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Google-Map |
Achtung: Zumindest mit Kindern (aber auch als Erwachsener muss man
hier nicht den Helden spielen) sollte man am Bogen unbedingt eine
Seilsicherung installieren, ansonsten ist die Überquerung sehr gefährlich! Auch
Unkundige schaffen das mit Hilfe unseres Nachsicherungssets ziemlich
leicht, siehe Hinweise und entsprechende Fotos unten.
Man kann die Wanderung in zwei Varianten gehen. Über den Bocksbergsteig (ohne das
Fensterli) sind die Anforderungen vergleichbar mit Kofel und
Besler: Einfache Wanderwege und kurz vor dem Gipfel eine nette, nicht allzu schwierige
Kraxeleinlage. Durch den Fensterliwandsteig wird das Ganze allerdings zu einer schweren Tour
mit einer zwar nicht besonders schwierigen, aber dennoch sehr gefährlichen
Schlüsselstelle, weil ohne Seilsicherung die Absturzgefahr bei einem Fehltritt sehr
hoch ist.
Vom Parkplatz aus startet man über einen Fahrweg, dem man bis zum Fensterliwandsteig
folgen kann. Er wird zwar zwischendurch etwas schmaler, aber bleibt die ganze Zeit einfach und
hat eine angenehme Steigung. Die Abkürzung über den Trampelpfad, der einen
großen Bogen des Fahrwegs abschneidet, ist da trotz Serpentinen schon deutlich steiler,
bringt einen aber
auch schneller nach oben. An einer Stelle muss man aufpassen, weil er sich verzweigt,
siehe Fotos. Über die ca. 500 m zwischen Fahrweg und dem Grat vor dem Bocksbergsteig,
an dem wir auf ihn gestoßen sind, kann ich nicht viel sagen. Die paar Meter, die wir von
oben erkennen konnten, sahen aber nach einem angenehm zu laufenden, relativ breiten Waldpfad
aus.
Der nicht ausgeschilderte und im unteren Bereich nicht markierte Fensterliwandsteig verlangt
von Anfang an hohe Trittsicherheit und Konzentration. Er beginnt
auf teils sehr steilen Pfadspuren und führt schon vor dem Fenster durch eine leicht
ausgesetzte Felsstufe. Hierfür brauchen die Kinder schon ein bisschen Erfahrung im
Kraxeln mit Händen und Füßen. Unter dem Fensterli hindurch ist es sehr rutschig
und steil, oben kann man sich aber vor der Überquerung des Felsbogens entspannt
niederlassen und die
Schlüsselstelle in Augenschein nehmen.
Die zu beurteilen ist schwierig. Eigentlich ist die Überquerung des Fensterli gar nicht
schwer. Mit den abgesägten Kiefernstämmen hat man immer etwas zum Greifen und klettert da
eher wie an so einem Spielgerüst am Spielplatz hindurch. Aber es ist hier eben extrem
ausgesetzt, der Bogen ist an der schmalsten Stelle vielleicht einen halben Meter breit und man
schaut ungehindert in die Tiefe. Da können einem die Knie natürlich schon mal
wackelig werden, insbesondere wenn man sich aufrichten und von den Griffen am Boden zu den
Kiefernästen über dem Kopf wechseln muss. Und hier gibt es eben nicht einen Meter
drunter weichen Sand, sondern wenn man mal daneben tritt oder greift, fällt man
ungebremst 10 m nach unten.
Es gibt zwar ein Drahtseil, aber das beginnt erst an der Kiefer,
die schon hinter der Schlüsselstelle steht. Vermutlich ist das als Abschreckung gedacht,
damit nur die Leute den Fensterliwandsteig begehen, die sich das auch wirklich zutrauen. Wer
sich traut, den Bogen zu überqueren, schafft auch problemlos den Rest des Steigs. Mut
haben wir zwar, aber leichtsinnig sind wir mit den Kindern nun doch nicht. Also haben wir mit
unserem Nachsicherungsset eine
zusätzliche Seilsicherung gespannt, an der die Kinder mit
den Klettersteigsets die Schlüsselstelle
bis zum Drahtseil überwinden konnten. Das würde ich auch sehr empfehlen, wenn man
mit Kindern dort langgeht. Zwar haben dann beide die Stelle ganz problemlos gemeistert, aber
man fühlt sich einfach besser, wenn man weiß, dass sie im Zweifel gehalten werden. Mit
dem Nachsicherungsset ging das hervorragend, weil sich Steffi am Schluss daran einbinden
und so das Seilende mit rüberbringen konnten. Das erkläre ich unten bei den
Fotos.
Nach dem Felsbogen kann man sich für 20 m ins Drahtseil einklinken, bis man den sehr
steilen und immer noch etwas ausgesetzten Hangabschnitt hinter sich hat. Danach geht es sehr
kraxelig und abschnittsweise immer noch sehr steil weiter, wodurch der Steig insgesamt recht
anstrengend ist. Es gibt viele kleine Felsstufen und im oberen
Teil immer wieder leicht ausgesetzte Stellen, wenn der Pfad an steile Grashänge
heranführt. Insgesamt ist alles bei weitem nicht mehr so ausgesetzt oder
gefährlich wie am Fensterli selbst, trotzdem muss man die ganze Zeit sehr konzentriert
gehen und gute Trittsicherheit ist permanent nötig.
Achtung: Nach dem Fenster ist der Pfad eigentlich gut markiert, mit
Punkten oder orangen Schildern (teilweise mit Pfeilen). Einmal wird man allerdings von einer
deutlichen Spur leicht auf die falsche Fährte gelockt und muss dann
ein kleines Hangstück sehr ausgesetzt und nicht ganz einfach queren. Die Stelle
zeige ich unten bei den Fotos.
Wenn man im etwas dichteren Wald den offiziellen Aufstiegspfad zum Bocksbergsteig erreicht,
wird es im Vergleich deutlich einfacher und entspannter. In die Drahtseile am Grat
unterhalb des Bocksberg muss man sich nicht unbedingt einklinken, so gut ist der Weg dort,
aber unseren Kindern macht das ja sowieso Spaß :-)
An der ersten Leiter kann man sich nicht ansichern, aber die war so gut zu erklimmen, dass
wir nicht nachgesichert haben. Nur der Ausstieg ist unangenehm, weil das nutzbare Drahtseil
erst weiter oben beginnt. Ich hab die Kinder darum am Ende der Leiter in Empfang genommen
und ihre Klettersteig-Äste einmal um das Geländer gewickelt und in sich selbst
eingehakt. So kann man die etwas unangenehme Felsstufe mit Eisenstiften bis zum Drahtseil
gesichert überwinden.
Der restliche Aufstieg bis zum Gipfel ist dann an allen schwierigen Stellen sehr gut mit
Drahtseilen versichert, nur beim Wechsel von der 2. zur 3. Leiter muss man sich kurzzeitig
ausklinken.
Der Gipfel ist nur zur Vorderseite ausgesetzt, die Steilabbrüche hat man ja von unten
gesehen, ansonsten ist er breit genug, um sich dort gefahrlos zu bewegen.
Der Abstieg dann nicht mehr ausgesetzt bzw. an allen steilen Hangstellen mit Geländern
versehen. Der Weg ist anfangs noch kraxelig und erfordert Aufmerksamkeit, wird aber mit der
Zeit immer einfacher und entspannter zu laufen. Nur dass es zwischendurch noch einige Male
etwas ansteigt, hätten wir nach dem anstrengenden Fensterliwandsteig-Abenteuer nicht
mehr gebraucht :-) Vielleicht kam uns die Tour aber auch nur deshalb insgesamt anstrengend
vor, weil uns die beiden Gargellen-Klettersteige vom Vortag noch in den Knochen steckten.
Vorbereitung:
Um mit Kindern über den Fensterliwandsteig zu gehen, sollten sie unbedingt Erfahrungen
und Trittsicherheit beim Kraxeln mit Händen und Füßen haben. Leonhardstein
oder kurze versicherte Steige wie Besler oder Kofel sind perfekte Vorbereitungen. Genauso
wichtig ist die absolute Schwindelfreiheit der Kinder, das muss man vorher unbedingt testen!
Z.B. angesichert auf dem Felsgrat am Burgberger Hörnle oder am Stangensteig. Steffi ist
mit ihrer Höhenangst deshalb gut über den Felsgrat gekommen, weil sie sich wegen der
Ansicherung um die Kinder keine Sorgen machen musste und sich selbst am Seil auch besser
fühlte.
Ansicherung:
Für den Bocksbergsteig sollte man zumindest für Kinder ein Klettersteigset
verwenden. Auf dem deutlich ausgesetzteren Fensterliwandsteig darf man sich auch als
Erwachsener ruhig ins Drahtseil einklinken.
Wenn man am Fensterli eine Seilsicherung legen will und der erste Überquerer sich selbst
auch schon sichern möchte, geht das gut mit einer normalen Rastschlinge (60 cm)
und einer 4 m langen Bandschlinge mit Karabiner. Siehe unten bei den Fotos.
Für die Seilsicherung selbst funktioniert unser Edelrid-Nachsicherungsset hervorragend
(mit Karabinern an beiden Seiten, so wie auf der Ansicherungsseite gezeigt), man sollte die
normale Verwendung vorher aber schon mal auf Klettersteigen geübt haben, damit man im
Umgang sicher ist.
Ohne das Set braucht man ein 15 m langes Seil und entsprechende Knotenkenntnisse
(z.B. Achterschlaufen), um es auf beiden Seiten stabil installieren zu können. Der Letzte
muss sich dann ins Seilende einbinden können, falls man keinen Karabiner verwendet hat,
oder man muss das Seil doppelt nehmen und nach dem Letzten durchziehen.

Am Parkplatz unterhalb des Berggasthauses Schuttannen (von dem wir angenehm überrascht wurden, s.u.), beginnt die Wanderung. Bei den diversen Rückblicken von unterwegs war der Parkplatz doppelt so voll, aber keine Angst: So gut wie keiner geht auf den Bocksberg (2 Gipfelbucheinträge an diesem Tag) und schon gar nicht über den Fensterliwandsteig. Es bleibt unterwegs also schön ruhig. Ein Foto mit der Übersicht über den Fensterliwandsteig gibt es ganz unten, links kann man in der Vergrößerung das Gipfelkreuz auf dem Bocksberg sehen.
Man muss bei den vielen Wegen aufpassen, dass man den richtigen erwischt, aber bei einem Blick auf die Karte (die man sich auch für den Rückweg besser ausdrucken sollte) ist es eindeutig. Man folgt dem Fahrweg knapp 500 m, bis man unten den Bach erreicht.
Direkt nach dem "Wasserspielplatz" zweigt der Trampelpfad ab, der in den Karten nicht verzeichnet ist. Wer dem Forstweg folgen möchte, geht weiter die Straße entlang und zweigt bei der nächsten Gelegenheit auf den dort noch breiten Weg nach rechts oben ab. Der Weg wird zwischendurch schmaler und ist ebenfalls schön, aber deutlich länger (wir haben ihn als Rückweg genommen, als Ariane und ich vom Fensterli nochmal zum Auto gegangen sind, um die Nachsicherung zu holen).
Der Trampelpfad ist sehr schön, aber auch ziemlich steil, trotz einiger Serpentinen.
Nach dieser hohen Wurzelstufe teilt sich der Pfad und ist in beiden Richtungen recht deutlich. Es geht rechts weiter.
Nach einem wunderschönen, stark verwachsenen Abschnitt trifft man auf den Forstweg. Man folgt ihm etwa 150 m und biegt an dieser T-Stelle links ab. Rechts ginge es den normalen Zustieg zum Bocksbergsteig hinauf.
Der Forstweg führt durch einen wunderschönen, friedlichen Wald voller Vogelgezwitscher und Insektengesumme, dann endet er recht unvermittelt an der Stelle rechts. Die Pfadspuren sind deutlich zu erkennen, an einem Baum hängt zudem ein rötliches Band.
Es geht direkt sehr kraxelig und wild los, sehr viel schöner kann ein Steig nicht sein :-)
Die kleine Kletterstelle vor dem Fensterli ist ziemlich steil und ein bisschen ausgesetzt. Der steile Einschnitt war im rechten Foto nicht gut zu sehen, da sich Vorder- und Hintergrund nicht voneinander abhoben. Darum hab ich den Hintergrund farblich etwas verändert. Man wird aber ein bisschen durch einen kleinen Felsriegel geschützt, der von hier unten noch nicht richtig zu sehen ist (roter Pfeil). Hinter ihm geht es ca. 4 m senkrecht nach unten in den steilen Grashang. Genauso gefährlich ist aber auch der Sturz zu dieser Seite, wenn man oben angelangt ist.
Hier schaut Ariane gerade über besagten Felsriegel nach unten.
Der Felsriegel von oben, im rechten Bild hält sich Florian an ihm fest. Oberhalb muss man dann aufpassen, dass man nicht zu weit nach links an den Rand gerät.
Links lugt schon das Fensterli über die Felsen. Der blasse rote Punkt zeigt an, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Im rechten Bild erkennt man, dass der Aufstieg ziemlich steil ist und man auch auf dieser Seite des Felsriegels nicht stürzen sollte.
Auch oben angekommen muss man sehr vorsichtig weitergehen, der kleine Abstieg zu den Schildern ist sehr schmal und das Grashang daneben steil. Helme hatten wir keine dabei, der steinschlaggefährdete Bereich ist auch nur sehr kurz. Aber natürlich ist es gefährlich, wenn man so nah an den Felsen entlang und sogar darunter durch geht.
Das Fensterli, oder den Schildern nach vielleicht auch eher die "Fensterliwand". Man erkennt schon gut die Kiefer, unter der wir uns gleich durchhangeln werden. Der kleine Pfad durch den Hang ist sehr steil und unterhalb des Bogens äußerst rutschig.
Hinter dem Baum mit der ersten orangen Markierung, von denen wir noch viele sehen werden, kann man sich entspannt niederlassen und seine Gurte und Klettersteigsets anziehen.
Der "Fensterliwandturm". Zu steil für uns :-) Rechts der Aufstieg zum Bogen. Auch wenn man wegen des Abbruchs rechts lieber links an den Wurzeln nach oben klettern möchte, geht es in direkter Linie über den Rücken deutlich einfacher!
Nach langer Begutachtung haben wir beschlossen, dass wir die Kinder da nicht ohne zusätzliche Sicherung rüber lassen wollen. Das Drahtseil beginnt nämlich erst hinter der Kiefer (die herabhängende Schlaufe nützt gar nichts). Vielleicht als Abschreckung, damit man sich das gut überlegt, ob man wirklich hier lang will? Dummerweise hatte ich das Nachsicherungsset im Auto gelassen, weil die uns vorliegende Beschreibung von hikr.org nicht mal ansatzweise die Ausgesetztheit des Felsbogens erwähnte. Also bin ich mit Ariane nochmal zurück zum Parkplatz, dabei haben wir den Forstweg getestet (in der Google Map gelb eingezeichnet).
Da nicht ganz ersichtlich war, wie schwer die Passage zu überqueren ist, hab ich mich auch lieber erstmal angesichert. Zuerst am grünen Bogen mit meiner normalen Klettersteig-Rastschlinge (einmal drumgeschlungen und in sich selbst eingehakt), damit ich beim Werfen nicht das Gleichgewicht verliere. Als nächsten hab ich dann nämlich eine 4 m lange Bandschlinge mit einem Safebiner am Ende über die Kiefer geworfen, etwa am oberen gelben Bogen (das ging tatsächlich sehr gut), den Karabiner wieder gegriffen und die Schlinge zum unteren gelben Bogen rutschen lassen (durch entsprechende Wellenbewegungen der Schlinge), wo die Kiefer stabil genug wirkte, um mich zu tragen. Dann die Schlinge in meinen Gurt eingebunden, und so war ich zumindest gegen einen vollständigen Absturz gesichert. Leider hab ich vor lauter Konzentration vergessen, das alles zu fotografieren.
Dann hab ich die Rastschlinge am grünen Bogen wieder gelöst und das blaue Ende des Nachsicherungsset (wir machen ja immer "blau oben/blau unten", siehe Ansicherungsseite) am blauen Bogen um die Kiefer gebunden (Seil einmal drumherum, dann Safebiner einklinken). Der rote Strich und Punkt dienen nur zum Vergleich der Positionen mit den nächsten Fotos, die blaue Linie ist wie immer der Weg, die pinke das Drahtseil.
Die Überquerung ging dann erstaunlich einfach. Man kann sich an den abgesägten Kiefernstämmen hervorragend festhalten, muss dann sogar mit den Füßen draufsteigen, was ebenfalls sehr gut geht. Dann richtet man sich am besten auf und greift an die über einem hängenden Äste der Kiefer, an der das Drahtseil beginnt und klettert relativ einfach links herum vorbei. Trotzdem war ich über die Bandschlingen-Sicherung ganz froh, denn der Blick nach unten zur linken Seite (im rechten Foto) ist schon schwindelerregend. Und abrutschen oder stolpern kann schließlich jeder mal.
Rückblick von der Kiefer aus. Auf der anderen Seite des Bogens geht's genauso steil runter. Die Schlaufe der Seilbefestigung ist hier nicht zu sehen, weil sie vom Ast darüber verdeckt wird. Ich hab das Seil zwischen den Kiefernstämmen hindurch verlegt, damit Steffi (als letzte ins Seil eingebunden) bei einem Sturz dort gehalten worden und das Seil nicht immer weiter über den Hang abgerutscht wäre.
Hinter der Kiefer muss man, wenn man am Drahtseil bleiben will, sehr nah rechts an den Felsen klettern. Damit die Kindern den leichteren Weg nehmen können, hab ich unser Seil darum links am Fels vorbei geführt. An der stabilen Öse kann man das Seil bzw. Nachsicherungsset befestigen. Da wir unten das blaue Ende befestigt haben, muss hier also die blaue Schlaufe mit dem Karabiner nach oben. Damit die Bremsplatte blockiert, hab ich den Beutel in die grüne Schlaufe eingehängt, so dass die grüne Schlaufe sicher nach unten zeigt. Dann das Seil nach unten Richtung Boden feste durchziehen und spannen, bis es richtig straff ist. Es kann nicht in die andere Richtung zurück rutschen, solange man die grüne Schlaufe nicht senkrecht nach oben zieht.
Nachdem Ariane drüben war, bin ich mit ihr bis zum Ende des pink markierten Drahtseils in linken Bild gegangen, wo es zwischen den beiden Stämmen verschwindet. Dort konnte sie, zu Steffis Beruhigung immer noch am Drahtseil gesichert, bequem im Schatten setzen und warten. Auch für Florian war dort noch Platz.
Jetzt sieht man die unter dem oberen Ast verborgene Schlaufe am unteren Ende. So schaut der Felsbogen gleich viiiiel ungefährlicher aus :-)
Ariane hält sich am oberen Ast fest, das ist für große Kinder und Erwachsene die angenehmere Methode. Florian hingegen...
... kam nicht so hoch und hat deshalb den unteren Ast und den Stamm benutzt, auch das ging sehr gut. Man hat direkt neben der Kiefer einen guten Stand, wo man seine Karabiner umsetzen kann, entweder ins Drahtseil oder ins zusätzliche Seil.
Unnötig zu sagen, dass die Kinder die Überquerung super spannend fanden und riesigen Spaß hatten :-)
Man sieht im Rückblick recht gut, dass es nicht nur auf dem Felsbogen stark ausgesetzt ist.
Hinter dem Kinder-Wartebaum endet das Drahtseil, 3 m weiter kommt aber gleich das nächste. Da kann man sich ruhig auch nochmal einklinken...
...denn der Grashang daneben ist auch ziemlich steil. Im Kraxelfelsen endet das Drahtseil dann endgültig. Es ist aber auch nie mehr so ausgesetzt wie bisher. Man muss beim Hochkraxeln aufpassen: Der Pfad biegt schon vor dem Ende des Drahtseils links ab! Ich stand da erst etwas verdutzt, bevor mir klar wurde, dass ich wieder einen Schritt runter musste.
Es folgt der landschaftlich beeindruckendste Teil der Wanderung. Bis man auf den Grat vor dem Bocksbergsteig trifft, ist der Pfad traumhaft schön, sehr schmal, wild und stellenweise verwachsen, aber auch dank der vielen orangen Schilder immer völlig problemlos zu finden (mit einer Ausnahme, s.u.).
Nochmal eine kleine Kraxelstelle, die deshalb nicht ganz einfach ist, weil der Vorsprung unten sehr schmal ist, man von der Felsnase, an der Florian mit dem Bauch gerade vorbei ist, aber nach außen gedrückt wird. Am besten hält man sich wie Florian oben im Gras fest.
Keine Ahnung, welchen Sinn diese Drahtseile haben. Es geht jedenfalls nicht an ihnen entlang, sondern darüber rechts hoch.
Dort erreicht man eine wunderschöne, schattige Raststelle, zwischen deren Zweigen hindurch man in Ruhe die weißen Segel auf dem Bodensee suchen kann (leider war es zu diesig, um ein Foto hinzubekommen). Auch die Mündung des Rheins ist gut zu erkennen. Wer lieber in der Sonne rasten will, geht noch 10 Minuten weiter zum Verschnuferbänkli. Hinter dieser Stelle muss man aufpassen:
Ich hab erst den rechten, viel deutlicheren Pfad genommen. Dann muss man sich aber hinter der Kurve nicht ganz einfach und vor allem ausgesetzt am Hang entlang hangeln. Geht auch, aber muss nicht sein. Links hoch ist der richtige Pfad, man entdeckt nach ein paar Metern auch wieder verblasste Markierungen am Fels.
Unten rechts führt die schwierige Variante entlang. Der Abstieg über die Felsstufe ist zwar steil, aber nicht besonders schwer.
Hier sind wir einmal kurz vom offiziellen Pfad abgewichen, weil Steffi für heute definitiv genug hatte von ausgesetzten Stellen. Sowohl Schild als auch gemalter Pfeil wollen einen nämlich nach links ein kleines Stück in den sehr steilen, ausgesetzten Grashang schicken. Dabei geht es geradeaus den Hang hinauf mit Hilfe der Wurzeln ebenfalls sehr gut, und außerdem nicht ausgesetzt.
Im rechten Foto sieht man, wie steil der Grashang außen abfällt.
Hier die schöne Raststelle in der Sonne: Das "Verschnufer-Bänkli" :-) Danach geht es noch kurz steil durchs Gras...
...dann kommt man allmählich in eine lockere Waldlandschaft hinein und es wird etwas weniger steil und ausgesetzt. Der Pfad führt zwar an den Steilhang heran, aber nicht hinein. Diesen Wiesenhang erkannt man vom Gasthof aus (siehe Foto ganz unten).
Der Pfad führt zwar unterhalb der kleinen Graskuppe im linken Bild vorbei, aber ein kurzer Abstecher dort hinauf lohnt sich, da man das erste Mal einen schönen Blick auf den Bocksberg hat, der von einigen Raben umkreist wurde. Rechts oben verläuft der Gratweg, und in der Vergrößerung kann man schon die Leiter sehen, die den Einstieg in den Bocksbergsteig bildet.
Im rechten Bild stoßen wir auf den "offiziellen" Aufstiegspfad zum Bocksberg, am Baum sieht man eine entsprechende Markierung. Hier mussten wir uns erstmal 20 Minuten ausruhen und überlegen, ob wir nach dem anstrengenden Aufstieg (und dem gestrigen Tag) rechts zurück gehen oder doch noch den langen Weg über den Bocksberg wagen. Arianes "Ich will noch auf die Leitern!" hat sich durchgesetzt :-)
Der Pfad über den Grat ist seilversichert, aber so gut ausgebaut, dass er problemlos ohne Ansicherung begehbar ist. Vom Grat aus hat man das erste Mal einen Blick Richtung Süden. Man kann von hier aus sogar die 2. Leiter sehen, im linken Foto in der Vergrößerung ist sie gerade noch zu erkennen.
Überraschenderweise ist dann die erste und zugleich steilste Leiter nicht gesichert, dabei ist sie mit knapp 8 m schon ziemlich hoch. Ich bin zuerst nach oben und war dann aber der Meinung, dass die Leiter so griffig und stabil ist, dass die Kinder sie auch ohne Nachsicherung klettern können. Schwieriger als die Leiter ist der Ausstieg, den man in der Vergrößerung und den nächsten beiden Fotos sieht.
Hier gibt's nämlich auch noch kein Drahtseil und das Geländer ist zu dick für die Karabiner . Unten am Boden läuft zwar das Befestigungsseil der Leiter, das ist aber nicht nutzbar. Das eigentliche Seil beginnt erst oben an dem Baum. Die Stelle ist auch nicht ganz einfach, da die Eisenstifte zwar hilfreich sind, aber man sich daran auch ganz übel stoßen kann. Damit man in so einem Fall nicht das Gleichgewicht verliert und runterfällt...
...habe ich die Kinder hier oben in Empfang genommen und ihre Äste einmal ums Geländer gewickelt und eingehakt, während sie noch stabil auf der Leiter standen. Man muss diese Schlaufen dann zwar am Geländer mitschieben, weil sie natürlich nicht gut gleiten, aber dafür ist man bis zum Drahtseil gut gesichert.
Unmittelbar nach der Ausstiegsstelle gibt es ein wirklich tolles Echo :-)
Man kann nun die ganze Zeit am Drahtseil bleiben, und das schadet auch nicht, denn erst ist es steil und danach führt der Pfad stellenweise sehr nah an der Kante entlang.
Die zweite Leiter ist zwar weniger steil, aber schwieriger zu gehen, da man wegen der Bodennähe nicht auf jeder Sprosse einen richtigen Auftritt hat. Dafür ist sie aber auch versichert.
Im Hintergrund sieht man nochmal den befestigten Weg auf dem Grat.
Am Ende der Leiter kann man sich entscheiden, ob man ungesichert nach links zur letzten kurzen Leiter wechselt und sich an deren Ende einhakt, oder einfach geradeaus am Seil entlang über die Felsen weiter klettert und erst oben zum anderen Drahtseil quert. Ich persönlich fand es über die Felsen leichter und sicherer, Ariane hat die Variante über die Leiter genommen.
5 m nach der letzten Leiter endet das Drahtseil. Die "Ostereier" sind eine sehr angenehme Griffhilfe auf dem kurzen, aber sehr steilen letzten Stück. Danach führt der Pfad nur noch einmal ein bisschen an den Abhang heran, ansonsten geht es unschwierig noch ca. 50 m bis zum Gipfelkreuz.
Der Gipfel fällt zwar nach Westen Richtung Aufstiegsweg steil ab (die Felsabbrüche hat man ja gesehen), aber er ist groß genug, um sich entspannt dort aufhalten zu können.
Erst der dritte Eintrag des Tages :-) Der Abstieg ist auf den ersten 50 m ziemlich steil und felsig, an manchen Stellen etwas rutschig. Hier muss man nochmal vorsichtig gehen.
Im Hintergrund ist der Wegweiser zu erkennen, der einen nach rechts in den Wald schickt. Geradeaus führt ein Trampelpfad nur zu einer kleinen Aussichtsstelle. Im Wald wird es bald weniger steil und kraxelig.
Die malerisch gelegene Bocksbergalpe erreicht man nach knapp 20 Minuten. Hinter ihr muss man aufpassen, dass man den Pfad nicht verliert: Es geht rechts runter auf die Baumgruppe mit dem gelben Strich zu.
Hier wollten wir an der Markierung erst links weiter, weil die Trampelspur geradeaus im Gras quasi nicht zu sehen war. An der Baumgruppe sind aber wieder Markierungen vorhanden und danach ist der Pfad immer eindeutig.
20 Minuten nach der Bocksbergalpe trifft man auf den Wanderweg, der von rechts aus Richtung Ebnit kommt. Links herum geht es für uns zurück. Der Weg ist breiter und quasi ohne Steigung angenehm zu laufen, aber keineswegs langweiliger als bisher!
Nach knapp 900 erholsamen Metern teilt sich dieser Weg, wir müssen den linken nehmen. Der ist wieder deutlich schmaler und nicht mehr ganz so entspannt zu laufen...
...dafür aber auch noch schöner als der bisher sowieso schon sehr attraktive Rückweg. Rechts sieht man den Staufen, der wohl den größten Teil der Wanderer vom Parkplatz aufnimmt.
Es geht tatsächlich noch 2-3x nach oben, zwar immer nur kurz, aber das war nach der heutigen (und gestrigen) Tour trotzdem anstrengend...
Der kleine Pfad stößt auf den Fahrweg, den wir auf dem Hinweg am Wasserspielplatz verlassen haben. Es sind jetzt noch etwa 1½ km mit 70 hm Steigung bis zum Parkplatz.
Der Fahrweg ist natürlich nicht mehr so spannend, aber für müde Füße angenehm. Außerdem entschädigen die Ausblicke und der schöne Wald. Bei einer Fahrwegsabzweigung nach rechts unten, die nur in der openstreetmap-Karte verzeichnet ist, bleibt man links auf dem Hauptfahrweg. Im rechten Foto kommt von links der normale Aufstieg zum Bocksberg/Fensterliwandsteig herunter, den wir durch den Trampelpfad am Wasserspielplatz abgeschnitten haben (und den Ariane und ich nach unten beim Holen des Nachsicherungssets genommen haben).
Am Wasserspielplatz durften die Kinder noch ein paar Felsbrocken versenken, dann sind wir, weil es schon so spät war, im Gasthof Schuttannen direkt am Parkplatz eingekehrt und wurden mal wieder angenehm überrascht. Es gibt nur 3 Gerichte (Schnitzel Wiener Art, Käsespätzle und die Grillplatte für 2 Personen), wir haben die Grillplatte und 2x die Spätzle genommen. Riesige Portionen, saulecker, nicht teuer. Definitiv keine Touristenabzocke, wie wir aufgrund des Parkplatzes vermutet hatten. Und wir sind wohl selten so freundlich bedient worden, obwohl unser Auftauchen den Feierabend und die Fahrt ins Tal (Montag ist nämlich Ruhetag) definitiv nach hinten verschoben hat. Aber selbst die zwei Wanderer, die erst um 20:30 auftauchten, bekamen noch eine Brotzeit und was zu trinken.
Von der Terrasse des Gasthofs hat man diesen tollen Blick auf den Fensterliwandsteig. Die dunkle "Höhle" rechts ist das Fensterli. Daneben sieht man sogar die kleine Fahne auf dem Fensterliwandturm.
Ein unglaublich spannender und schöner Tag war das! Und zusammen mit den Gargellen-Klettersteigen ein rundum gelungenes Wochenende!