfstraße
neben dem Spielplatz in
Schaftenau, wo die Straßen ansonsten so eng sind, das es schwierig ist, irgendwo zu parken.
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Länge | gut 12 km und 1075 hm mit Normalrückweg. Beim Abstieg über den Jägersteig nur ca. 9 km. 15 der Höhenmeter kommen ganz zum Schluss beim Anstieg zum Parkplatz. Der alternative Rückweg wieder über die Staumauer wären nochmal 15 hm mehr. | ||||||||
Unsere Zeit |
11 Stunden inkl. 3 langer Pausen a 45 Minuten bei der Vogelkathedrale, der
aufgesägten Bank und am Pendlinghaus.
Im Aufstieg brauchte Florian öfters zusätzliche kleine Pausen,
die sich etwa auf eine Stunde addieren dürften,
so dass der knapp 7-stündige Aufstieg von Parkplatz bis Pendlinghaus
ungefähr aus 4½ Stunden Gehzeit und 2½ Stunden Erholung bestand.
Ein
deutlich schnelleres Tempo sollte man mit Kindern vielleicht auch besser nicht einplanen, denn der
Südhang ist nun mal sehr steil und das weglose Steigen und Gekraxel ist ungleich
anstrengender, wenn die Beine kürzer sind als bei einem Erwachsenen.
Außerdem wäre es schade, wenn man nicht genug Zeit hätte, die Schönheit
des Geländes immer wieder mal in Ruhe zu genießen. Die schönsten Raststellen sind
tatsächlich der Bereich um die Vogelkathedrale und natürlich die aufgesägte
Bank oberhalb des
am Fels klebenden Jägerstands, wo man mal wieder richtig sitzen kann.
Abstieg und Rückweg erfolgten dann mit insgesamt nur ca. ½ Stunde Pause, da man auf dem
Normalweg wirklich die ganze Zeit entspannt läuft und wir das Tempo auch gemütlich
gehalten haben. Beim Abstieg über den Jägersteig hätten wir aber vermutlich noch eine
zusätzliche Rast eingelegt, da er doch deutlich anstrengender ist.
Die Etappen zur
besseren Einschätzung (ohne Pausenzeiten zwischen den Etappen):
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Alter unserer Kinder | Florian war 10¼ | ||||||||
Schwierigkeit |
Der südliche Aufstieg zum Pendling überrascht insofern, als er aus der Ferne
betrachtet unglaublich schwierig aussieht, sich dann aber als ziemlich einfach und
ungefährlich herausstellt.
Allerdings ist diese Tour nur für sehr konditionsstarke Kinder geeignet, die auch schon
entsprechende Erfahrung mit schwierig zu durchsteigendem Gelände gesammelt haben. 800
Höhenmeter des fast durchweg ziemlich steilen und oft kraxeligen Aufstiegs sind
entweder weglos oder
auf nicht weniger schwierigen Pfadspuren zu überwinden, und da ist
Durchhaltevermögen gefragt. Auch der Abstieg ist entweder schwierig oder aber sehr lang,
so dass man mit Kinder bei entsprechenden Erholungspausen schon viel Zeit einplanen sollte
(siehe "Zeit" oben). Ein paar "Vorübungen" (s.u.) in ähnlichem Gelände oder mit langen
Touren sind daher sinnvoll, damit man auch weiß, ob die Kinder
an so einer Art von Gelände überhaupt Spaß haben.
Wenn man gerne mit Händen und Füßen kraxelt und sicher in
Schrofengelände oder unwegsamen Wiesen- und Waldhängen unterwegs ist, gibt es
ansonsten keine Schwierigkeiten auf dieser Wanderungen, und auch gefährliche Stellen sind
so gut wie nicht vorhanden (einzig im Abstieg
über den Jägersteig besteht des Öfteren Sturz-, wenn auch keine Absturzgefahr).
Auch Leute mit Höhenangst werden sich hier recht wohl fühlen, wer zu Problemen mit
den Knien neigt hingegen eher nicht.
Aufstieg
Der Pfad, der nach nur wenigen Minuten über die Straße im Wald beginnt, ist bis zum
Erreichen des Absatzes mit der Forststraße fast immer gut erkennbar. Unten am Bach gibt es
noch 2-3 Stellen, wo man die falsche Verzweigung wählen kann, dann ist die Spur in der
Regel eindeutig. Wo es im Laubwald mal etwas undeutlicher wird, gibt es gleich ein paar rote
Punkte, und wenn man sonst mal unsicher ist, hilft nach wenigen Metern ein kurzer Blick
zurück, dann erkennt man eindeutig, ob man auf der Spur läuft oder nicht. Im
höheren Gras Ende Mai war der Pfad tatsächlich besser zu erkennen als noch 3 Wochen
zuvor, als es in den Grashängen hier und da noch kleine Gamsspuren gab, die jetzt aber
zugewachsen waren.
Obwohl man also auf einem Pfad läuft, ist dieses untere Viertel
eher noch anstrengender als der spätere Aufstieg, denn es ist enorm steil, der Pfad
gerade im unteren Teil oftmals etwas rutschig, und vor allem führt die Spur in den
Grashängen sehr oft fast in Falllinie hinauf. Dort war das Steigen viel anstrengender als
später im Schrofengelände, wo bei ähnlicher Neigung Fels- oder Grasstufen
vorhanden sind. Man kann sich also damit trösten, dass es eher leichter wird, wenn man
trotz des mindestens halbschattigen Geländes schon arg ins Schwitzen und Schnaufen
kommt. In den etwas
lichteren Grashängen, wo es auf vielen kleinen Wurzeln morgens mit Tau noch etwas
rutschig war, muss man aufpassen, da der Pfad sich immer in Nähe der
Abbruchkante bewegt und zweimal unmittelbar an sie heranführt. Hier
würde man tief stürzen, aber man kann jederzeit problemlos neben dem Pfad ein
paar Meter in den ungefährlichen Hang ausweichen.
Nach Passieren der beiden Forststraßen-Enden, wo man sich bequem hinsetzen und ausruhen
kann, folgt das mit Abstand unangenehmste Stück des Aufstiegs: Der Pfad ist für
kurze Zeit im Laubwald glattgewaschen und daher trotz Serpentinen extrem steil und rutschig
und für Füße und Beine enorm anstrengend. Dank zahlreicher roter Punkte bleibt
er erkennbar und wird genau rechtzeitig an einer kleinen Felsstufe wieder besser, an der man
tatsächlich mal einige Meter abstürzen könnte.
Nun beginnt der lange, weglose Aufstieg im schrofigen
Gelände, in dem man immer wieder mal mit
Händen und Füßen kraxeln muss. Die erste dieser Stellen gleich zu Beginn ist
die einzige, die etwas gefährlich nah am Rand liegt, danach kann man sich immer deutlich
weiter entfernt von
der Kante bewegen. Zu Beginn gibt es noch einige rote Punkte und bis zur ersten großen
Felsstufe auch noch einen relativ eindeutigen Pfad. Ob man die (in Randnähe) durchsteigt
oder lieber
rechts umgeht, kann man je nach Kletterfähigkeiten entscheiden.
Das Umgehen ist zwar auch steil und kraxelig, aber dank Wurzel- und Felsstufen
relativ angenehm und vor allem ungefährlich.
Nach der Felsstufe muss man sich nun selbst den besten Weg suchen. Zwar gibt es immer mal
wieder verblasste rote Punkte oder Steinmandl, aber ein eindeutiger Pfad ist nicht mehr
vorhanden. Am besten hält man sich möglichst nah am Rand zum großen Einschnitt
auf, denn dort ist das Gelände am stufigsten und das Steigen definitiv am
einfachsten. Es gibt tatsächlich so eine Art perfekte Linie, auf der sich auch immer
wieder kleine Spuren finden, die meist so etwa 5 Meter
von der Kante entfernt verläuft. Näher als 2 Meter muss man nie an sie heran und
kann auch jederzeit beliebig viel Sicherheitsabstand einhalten. Allerdings ist das Steigen 20
Meter weiter rechts in den Grashängen deutlich schwieriger und
anstrengender. Gefährlich ist der Aufstieg bei Einhalten des Sicherheitsabstands
also nicht wirklich, ganz selten quert man mal ein Hangstück, das unterhalb so steil ist,
dass man bestimmt 30-40 Meter hinunterkullern könnte, bevor man irgendwo in
den Bäumen landet.
Auch die zweite große Felsstufe hab ich mit Florian lieber umgangen, denn auch hier
würde man im Fall eines Sturzes einige Meter über scharfkantige Felsen nach unten
fallen. Die Umgehung ist diesmal etwas schwieriger und steiler, darum kehrt man am besten nach
ihr rasch wieder an den Rand zurück.
Trotz des stufigen Geländes ist der Aufstieg durchweg anstrengend, denn das
Gelände ist oft so steil, dass man sich wie auf einer Treppe vorkommt, auf der man immer
3 Stufen auf einmal nimmt. Definitiv deutlich angenehmer als der glattere Aufstieg im
unteren Teil, aber wir brauchten trotzdem eine Menge Pausen. Der Hang heizt sich bei
Sonneneinstrahlung auch schnell auf, so dass es trotz eines ganz leichten Winds ziemlich
warm wurde. Es gibt aber überall ausreichend Bäume, in deren Schatten man sich
bequem hinsetzen kann, nur gemütlich liegen ist aufgrund der Neigung tatsächlich
fast unmöglich :-)
Nach der 2. Felsstufe finden sich ab und zu kleine Spuren, die ein kurzes
Laufen in Serpentinen ermöglichen, dann zeigen sich aber auch schon bald die riesigen
roten Markierungen, die das Ende des Schrofenhangs ankündigen. Es wird nochmal
kurzzeitig sehr steil und auch rutschig, dann quert man wieder auf einem Pfad mit vielen roten
Punkten ziemlich angenehm in den Wald bis zu einer bequemen Sitzbank oberhalb eines
spektakulär am Felsrand klebenden Jägerhochsitz (der Abstieg dorthin ist nicht
ganz ungefährlich).
Der restliche Aufstieg durch Waldgelände ist beliebig steil
oder schwierig (vor allem
wenn man sich von den (vermutlich) Spartenmarkierungen in die Irre leiten lässt), aber es
gibt tatsächlich eine sehr angenehme Variante, auf der sich anfangs sogar noch eine kleine
Pfadspur zeigt. Die Steigung hält sich im Rahmen und wird gerade dort geringer, wo es im
Laubwald rutschig zu werden droht. Wer wie Florian Spaß daran hat, kann zwei kleine
Felsriegel auch durchklettern, statt sie bequem zu umgehen. Die Forststraße ist bald
erreicht und führt in angenehmer Steigung hinauf zum Kamm. Die erste Kehre haben wir auf
einer schwachen Pfadspur noch abgeschnitten, die zweite war uns zu steil, so dass wir
gemütlich auf der Straße hinaufgeschlendert sind.
Der "Normalweg" auf dem Kamm führt nochmal etwa 50 hm bis zum ersten Gipfelkreuz hinauf,
ist aber recht steinig und gar nicht so angenehm zu gehen. Sobald es sich verzweigt nimmt man
besser den schöneren kleinen Pfad durch den Wald, der den Gipfel von hinten erreicht. Danach
sind es zum Pendlinghaus nur noch wenige Minuten leicht bergab.
Abstiegsvarianten
Für den Rückweg muss man entscheiden, was für die Kinder angenehmer ist: viel
kraxeln oder lange laufen. Der Jägersteig ist mit seinen hohen Stufen, über die man
sich teilweise rückwärts hinunterlassen muss, anstrengend, aber deutlich
kürzer. Wenn die Beine vom Aufstieg zu müde sind, könnte es sein, dass hier die
notwendige Trittsicherheit nicht mehr vorhanden ist und man umknickt oder stürzt. Der
Normalweg ist sehr entspannt, aber über 3 km länger, und das zieht sich wirklich. Und nach dem
Zusammentreffen der beiden Varianten sind es auch nochmal über 3 km bis zum Auto. Mit Florian hab ich
trotzdem den Normalweg genommen, weil er nach dem Aufstieg nichts Schwieriges mehr gehen wollte.
Jägersteig
Dieser Abstieg ist im oberen Drittel durchweg sehr steil und
kraxelig. Es geht meist ziemlich hohe Stufen hinunter, und wer empfindlich mit den Knien ist,
wird hier keine Freude haben! Aber auch sonst merkt man bald, wie anstrengend es für
Beine und Füße ist, ständig so steil hinunterzusteigen und dabei oft stabilisieren
zu müssen, damit man nicht rutscht oder knickt. Gelegentlich muss man sich auf dem
Hosenboden oder sogar rückwärts hinunterlassen, allerdings sind die Latschen so
intelligent geschnitten, dass man fast immer perfekte Festhaltemöglichkeiten hat.
In die Tiefe abstürzen kann man hier zwar nicht, da sich der Pfad geschickt von den
Abbrüchen fernhält, aber hohe Trittsicherheit ist trotzdem erforderlich, denn beim
Umknicken oder Ausrutschen besteht stellenweise recht hohe Verletzungsgefahr durch Wurzeln
oder spitze Steine. Nach Regen ist
der Pfad auf keinen Fall zu empfehlen, denn selbst nach zwei Tagen Trockenheit fanden sich
noch zahlreiche matschige Stellen. Im Latschengelände störten die nicht weiter, aber
die einzige Stelle mit gerölligen Serpentinen ohne "Latschengeländer" wurde dadurch
schon ziemlich gefährlich, da man dort einige Meter schmerzhaft abrutschen
könnte. Hier hab ich mich dann auch endgültig von oben bis unten eingesaut beim
Versuch, die ein oder andere Stufe auf dem Hosenboden zu überwinden :-)
Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen gibt es durchgehend und abgesehen von dem flachen
Gelände ganz zu Beginn auch tatsächlich zwei Stellen, wo es für ein paar Meter
waagerecht ist und man sich etwas bequemer niederlassen kann. Das sollte man auch nutzen, denn
250 Höhenmeter in dieser Art von Kraxelei abzusteigen, ist
für die Muskeln eine ziemliche Herausforderung. Angenehmer wird es, sobald man in den
Buchenwald eintaucht. Dort ist es zwar stellenweise etwas rutschig, aber
dafür wird es flacher und das Treppensteigen wird bald durch einen "normalen"
Waldpfad ersetzt, auf dem man immer entspannter läuft. Blaue Markierungen helfen, die
Spur im dichten Laub nicht zu
verlieren. Die Waldhänge sind ein paar Meter neben dem Pfad teilweise noch recht steil, aber
Gefahr besteht nicht, wenn man auf der Spur bleibt. Und wenn es dann plötzlich doch
nochmal mit Wurzeln auf dem Pfad ein paar Meter unangenehm rutschig wird, sieht man schon den
Forstweg und hat ihn bald erreicht. Insgesamt ist diese Variante bis
zum Auto 5
Kilometer lang.
Und wer sich jetzt fragt, warum man hier absteigen sollte: Doch, es war schon wirklich
schön und spannend und ich würde diesen Pfad jederzeit dem Normalweg vorziehen :-)
Normalweg
Die lange, aber sehr entspannte Möglichkeit. Vom Pendlinghaus geht es entweder
über die
Straße oder wieder zurück über den Pendling-Gipfel bis zum Abzweig. Es gibt
lange Zeit künstlich angelegte Stufen, die zwar auch teilweise recht hoch sind, sich
aber überraschend angenehm hinuntersteigen und durch kleine Felsen am Rand oft
auch in zwei halbhohe Schritte teilen lassen. Dazwischen finden sich immer wieder längere
Abschnitte ohne Stufen zum entspannten Schlendern. Nach 300 hm auf diesem Pfad überquert
man die Straße und läuft dann parallel zu ihr auf einem gemütlichen
kleinen Waldpfad entlang, der nur im unteren Teil kurzzeitig etwas ausgewaschen und steinig
wird. Es ist hier sehr erholsam, aber es zieht sich wirklich und darum werden die
Beine und Füße doch auch irgendwann müde. Insgesamt ist dieser Rückweg
bis zum Auto gut 8 Kilometer lang.
Gemeinsamer Rückweg
Jägersteig und Normalweg treffen am Dreibrunnenjoch auf der Forststraße wieder
zusammen, der man nun einige Zeit folgt. Ein steiles Stück am Anfang ist mit etwas
Geröll rutschig und etwas
unangenehm, dann wird es gleich sanfter und man kann wirklich entspannt auslaufen. Wenn
man die Straße wieder verlässt, wird es noch besser: der Pfad vom Weiler
Pulverturm hinab zur Straße ist wegen des weicheren Untergrunds deutlich angenehmer
für die Füße und in jeder Hinsicht eine angenehme Erholung.
Unten angelangt kann man sich entscheiden: entlang der Straße gibt es
durchgängig einen Bürgersteig, auf dem wir allerdings teilweise hintereinander
gegangen sind, da die Autos mit 100 km/h doch recht dicht vorbeigerast sind. Wem das mit
Kindern zu
gefährlich oder "nur Straße" zu langweilig ist, kann auch nach kurzer Zeit auf eine
quasi nicht
befahrene Straße und später auf einen Waldpfad ausweichen, der weiter oben im Ort
endet, von wo aus man zur Staumauer vom Hinweg gelangt. Da man
jetzt aber wirklich jeden kleinen Anstieg in den Beinen deutlich
merkt, muss man sich überlegen, ob man mit Kindern die zusätzlichen 15
Höhenmeter für diese Variante in Kauf nehmen will.
Rückweg über die Jochalm
Diese von mir nicht getestete Variante ist in der Kompass-Karte zum großen Teil verzeichnet
und in Windis Bericht
beschrieben. Wir haben ihn mit Florian nicht genommen, weil ich
mir nicht sicher war, wie anstrengend das Gelände auf dem Kamm bis zur Jochalm sein
würde. Danach sind die Pfad sicherlich einfach, einen kurzen Teil davon haben wir auf dem
Rückweg vom Köglhörndl kennengelernt. Im Tal muss man dann noch fast 2 km
über Straßen zurück zum Auto.
Vorbereitung:
Bevor man seine Kinder hierher schleppt, sollte man ein paar Dinge ausprobiert und
geübt haben. Zuerst mal die Kondition (und vielleicht auch das "psychische" Durchhaltevermögen
auf einer so langen Tour), denn
wenn man nach Überqueren der Forststraße
im unteren Teil erst mal in den Schrofenhang eingestiegen ist, kann man nur noch schwer
umkehren, da man gerade die untersten Kraxelstellen oder die Umgehung der ersten Felsstufe
eher nicht wieder absteigen möchte. Touren wie das Köglhörndl oder die
Gaisalpseen, wo man jederzeit einfach wieder umdrehen kann, sind darum vorher sicher nicht
verkehrt.
Auch sollte man sicher sein, dass die Kinder so eine Art Gelände wirklich mögen. Da
bieten sich der Lahnerkopf oder vor allem der Rote Stein zum Ausprobieren an. Wer das weglose Gelände dort
schön fand, der ist im Pendling-Aufstieg richtig. Auch am Zundereck kann man das sehr gut
testen und auch schonmal einen nicht ganz so leichten Pfad im Abstieg üben, falls man den
Jägersteig als Rückweg
nehmen will. Der Leonhardstein ist mit der weglosen Aufstiegsvariante und dem Felsgekraxel im
Auf- wie im Abstieg auf jeden Fall auch eine sehr geeignete Vorübung.
Und der Mineckergrat ist insgesamt ähnlich lang und hat genauso steiles wegloses
Gelände zu bieten, aber (dank Forstweganteil unten und Abkürzungsmöglichkeit
oben) auf deutlich weniger Höhenmetern, so dass der Aufstieg weniger anstrengend ist.
Wer neben Zundereck und Leonhardstein noch ein bisschen für den schwierigen
Jägerpfad-Abstieg üben will, kann das auch
auf dem Schönjöchl tun. Da gibt es im Abstieg ähnlich rutschige
Pfadabschnitte und kurze steile Felsstufen mit Latschen zum Festhalten. Wenn man sich vorstellt,
250 Höhenmeter nur über solche Stellen abzusteigen, dann hat man eine ganz guten Eindruck
vom Jägersteig auf dem Ostgrat des Pendling. Auch der Latschenabstieg vom
Zwölferköpfl nach dem Mineckergrat ist ein gutes Training.
Bitte beachtet die Gefahrenhinweise.
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Attraktivität |
Der Aufstieg (und evtl. auch der Abstieg) ist schon eine ziemlich Schinderei, aber es lohnt
sich! Der Weg durch den Südhang des Pendling ist dermaßen schön, dass man
Gefahr läuft, den Gipfel nicht vor Sonnenuntergang zu erreichen, da es so viele Stellen
gibt, wo man sich ins Gras legen und einfach nur die Natur genießen möchte :-)
Tatsächlich kommt man auch trotz der Anstrengung recht gut hinauf, da sich die über
tausend Höhenmeter in einige Abschnitte mit jeweils ganz anderem Charakter
unterteilen, so dass man nicht den Eindruck hat, sich ewig irgendwo hinaufzuquälen.
Und es macht unglaublich viel Spaß, ein Gelände, das von unten aus
fast unbezwingbar wirkt, dann doch relativ einfach bewältigen zu können und
dazu noch den überlaufenen Pendling-Gipfel auf einem ganz einsam Aufstieg zu erreichen.
Aufstieg
Nach dem Parkplatz gibt es mit der kleinen Staumauer, an der der Bach auf kleinen Brettchen
überquert wird, schon gleich eine nette Stelle für die Kinder. Der Aufstieg bis zum
Absatz, wo man die Forststraße quert, führt erst durch dichten Wald, in dem die
Buchen mit ihrem hellen Grün im Licht der schon früh morgens hineinscheinenden Sonne
besonders schön leuchteten. Danach geht es durch wunderschöne, sonnendurchflutete
Grashänge
mit einem tollen Baumbestand entlang des Einschnitts hinauf, und dass man ab und zu
stehenbleiben muss, um zu verschnaufen, gibt einem nur länger die Möglichkeit, die
Umgebung zu genießen.
Nach der Forststraße nervt dann der kurze, rutschige Waldaufstieg tatsächlich
gewaltig, aber nach 10 Minuten erreicht man das Schrofengelände und nun beginnt der
allerschönste Teil des Aufstiegs. Der lichte, mit Kiefern und ein paar Buchen bestandene
Hang vermittelt einem mit dem Fernblick nach Süden ein unglaublich "freies" Gefühl,
das schwer zu beschreiben ist. Auch der tiefe Einschnitt bietet immer wieder tolle Blicke und so macht
es richtig viel Spaß, nah an seinem Rand durch die Felsen und Grashänge
hinaufzusteigen. Die beiden großen Felsstufen bieten Abwechslung sowohl beim
Durchklettern als auch beim Umgehen, aber auch sonst gibt es genügend
Möglichkeiten, mit Händen und Füßen über Felsen oder durch die
Schrofen zu kraxeln, woran
Florian am allermeisten Spaß hatte. Dieses wunderschöne lichte und schrofige
Gelände hatten wir noch auf keiner Wanderung in so einer Fülle (wer am Roten Stein den
weglosen Teil mochte, ist hier genau richtig).
Wer das Glück hat, früh am Vormittag und bei absoluter Windstille aufzusteigen, erlebt
zudem vielleicht die "Vogelkathedrale". An einer bestimmten Stelle des Einschnitts gibt es bei
Windstille einen Hall-Effekt, und so klang das zahlreiche Vogelgezwitscher dort, als stehe man
in einer Kirche. Unglaublich schön! Die zweite perfekte Stelle für eine längere
Rast findet sich im Wald nach dem langen Hang auf der Bank in Form eines aufgesägten
Baumstamms. Auch hier haben Florian und ich eine 3/4 Stunde gesessen und auf das Rauschen
des Winds und das Summen der Insekten gelauscht (und sind dabei fast eingeschlafen). Wer noch
Zeit und Kondition übrig hat, kann in diesem Waldgelände nicht nur eine
Lichtschranke an einer Salzlecke entdecken, sondern auf einem Gamspfad in die Felsabbrüche
nach Osten queren und findet dort beeindruckende Aussichtspunkte und
kleine unterirdische Wasserläufe, die plötzlich unter einem den Hang
hinabstürzen. Es ist wirklich schön hier oben!
Im letzten Teil des Aufstiegs darf man wieder den schattigen Mischwald genießen,
wahlweise ein bisschen kraxeln oder entspannter durchs Laub hinaufstapfen. Die
Forststraße ist dann zwar prinzipiell langweilig, aber auch sehr wohltuend nach dem
insgesamt sehr anstrengenden weglosen Gekraxel, so dass es uns nicht genervt hat. Der
Normalweg auf dem Kamm ist nicht besonders spektakulär, vor allem ist es nicht mehr
so schön einsam, aber auch hier gibt es eine kleine Alternative über einen
schöneren Waldpfad direkt daneben. Gipfel und Pendlinghaus sind ziemlich
überfüllt, und da man die Aussichten schon im Aufstieg in Ruhe genießen
konnte, muss man hier sich hier nicht aufhalten. Mit Kindern wird's aber wohl nicht anders
gehen, und Florian freute sich sehr über Nudelsuppe und Kakao und das
kostenlose Fernglas auf der Aussichtsterrasse :-)
Abstiege
Wem das Gewimmel zu viel wird, der stürzt sich über den Jägersteig in die Tiefe
(dort kann man auch mit genauso schöner Aussicht aber in Ruhe Rast machen). Auch nach
allem, was ich oben zur Schwierigkeit geschrieben habe, würde ich alleine diesen Abstieg
jederzeit vorziehen! Es ist ein spannendes Gelände mit vielen richtig schönen
Stellen, und das Hinunterkraxeln an den steilen Stellen macht viel Spaß. Die Blicke
sind nicht nur in die Ferne, sondern vor allem in die Tiefe beeindruckend, und man ist
immer wieder überrascht, wie geschickt sich der Pfad über den teilweise sehr
schmalen Rücken schlängelt, ohne jemals die Abbrüche zu berühren. Auch
wenn man sich das beim Blick hinunter auf die vor einem liegenden 50 Meter partout nicht
vorstellen kann!
Irgendwann stellt sich zwar das Gefühl ein, dass es jetzt bald mal reicht
mit den steilen Stufen, aber dann ist der Buchenwald auch nicht mehr weit, der wieder mit
schönen Farben und einem immer angenehmer werdenden Pfad lockt.
Der Normalweg über Kaltwasser zum Dreibrunnenjoch, den ich mit Florian genommen habe, da
er keine Lust mehr auf schwieriges Gelände hatte, ist aber ebenfalls nicht zu
verachten. Man "schlendert" durch wechselndes Waldgelände, es gibt ein paar schöne
Ausblicke, die Pfade werden nach unten hin immer einfacher und schöner, und auch hier gab
es eine Menge Vögel, die zusammen mit der am Nachmittag in den Wald scheinenden Sonne
eine fröhliche Stimmung verbreiteten. "Waldspaziergang" trifft diesen Abstieg ganz gut,
allerdings zieht es sich sehr, so dass die Kinder möglicherweise irgendwann keine Lust
mehr haben. Ein bisschen Auflockerung bieten die ausgewaschenen Rinnen schon ziemlich weit
unten, wo man als Rennwagen durch Steilkurven sausen kann, oder die Bäche, die kurz vor
dem Zusammentreffen mit dem Jägersteig den Weg in ein Moor verwandeln ;-)
Der gemeinsame Rückweg beider Abstiegsvarianten ist mit ziemlich viel Forstweg und
Straße natürlich nicht mehr so prickelnd, aber erholsam ist dieses einfache Gehen
nach so einem Tag schon. Außerdem gibt es einen schönen Bach, der in den kleinen
Stausee mündet (ein Umweg zum Badesee ist auch möglich) und nochmal einen
richtig tollen, abschnittsweise etwas verwunschenen Pfad durch den Wald mit kleinen
Bächen und einem großen Felseinschnitt. An der Landstraße angelangt wird es
dann arg langweilig, da haben wir
uns mit erfundenen Geschichten über Wasser gehalten, da Florian auf die die
zusätzlichen Höhenmeter für den etwas schöneren Rückweg nun wirklich
keine Lust mehr hatte.
Insgesamt war es ein wunderschöner und sehr spannender Tag, der einen vergleichbaren
Abenteuercharakter hatte wie die Touren auf dem Mineckergrat oder durch den Speibenkäs.
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Sonstiges |
Wetter:
Ausrüstung:
Jahreszeit:
Nachdem der Aufstieg im weglosen Gelände mit hohen Stufen für Kinder enorm
anstrengend und der Rückweg in beiden Varianten ("Normalweg" oder Jägersteig)
ziemlich lang ist, sollte man am besten einen langen Tag Mai/Juni einplanen, damit man sich
viel Zeit lassen kann, ohne in die Dunkelheit zu geraten. Wem das doch passiert, der kann nach
Erreichen des Fahrwegs (wo beide Abstiege zusammentreffen) im Zweifel den kleinen Pfad nach
dem Weiler Pulverturm auslassen und weiter bis zur Bundesstraße absteigen. Der Pfad
führt nämlich teilweise durch ziemlich dichten und dunklen Wald, und wer keine
Taschenlampe dabei hat, sollte ihn im Dunkeln besser meiden.
Zecken:
Abends unbedingt gründlich schauen, aber auch unterwegs sollte man immer wieder seine Arme
und Hände kontrollieren. Da man oft mit den Händen ins Gras packt, um in den
steilen Hängen guten Halt zu haben, sammelt man zwangsläufig einige Zecken ein. Und
die waren teilweise so winzig, dass wir sie auf unseren dreckigen Händen nur schwer von
kleinen Erdkrümmeln unterscheiden konnten, die sich ebenfalls nicht leicht wegwischen lassen,
wenn man ein bisschen schwitzt.
Wir haben auch aus diesem Grund am Auto unsere komplette Kleidung gewechselt und alles in eine
Plastiktüte gestopft, die wir verschnürt und deren Inhalt wir daheim direkt in die
Waschmaschine verfrachtet haben.
Wegbeschreibung:
Wer insbesondere nach Erreichen der Baumstamm-Bank am Ende der roten Punkte einen
möglichst einfachen Weg hinauf bis zum Rücken sucht, kann sich die Wegbeschreibung als PDF ausdrucken. Unten ist der
Pfad mit ein bisschen Gespür auch so zu finden, aber auch für diesen Abschnitt ist
alles inkl. der Umgehung der beiden Felsriegel für Nicht-Kraxler genau beschrieben. Der
Abstieg über den Normalweg ist nicht beschrieben, da alle
Pfade dafür in der Kompass-Karte (s.o.) verzeichnet sind.
Danksagung:
Ich möchte mich hier ausdrücklich bei Windi für seine Tourenbeschreibung und
seine Auskunftsbereitschaft bei unserem Mailverkehr bedanken! Dass es einen Pfad durch die
Südseite gibt, wusste ich nämlich schon vorher dank eines Postings im roberge-Forum,
aber da machte der Thread-Starter so ein blödes Heimlichkeitsgetue, nur um allen zu
erzählen, dass er den Pfad kennt, ihn aber nicht weitersagt. Sowas kann ich ja gar nicht
ab, darum hab ich mich sehr gefreut, dass Windi kein Geheimnis um seine Entdeckung gemacht
hat. Revanchieren konnte ich mich dann, indem ich den unteren Einstieg für ihn gesucht
habe. Mit Kaisertal und Kragenjoch war der Pendling übrigens der erste Teil
unseres "Windi-Trippels 2015" :-)
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Alles nur eine Frage der Perspektive :-) Wenn man den Pendling mit dem Pendlinghaus von Osten aus (bei Anfahrt ohne Pickerl über die Landstraße) betrachtet, kann man sich nicht vorstellen, dass es über den Südhang am linken Rand hinaufgehen soll. Von Süden aus meint man, es handele sich um einen anderen, halb so hohen Berg (zum Vergleich markiert der rote Pfeil dieselbe Felsstelle). Auf jeden Fall wirkt der Rücken, über den man sich den Weg hinauf bahnt, schon gleich viel weniger dramatisch. Wenn man also jemanden mit der Tour beeindrucken will, dann besser von Osten aus erklären ;-)
Die Straßen in Unterlangkampfen sind so eng, dass man fast nirgendwo parken kann. Der einzige, anscheinend "offizielle" Parkplatz befindet sich neben dem Spielplatz (Obere Dorfstraße). Die weiter östlich vorhandene Bucht im Waldstück gehört offenbar zum Haus auf der anderen Straßenseite, jedenfalls wurde ich von dort vertrieben... Dieser Parkplatz hat den großen Vorteil, dass man schön in den Einschnitt hineinschauen kann, an dessen rechtem Rand entlang der Aufstieg verläuft. Einige markante Punkte wie die "Vogelkathedrale" oder die beiden großen Felsstufen sind schon deutlich erkennbar und in der hochauflösenden Vergrößerung entsprechend bezeichnet. Mit einem guten Fernglas kann man vermutlich sogar den Jägerhochsitz erkennen, der ganz oben am Fels klebt.
Der Weg führt nicht mal 200 Meter durch den Ort, dann biegt man in diesen unscheinbaren Wiesenweg ab, den ich erst auf dem Rückweg gefunden habe. Der Beginn des Zustiegs war in Windis Beschreibung nämlich nicht bekannt, da er den Pfad nur von oben entdeckt hatte, und meine erste Aufgabe des Tages war das Finden des unteren Endes. Tatsächlich gibt es 3 Möglichkeiten, aber dieser Anfang mit der Überquerung des Bachs an der kleinen Staumauer ist definitiv der schönste.
Die kleine Brücke muss man im Zweifel selbst bauen, sie hatte bei de beiden Besuchen eine vollkommen unterschiedliche Form :-) Vom Fahrweg oberhalb des Hauses (über den man auch am Ende zurückkehren kann) zweigt der kleine Pfad durchaus erkennbar oberhalb der Böschung ab und trifft nach kurzer Zeit mit den anderen Zustiegsmöglichkeiten zusammen. Dort finden sich dann auch gleich die ersten roten Punkte.
Gerade am Anfang gibt es ein paar ziemlich rutschige und steile Stellen, außerdem einige z.T. deutliche Abzweigungen. Auch auf der anderen Seite des Bachs geht ein (Fahr)Weg weiter.
Man schnauft auf den ersten Metern schon ziemlich, und es handelt sich wirklich nur um eine gerade mal so vorhandene Spur und keinesweg eine gut befestigte Stufe. Eben ein echter Jägersteig. Zwischendurch gibt es aber auch ein paar kleine Absätze, wo man ein bisschen entspannt stehen und verschnaufen kann. Da die Sonne bereits früh morgens in den Hand scheint, hat man die ganze Zeit einen wunderschönen Wechsel von Licht und Schatten, in dem vor allem das helle Frühlingsgrün der Buchen immer wieder prächtig leuchtete.
Der Hang ist teilweise schon recht steil und fällt stellenweise zum Bachbett hin deutlich ab, aber wirklich gefährlich ist es hier nirgendwo. Erkennbar ist der Pfad eigentlich immer, nur im Laubwald wird es kurz mal etwas schlechter. Aber da gibt es ausreichend viele rote Punkten, die einem immer die richtige Richtung weisen. Wenn man ansonsten mal unsicher sein sollte: Wenn man ein paar Meter weiter geht und dann zurück schaut, ist eindeutig klar, ob man sich auf dem Pfad befindet oder nicht.
Es geht noch ein Stück steil und rutschig durch den Wald, dann erreicht man offeneres Gelände und hat auch einen Blick auf die andere Seite des Einschnitts mit einem spektakulär positionierten Jägersitz. Vielleicht ist er auch nur zur Beobachtung gedacht, denn da man eigentlich nur in den Einschnitt hinunterschauen kann, fragt man sich, wie dort evtl. geschossenes Wild geborgen werden könnte...
Der überwiegend lichte Grashang ist einer der schönsten Abschnitte im Aufstieg, auch wenn er unangenehm und ziemich anstrengend zu durchsteigen ist. Die Spur führt teilweise in Falllinie hinauf und ist dabei oft sehr glatt, so dass die Füße trotz nur sehr weniger matschiger Stellen manchmal schwer Halt finden und sich teilweise ziemlich verbiegen müssen. Es war hier jedenfalls deutlich unangenehmer zu steigen als später im viel steileren Schrofengelände, wo der Untergrund stufig war. Nach unten würde ich diesen Pfad auf jeden Fall nicht gehen wollen.
Der Pfad verläuft zu Beginn des Grashang kurzzeitig etwa 1-2 Meter vom Rand entfernt, also nicht unmittelbar gefährlich, aber man sollte schon Acht geben, dass man der Kante nicht zu nah kommt. Durch den Abbruch im rechten Bild führt tatsächlich eine Spur, über die die Gams sich davon machte, nachdem mein Kopf über dem Rand auftauchte und wir beide uns im Abstand von nur ca. 5 Metern verdutzt anstarrten. Insgesamt hab ich auf meiner Erkundungstour etwa 15 Gämsen getroffen, selbst auf dem Forstweg am Stausee liefen die fröhlich herum. Mit Florian haben wir hingegen keine einzige entdeckt.
Mit dem Wechsel von Sonne und Schatten, den vielen alleinstehenden Bäumen und den freien Blicken Richtung Pendling und nach links zum Einschnitt ist es hier wirklich wunderschön! Der Pfad war übrigens im höheren Gras deutlich besser zu erkennen als noch 2 Wochen zuvor, weil alles, was man damals fälschlicherweise für Spuren hätte halten können, nun zugewachsen war. Dafür haben wir diesmal aber auch Scharen von Zecken eingesammelt, denn es gab 2-3 Stellen, wo wir mit den Händen ins Gras gegriffen haben, weil es so steil und rutschig war. Und danach konnten wir einige Zecken wegschnipsen. Es lohnt sich also, hier ab und zu mal Hände und Arme ganz genau zu betrachten, denn die Zecken waren teilweise unter 1mm groß.
So nah an den Rand geht es nur zweimal, aber wem das mit Kindern zu heikel ist, der geht einfach einen Meter rechts unterhalb durchs Gras. Das ist jederzeit möglich und völlig ungefährlich, nur eben ein bisschen schwieriger für die Füße.
Einerseits schade, da der Hang so schön war, anderseits angenehm für die Beine, dass der Jägersitz schon recht bald erreicht wird.
Er liegt direkt am Ende einer Forststraße, genau wie der zweite ein paar Meter weiter an der Verzweigung. Zu Fuß scheint der Jäger von heute nicht mehr unterwegs zu sein (die Ausnahme von der Regel werden wir allerdings heute auch noch kennenlernen). Der Pfad führt weiter durch den Wald und erreicht nach wenigen Metern, das zweite, parallel verlaufende Ende der Straße. Dort haben Florian und ich uns auf den Baumstämmen ein bisschen ausgeruht und dann wohl ziemlich dumm dreingeschaut, als auf einmal noch jemand auf dem Pfad angestapft kam, uns erblickte und fröhlich ausrief "Ah, die Familie Steiner!" Die beiden Wanderer wollten die Tour aufgrund der wieder aufgeflammten Diskussion im im roBerge-Forum unternehmen und kannten tatsächlich unsere Webseite :-) Das war schon eine sehr nette Begegnung, denn normalerweise trifft man auf solchen Wanderungen ja niemanden, aber wenn doch, dann sind es natürlich Leute mit denselben Vorlieben für einsame und spannende Touren.
Nach der Forststraße folgt der mit Abstand unangenehmste Teil der gesamten Tour. Der Pfad hat quasi keine Stufe mehr (auch wenn das links noch so aussieht), sondern ist nur noch ein flacher dunkler Streifen auf dem Boden. Da es stellenweise richtig steil ist, hast man fast keinen Halt und rutscht immer wieder sehr unangenehm. Erkennbar bleibt die Wegführung dank der roten Punkte, aber das Hinaufmühen macht sowas von keinen Spaß, dass man versucht ist, umzukehren und über die Forststraße ins Tal zu schlendern. Es lohnt sich aber, die Kinder zu motivieren (oder zur Not hinaufzuschieben, geht auf dem rutschigen Boden ja :-)), denn nach wenigen Minuten ist die Quälerei vorbei und dann folgt der mit Abstand schönste Teil, und der dauert richtig lange!
Es bleibt steil und rutschig, bis man diese Felsstelle erreicht, die schon mit die gefährlichste Stelle des Aufstiegs darstellt. So nah wie hier muss man sich im Folgenden nicht mehr an eine Kante begeben (man darf natürlich zwecks schöner Aussicht oder leichterem Gekraxel), und auch hier ist es nicht wirklich gefährlich, wenn man auf den Pfad schaut und es vermeidet zu stolpern.
Nach der Felsstelle geht es noch ein bisschen durch den Wiesen- und Waldhang hinauf (und wenn überhaupt, kann man hier den richtigen Pfad verfehlen), und dann erreicht man endlich das, worauf sich Florian schon die ganze Zeit gefreut hat: den Beginn des langen Schrofenhangs, in dem man bestimmt ein Drittel des Aufstiegs (aber bei "richtiger" Wegwahl problemlos auch mehr :-)) mit Händen und Füßen kraxeln darf.
Dieser Einstieg verläuft näher am Rand als alles Folgende, weil es rechts herum zu steil ist. Keine Angst, von da wo ich rechts stehe, hat man noch einen Meter Abstand, aber dann geht es schon ziemlich hinunter. Man sollte also schon ein bisschen drauf gucken, dass die Kinder nicht aus Versehen zu weit nach links geraten.
Es bieten sich von hier aus die ersten schönen Blicke den Einschnitt hinauf und hinunter. Danach weicht man erstmal nach rechts ab und verlässt die Kante.
Wie viel man kraxelt oder nur steigt, wie nah an den Felsen und ob drüber oder drunter vorbei, bleibt jedem selbst überlassen. Eine eindeutige Spur gibt es nur ganz selten, aber immer wieder rote Punkte, die mit der Zeit blasser werden. Ein bisschen aufpassen muss man in diesem Hang allerdings, bevor man sich an einem Fels hinaufzieht oder sein ganzes Gewicht auf einen anderen stellt: es gibt ziemlich viele lose Steine, die auf den ersten Blick sehr stabil wirken.
Gleich nach dem linken Foto landet man rechts und da muss man nun wählen, ob man rechts herum die sichere oder links herum die spannende Variante nimmt. Der "offizielle" Pfad führt links hinaus...
...und hat neben der schönen Aussicht auch die spannenderen und auch angenehmer zu überwindenen Felsstellen. Wenn man allerdings die angedachte, weniger steile Route außen herum nimmt, kraxelt man ziemlich nah neben dem Abgrund. Auch wenn's da 1 Meter unterhalb noch eine kleine Stufe hat, runterfallen will man da nicht. Darum hab ich mit Florian die Variante rechts herum genommen...
...und wir sind in ziemlich direkter Linie den Grashang hinauf gestiegen. Obwohl weglos und viel steiler als der Pfad nach der Forststraße kommt man hier leichter und angenehmer hinauf, denn das Gras ist ein bisschen stufig und bietet zudem auch immer Halt für die Hände. So kurze "einfach gerade und steil hinauf"-Einlagen muss man natürlich mögen, Florian macht das unglaublich gerne! Rechts beginnt der letzte wirklich vorhandene Pfadabschnitt, der einen zur ersten großen Felsstufe führt.
Der Pfad endet unterhalb dieser Felsen und man muss sich entscheiden, ob man hindurchkraxeln oder sie umgehen will. Es gibt 2 oder 3 mögliche Durchlässe, aber sie sind alle ziemlich steil. Der einfachste befindet sich links, aber da wurde es unterhalb ziemlich schnell so steil, dass ich auf keinen Fall mit Florian dort entlang wollte. Vor allem, nachdem die Umgehung kein großer Umweg ist und ebenfalls spannende Kraxelei bietet. Denn auch wenn es auf dem rechten Foto nicht so aussieht: der Aufstieg durch den kleinen Schrofenhang ist ziemlich steil und nur mit Festhalten im Gras und dank der Absätze bei den beiden Felsbrocken gut zu überwinden. Hinter der Fichte verläuft dann eine kleine Rampe zwischen den Felsen, die man dank einiger Wurzeln wie auf einer sehr steilen Treppe recht angenehm hinaufkommt.
Oben angelangt ist es noch zu früh, um zum Rand zurückzukehren, also wendet man sich besser nochmal rechts den Hang hinauf. Den kann man schnurgerade bis ganz nach oben kraxeln, wenn man Lust hat, aber....
...ich würd's nicht machen :-) Florian nimmt links nicht die Hände, weil er es spannend findet, sondern weil es so steil ist, dass es nicht anders geht. Darum quert man besser vor dem lustigen "Wirbel-Baumstumpf" nach links rüber. Da ist der Grashang zwar sehr abschüssig, aber dank guter Stufen sicher zu durchqueren. Wer mit Kindern Bedenken hätte, dass sie hier runterkullern könnten, kann im vorigen Hang erst noch etwas weiter hinaufsteigen.
Da man auch hier immer wieder mit den Händen im Gras unterwegs ist, lohnt es sich während des gesamten Aufstiegs, Arme und Hände ab und zu auf Zecken zu kontrollieren, bevor die sich festgebissen haben.
Man geht am besten bis möglichst nah an den Rand und trifft dort wieder auf schrofiges Gelände, das zwar auch sehr steil ist, sich aber dank der Felsstufen ausgesprochen gut überwinden lässt. Nach nur wenigen Höhenmeter erreicht man oberhalb von Florians Position eine tolle Stelle:
Die "Vogelkathedrale". Dieser Platz und der nachfolgende Weg bis zum Erreichen der Bank ist nach meinem Empfinden der wunderschönste Abschnitt auf der ganzen Wanderung. Das Gelände mit seinem lichten Baumbestand, den Felsen und dem Gras, dazu der Blick in die Ferne und immer wieder in den beeindruckenden Einschnitt, einfach toll! Genau hier, wo man auch perfekt eine längere Rast einlegen kann, da es (allerdings vor allem in Randnähe) auch einige flachere Stellen gibt, konnte ich bei meinem ersten Besuch auch einen sehr beeindruckenden Effekt erleben: der große Einschnitt hat hier ein minimales Echo, mehr einen Hall-Effekt. Das Gezwitscher der zahlreichen Vögel, die irgendwo im Einschnitt auf den Bäumen verteilt saßen, klang darum so, als befinde man sich in einer großen Kirche. Mit Florian konnten wir den Effekt leider nicht beobachten, denn es wehte ein nur ganz leichter Wind, der aber reichte, um dem Schall wegzutragen, so dass das Gezwitscher nur "normal" klang.
Es gibt hier übrigens nah am Rand immer wieder kurze Spuren und tatsächlich auch leicht verblasste rote Punkte und ab und zu ein Steinmandl. Tatsächlich tut man sich am leichtesten, wenn man den Punkten und Spuren in etwa folgt (der Abstand von der Kante ist immer ausreichend groß), denn oft ist es nur 5 Meter weiter rechts im Hang gleich deutlich anstrengender.
Es lohnt sich, für den Ausblick mal ganz nah an die Kante zu steigen, aber man sollte vorsichtig sein. Am ungefährlichsten geht es am orange markierten Baum im Bild drüber, da gibt es noch einen Absatz unterhalb.
Florian und ich haben unsere Rast ein kleines Stück weiter oben eingelegt, weil wir nicht nur bequem sitzen, sondern weich und dazu möglichst waagerecht liegen wollten :-) So eine Stelle zu finden, war allerdings bei den vielen Felsen im Gras gar nicht so einfach! Einmal gefunden mussten wir dann wirklich aufpassen, dass wir im angenehmen Halbschatten beim Gezwitscher der Vögel und Gesumme der Insekten nicht einschliefen...
Im Folgenden ist jetzt der Aufstieg bis zum Erreichen der Querung zur Bank immer eine Art Treppensteigen, bei dem man 2-3 Stufen auf einmal nimmt. Dank der Schrofen und gelegentlicher Gamsspuren geht das aber erstaunlich gut. Man denke an eine Leiter auf den Dachboden, die man mit Händen und Füßen ja auch relativ einfach hinaufklettert. Weiter rechts durch den Grashang ohne Schrofen hinauf wäre es dagegen eher wie auf einem Brett, das man auf eine Treppe gelegt hat.
Die zweite große Felsstufe stellt sich in den Weg. Wer mag, kann auch hier wieder an der linken Seite hinaufklettern, das hab ich mal bis fast ganz oben probiert, aber dann war es mir ein bisschen zu heikel, da ich alleine unterwegs war und man bei einem Sturz doch einige Meter über die Felsen runterstürzen kann. Auch mit Florian habe ich lieber die Umgehung rechts genommen. Ob die Farbreste an dem Felsen nach rechts oder durch sie hindurch leiten sollen, konnte ich nicht herausfinden, da ich keine weiteren Punkte entdeckt habe. Vielleicht aber auch nur, weil ich mir hier das Knie so dermaßen angestoßen hab, dass ich Sterne und Punkte nicht mehr unterscheiden konnte ;-)
Der Weg rechts herum ist nur am ersten Hang etwas schwierig, weil es keinen richtigen Pfad gibt. Der Hang ist zwar nicht gefährlich, aber sehr steil und rutschig. Die kleine Spur oben herum bietet zwar mehr Möglichkeiten zum Festhalten, dafür muss man aufpassen, dass man weiter hinten nicht auf den Felsen rutscht, wenn es wieder 1 Meter hinunter geht. Unten herum hat man dafür fast keinen Halt für die Füße. Ich hab beides mehrfach (bei der Wegsuche hin und her :-)) probiert, oben herum scheint mir immer noch etwas leichter. Sobald es da, wo Florian sich befindet, kurz hinaufgeht, wird es deutlich einfacher.
30 Meter weiter dreht man sich um und schaut zurück den Hang hinauf. Da fällt einem sofort diese Rampe mit dem kleinen Durchlass auf, und das ist tatsächlich die einfachste Möglichkeit, zum Rand oberhalb der Felsstufe zurückzukehren, auch wenn es durch das Gras hinauf gleich deutlich anstrengender war als in den Schrofen zuvor. Ein klein bisschen Acht geben muss man an dem Baumstumpf, dass man nicht die paar Meter über die Felsen hinunterfällt, aber es lässt sich genügend Abstand halten.
Kaum ist man wieder am Rand angelangt, fällt das Steigen wieder viel leichter.
Is schon herzig hier oben ;-) Wenn man zur Stelle mit einigen quer verlaufenden Felsriegeln im rechten Bild gelangt, wo sich auch dieser Baumstumpf befindet, sollte man ein paar Meter nach rechts in den Hang hineingehen und zu den Felsen hochschauen:
Da balanciert doch tatsächlich ein Jägerhochsitz an der Felskante! "Hey, von dem aus führt doch mit Sicherheit ein Pfad bis nach oben" dachte ich mir da noch fröhlich... oh Mann... Etwa 20 Höhenmeter oberhalb befindet sich jedenfalls die Bank, allzu weit ist es also nicht mehr bis zur nächsten großen Pause! Rechts sieht man mal ganz gut, wie nah man sich im schlimmsten Fall am Rand befindet. Wenn man da abstürzt, ist man natürlich schwer verletzt bis tot, aber wer man nicht absichtlich die 2-3 Meter bis zum Rand hinsteigt, befindet sich auch nie in echter Gefahr.
Und plötzlich, wenn die Felsen mit dem Hochsitz von rechts allmählich näher kommen, tauchen sie völlig unerwartet auf: die von Windi erwähnten riesigen roten Markierungen. Man steigt aber besser nicht direkt darauf zu, sondern hält sich weiterhin möglichst weit links. Hier gab es sogar ab und zu kleine Ansätze von Serpentinen-Spuren, die uns für wenige Meter das Laufen erleichterten.
Als roten "Punkt" kann man das nun wirklich nicht mehr bezeichnen, aber tatsächlich ist dieser riesige Flatschen von unten schon weithin sichtbar, und das ist irgendwie ein schönen Gefühl, den zu entdecken :-) Beim Umgehen der Felsen links oben führt der nun wieder erkennbare Pfad im rechten Bild nur ganz kurz etwas näher an den Abbrüchen vorbei, danach ist es gleich wieder ganz ungefährlich.
Die roten Markierungen hören hier in diesem Hang nicht auf, wie man zunächst meinen könnte. Man kann hier auch direkt hinaufsteigen, das ist sehr schön, aber ziemlich steil. Wenn man im rechten Winkel nach rechts in den Wald abbiegt, gehen der undeutliche Pfad und die deutlicheren Markierungen aber mit nur ganz geringer Steigung weiter...
...bis zu dieser etwas versteckt liegenden Bank aus einem "aufgeklappten" Baumstamm. Es lohnt sich, mit Kindern nach der Vogelkathedrale bis hierhin durchzuhalten, denn dieser Platz ist für die nächste große Rast perfekt! Man sitzt nicht nur bequem, es ist hier auch flach und man kann gemütlich auf dem Boden herumliegen. Zwar ist die Kante nicht weit, aber doch weit genug, dass man diesen wunderschönen Ort gefahrlos genießen kann. Auch hier ist es wieder schwer, sich irgendwann zum Weitergehen aufzuraffen :-)
Den roten Pfeil hab übrigens nicht ich mir ausgedacht, der befindet sich wirklich auf dem Baum und zeigt an, wo es hinunter zum Jägerstand geht. Der Abstieg ist enorm steil und ich hab darauf verzichtet, ganz hinunterzukraxeln, da mir in dem Moment das Knie sakrisch weh tat, dass ich mir bei Umgehung der 2. Felsstufe kräftig auf eine Felskante gerammt hatte. Da bin ich doch lieber noch länger gemütlich auf der Bank sitzengeblieben. Mit Florian wollte ich auch nicht hinunter, dazu war mir die Position des Jägerstands direkt an der Kante in Kombination mit dem Steilhang zu gefährlich.
Bevor man sich an den weiteren Aufstieg macht, kann man bei genügend Zeit einfach immer entlang der Kante weiter nach Osten gehen und trifft dabei auf zahlreiche schöne Aussichtspunkte und einen langen und breiten Absatz im Laubwald, wo sich eine Salzlecke mit Fotofalle finden lässt. Von dort aus erreicht man weiter nach Osten die Felsabbrüche, durch die eine Gamsspur führt, die ich mich aber nicht weiter zu verfolgen getraut habe als bis zu der schönen Stelle im rechten Bild. Da wurde es mir zu steil. Lustig waren hier die zwei unterirdischen kleinen Wasserläufe, die auf einmal einen Meter rechts unterhalb des Pfads zum Vorschein kamen und sich die Felsen hinabstürzten. Leider unerreichbar und darum nicht zur Abkühlung geeignet.
Dass es vom Jägerstand und der Salzlecke keinen Pfad hinauf geben sollte, konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Also hab ich hier angefangen zu suchen und zu suchen, aber im Laub ließ sich keinerlei Spur finden. Auf halber Strecke Richtung Bank...
...traf ich dann plötzlich auf eine Ansammlung dicker und unübersehbarer Markierungen auf Felsen und zwei Bäumen. Dass die drei sich in exakt einer Linie befanden (unterstützt durch ein paar rot-weiße Absperrbänder, die an kleinen Bäumchen flatterten) , hätte mich schon misstrauisch machen können, aber natürlich dachte ich, ich hätte die Pfadmarkierungen gefunden. Warum die dreifarbig und mit Linien und merkwürdigen Zeichen versehen war, hab ich mich in dem Moment nicht gefragt. Leider! Über anderthalb Stunden bin ich diesen Markierungen gefolgt und immer wieder hoch und runter gestiegen beim Versuch, jeweils eine sinnvolle Verbindung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Markierungen zu finden.
Irgendwann, als sich beste Serpentinenstufen im mittlerweile extrem steil gewordenen Gelände anboten, und die nächste Markierung trotzdem wieder nur senkrecht nach oben führten, wurde mir klar, dass das unmöglich Pfadmarkierungen sein konnten. Falls jemand weiß, was die bedeuten, würde ich mich über eine Info freuen! Die Linie schien jedenfalls ziemlich genau aufs Pendlinghaus hinaufzuführen. Und auf dem Rückweg entdeckte ich ziemlich weit unten an der Forststraße wiederum in fast direkter Falllinie unter dem Pendlinghaus ganz ähnliche Markierungen. Vielleicht unterirdische Wasser- und Stromleitungen?
Nachdem ich mich schließlich fluchend weglos hinaufgekämpft hatte, bin ich vom Ende der Forststraße alles wieder hinuntergestiegen (diesmal durch den Grashang) und hab mich erneut auf die Suche nach einem kindergeeigneten Aufstieg gemacht. Nach zahlreichen Fehlversuchen fand ich dann tatsächlich eine relativ einfache und nicht so steile Möglichkeit. Auf ihr gibt es kurz nach der Bank sogar ein kleine Stück Pfad im rechten Bild.
Auch der Sinn dieser Markierung hat sich uns leider nicht erschlossen :-) Wenn man der Spur in Pfeilrichtung weiter folgt, landet man auf dem breiten Absatz mit den großen Felsmarkierungen und der Salzlecke am Ende (pHotofaLle? :-)). Biegt man stattdessen hier nach oben ab, kann man entweder etwas entspannter links hinüber zu diesen Felsen und wieder nach rechts zurück hinauf queren...
...oder in direkter Linie durch zwei kleine Felsriegel kraxeln, worauf Florian mehr Lust hatte. So oder so landet man oben in einer kleinen Rinne rechts von dem Einschnitt, der direkt unter den Felsen verläuft, auf denen oben die Forststraße endet. Am einfachsten dorthin gelangt man in einem kleinen Bogen mit gemütlicher Steigung bis zum nächsten Felsriegel, vor dem man dann nach links rüber quert.
Man könnte auch direkt durch den Einschnitt hinauf, aber das ist sehr sehr steil und im Laub furchtbar rutschig. Es ist wirklich viel angenehmer, einen leichten Bogen rechts herum zumachen und dann wieder stufig nach links hinauf unter den nächsten Felsriegel zu steigen. Dort geht man am besten möglichst weit hinauf, bevor man zur Straße quert, sonst gerät man doch noch in den rutschigen Laubhang.
Juhuu, eine hässliche Forststraße :-) Die erste Rechtskehre kann man noch auf einer kleinen Pfadspur sehr bequem und mit sehr geringer Steigung abschneiden, danach wird der Hang wieder deutlich steiler, und so sind wir dann auf der Straße geblieben. Tatsächlich war das für unsere Füße ausgesprochen erholsam, die Steigung ist auch sehr angenehm. Von dort, wo die Straße im rechten Bild oben verschwindet (wir befinden uns da gerade in der 2. Rechtskehre), sind es nur noch etwa 50 Meter bis zum Erreichen der Zufahrtsstraße zum Pendlinghaus und des Normalwegs zum Pendling.
Wir sind hier gerade rechts aus dem Forstweg auf die große Straße gekommen. Gleich gegenüber, also links außerhalb des Bildrands, geht der Pfad hinunter, den ich mit Florian als Rückweg genommen habe. Der Normalweg zum Pendling ist anfangs nicht wirklich spannend, ziemlich felsig, teilweise auch schon etwas steil. Vor allem war es hier auf einmal voller Menschen :-)
Es gibt aber nach ein paar Minuten die Möglichkeit, auf einen kleineren und vor allem nicht felsigen Pfad weiter links abzubiegen, und der ist nicht nur viel schöner, sondern auf weichem Waldboden auch viel angenehmer zu gehen als sein felsiger Bruder. Ich vermute mal, dass das der originale Zustieg zum Gipfel war, bevor der Pendling touristisch ausgebaut wurde. Rechts haben wir das westliche Gipfelkreuz erreicht, wo wir überraschenderweise fast alleine waren. Es ist viel Platz hier oben und man kann sehr bequem in der Sonne oder im Schatten sitzen, die Aussicht ist auch schön. Wem's hier zu voll ist, der kann sich stattdessen mit genauso schöner Aussicht völlig einsam am Beginn des östlichen Jägersteigs unterhalb des Pendlinghaus niederlassen (s.u.).
Man erreicht über den jetzt sehr bequemen Pfad ohne Steigung noch ein zweites Gipfelkreuz, an dem es etwas voller war, dann ist man auch schon am Pendlinghaus, das sich von einem Biergarten im Tal nur durch die tolle Aussicht unterscheidet. Das mittlerweile kostenlose Fernglas (Schilling gibt's halt nicht mehr ;-)), hat Florian großes Vergnügen bereitet und er hat mir alle möglichen tollen Punkte wie den Kreisverkehr im Tal eingestellt. Bei meinem ersten Besuch durfte ich für einen Euro Trinkgeld meine Wasserflaschen auffüllen, nachdem ich ein Spezi bestellt hatte (3,40 Euro für 0.5l, über den Preis meckert kein Münchner...), mit Florian gab's eine Nudelsuppe und einen Kakao als Belohnung, denn dieser Aufstieg war für ihn doch eine enorme Leistung. Die Turnschuh-Fraktion und die Nordic-Walker-Wanderer haben uns allerdings etwas merkwürdig angeschaut, als wir da völlig verschwitzt und verdreckt einfielen :-) Die hielten uns sicherlich für vollkommen unfit, denn der Aufstieg vom Parkplatz am Schneeberg hat gerade mal 500 hm mit viel Straßenanteil.
Selbst wenn man nicht über den Jägersteig hinunter will, kann man ihn die ersten paar Meter hinabsteigen und sich auf dem großen Absatz einen schönen einsamen Rastplatz suchen, wenn man keine Lust auf den Trubel am Pendlinghaus hat. Der Pfad zweigt von der Straße in der ersten Linkskurve nach dem Pendlinghaus ab und ist von aus unten auf dem Absatz erkennbar. Hinten, wo er zwischen den Bäumen verschwindet, gibt es eine wunderschöne sonnige Lichtung und danach ein mit Heidekraut bewachsenes Fleckchen, da kann man es sich sehr schön gemütlich machen. Wer lieber den einfacheren Abstieg nimmt, kann dann entweder über die Straße oder erneut über den Pendling-Gipfel zurück zum Abzweig.
Man steht nun vor der Wahl: Länger und weniger aufregend, dafür erholsam; oder nochmal anstrengend und schwierig, dafür aber schöner und spannender. Die Entscheidung sollte man mit den Kindern gemeinsam treffen, Florian wollte nach dem siebenstündigen Aufstieg keine kraxeligen Pfade mehr, sondern zog die entspannte Variante vor.
Last modified: Tue Apr 10 16:21:43 CEST 2018
Gefahrenhinweis/Haftungsausschluss: Bei vielen der vorgestellten
Wanderungen gibt es durchaus ausgesetzte und
gefährliche Stellen. Die Wege sind teilweise in schlechtem Zustand, und
die Gefahr eines Absturzes besteht bei schmalen Pfaden am Hang
immer. Typische Gefahren wie Steinschlag oder schlechtes Wetter sind zudem
in den Bergen jederzeit vorhanden. Wir bemühen uns, in der Darstellung
jeder Wanderung zu vermitteln, wie anstrengend und gefährlich sie
aus unserer persönlichen Sicht war und wie gut unsere Kinder damit zurecht gekommen
sind.
Trotzdem übernehmen wir natürlich für keine der
vorgestellten Wanderungen eine Garantie für die Richtigkeit der
Darstellung, für die Ungefährlichkeit oder die Eignung für
andere Kinder als unsere eigenen. Jeder wandert auf eigene Gefahr und auf eigene Verantwortung und
muss vor Ort selbst entscheiden, ob die vorgestellten Routen gefahrlos zu
begehen sind oder nicht.
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Risiko. Für Unfälle, welche eventuell auf unsere Informationen zurück zu
führen wären, wird nicht gehaftet.
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Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.