wir
Marokka- und Henngrat-Klettersteig
Juni 2014
Ausgangspunkt
Gäste-Parkplatz an der Lärchfilzhochalm bei Fieberbrunn, 2¼ Stunden Autofahrt vom Südwesten Münchens. Wir haben gefragt, ob wir da stehenbleiben dürfen, wenn wir am Abend zum Essen kommen und das wurde uns natürlich erlaubt. Dass wir es dann zeitlich nicht mehr geschafft haben, war sehr ärgerlich :-(
Achtung: Sowohl unser Navi als auch die Routenplaner von Google und dem ADAC waren der Meinung, dass man von Westen her zur Lärchfilzhochalm fahren kann. Da endet man aber auf halber Höhe an einem "Durchfahrt verboten"-Schild :-( Es geht nur vom östlichen Ortsende von Fieberbrunn aus, da stehen dann auch entsprechende Wegweiser zu den Skiliften und zur Alm selbst.
Google-Map
KML-File
Länge
Insgesamt gut 8½ km mit 720 Höhenmetern.
Zustieg: 3.7 km (2 km Straße) / 420 hm
Marokka-KS: ca. 300 m / 170 hm
Aufstieg zur Henne:  650 m / 130 hm
Henngrat-Klettersteig:  850m / -200 hm
Rückweg: 3.2 km (1.6 km Straße)
Unsere Zeit
7½ Stunden. Die Etappen zur besseren Einschätzung (ohne Pausenzeiten zwischen den Etappen):
  • Zustieg über Straße bis Wildalm: 50 Minuten
  • Aufstieg bis zum Pfadabzweig Richtung Klettersteig: 50 Minuten
  • Pfad zum Klettersteig: 20 Minuten
  • Marokka-Klettersteig inkl. kleiner Pausen: 2 Stunden
  • Marokka-Gipfel bis Abzweig Gamssteig zur Henne: 10 Minuten
  • Aufstieg zur Henne: knapp 15 Minuten
  • Abstieg über Henngrat-Klettersteig (mit Ariane): 50 Minuten
  • Rückweg zum Parkplatz: 1 Stunde
Alter unserer Kinder
9¼ und 11¼
Schwierigkeit
Der Marokka-Klettersteig ist technisch selbst für Kinder in Florians Größe ein perfekt geeignetes Kraxelvergnügen, das weder zu lang noch zu schwierig ist und sich im Abstieg vom Henne-Gipfel mit einem wahlweise einfachen bis sehr schwierigen Steig ergänzen lässt. Zu- und Abstieg sind aber leider auf einigen Abschnitten langweilig, anstrengend und stellenweise sogar unangenehm zu laufen.
Schwierigkeit
Griffhoehe Marokka C (laut Webseiten), Henngrat B im Schall-Klettersteigatlas (Bewertungsskala).
Eine Topographie des Marokka-Klettersteigs findet man im Moment nur auf bergsteigen.com. Hier gibt's die Topographie vom Henngrat-Klettersteig als PDF zum Ausdrucken. Sie stammt aus unserem Klettersteig-Atlas Österreich, 4. Auflage, Mai 2011, Schall-Verlag, ISBN: 78-3-900533-63-2.
Die Einbindung hier erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Schall-Verlags für den privaten Gebrauch. Bitte verbreitet die Topos daher nicht im Internet weiter, sondern nutzt sie nur für euch selbst!
Ausrüstung
  • Klettersteigset
  • Helm (Steinschlaggefahr!)
  • Handschuhe
  • Rastschlinge (zum Ausruhen in den steilen Abschnitten)
  • Nachsicherungsset: bei Höhenangst
(→ Nachsicherungsset) Die Kinder haben wir in den steilen Passagen nicht nachgesichert, da die breiten Trittbügeln den Aufstieg ziemlich leicht machen. Steffi habe ich aber 2x gesichert, weil ihr beim Blick nach unten sehr schwummerig wurde.
Eignung für Kinder, Vorbereitung/Vergleich
Der Marokka-KS ist ein hervorragender Steig für Kinder, der ruhig auch mit wenig Vorkenntnissen versucht werden kann. Für Florian gab es nur direkt nach der Seilbrücke einen Anker, der zu hoch zum Umsetzen war, ansonsten ging mit seiner Größe alles problemlos, Reibungsklettern war nicht notwendig. Die Anforderungen sind vielleicht am ehesten mit dem Steinwand-Klettersteig in Arzl vergleichbar, dessen erster Teil sogar eher noch schwieriger ist. Allerdings ist es hier deutlich ausgesetzter und die Kinder sollten schwindelfrei sein. Wer das noch nicht so genau weiß, sollte erstmal woanders testen oder ansonsten unbedingt ein Nachsicherungsset dabei haben.
Wer den Marokka-KS im Aufstieg geschafft hat, kann den Henngrat auch problemlos runtersteigen, hier sind allerdings die Anforderungen an Trittsicherheit im sehr kraxeligen Gelände höher.
Schwieriger als die Steige sind fast die Weg dorthin bzw. dazwischen. Für den erst langweiligen und dann anstrengenden Zustieg brauchen Kinder schon Einiges an Durchhaltevermögen, besonders bei warmem Wetter. Der Pfad nach dem Marokka-Gipfel ist zudem recht gefährlich, wenn das Seil aufhört. Die Kinder müssen dort auch nach dem langen Zustieg und der Kraxelei noch eine hohe Trittsicherheit aufweisen, denn es gibt mehrere steil abbrechende Stellen, wo man besser nicht stürzen sollte. Wandererfahrung auf kraxeligen Pfaden und mit leicht ausgesetzten Stellen ist sehr von Vorteil!
Sonstiges:
  • Wegen des langen und fast völlig schattenlosen Zustiegs sollte man entweder bedecktes oder kein zu heißes Wetter wählen. Bei uns hatte es im Tal 30 Grad und am Parkplatz der Lärchfilzhochalm immer noch 25. Und da war der Zustieg in der prallen Sonne sehr unangenehm! Auf dem Klettersteig selbst war es ok, denn der liegt ab Mittag/frühem Nachmittag größtenteils im Schatten. Nur im Latschengelände unter dem Henne-Gipfel wurde es dann nochmal etwas wärmer.
  • Es gibt 3 Gründe, warum man mit Kindern mit dem Auto zur Lärchfilzhochalm fahren sollte, statt die Bergbahn zu nehmen:
    • Man muss sich nicht hetzen, um die letzte Bahn um 17:00 Uhr zu erreichen. Gerade mit Kindern kann man ja nie so genau einschätzen, wie schnell man ist. Das hängt enorm von der Tagesform ab, zudem kann man in einem Klettersteig immer mal an eine Stelle geraten, die einen unerwartet viel Zeit kostet. Und selbst wenn alles gut geht, ist bei einer weiten Anfahrt wie aus München der Zeitplan bis 17:00 Uhr einfach knapp.
    • Da die überwiegende Mehrheit der Wanderer und Klettersteiggeher mit der Seilbahn hochfährt, müssen die natürlich auch alle um 17:00 Uhr wieder dort sein (der Abstieg wären sonst nochmal 800 hm über Straßen). Daher leert sich die Gegend ab dem frühen Nachmittag deutlich, und wir waren nach dem Einbiegen auf den Pfad zum Klettersteig ab 14:00 Uhr den Rest des Tages alleine unterwegs. Vorher hatten wir von unten noch einige Leute auf dem Gipfel bzw. dem Klettersteig gesehen.
    • Mit der Seilbahn hat man zwar anfangs im Zustieg 200 Höhenmeter weniger, dafür muss man aber nach dem Abstieg von der Henne 160 hm über die Straße wieder hinauf zur Bahnstation. Und das wäre mit unseren müden Kindern kein Spaß gewesen! Zur Lärchfilzhochalm geht es dagegen nur noch hinunter. Außerdem kann man dort gleich zu Abend essen, wenn man sich nicht so verspätet wie wir.
  • Wg. der Zufahrt zur Lärchfilzhochalm bitte Hinweise oben bei "Ausgangspunkt" beachten.
Zustieg:
Man kann entweder von der Bergstation "Lärchfilzkogel" der Fieberbrunner Bergbahnen starten oder mit dem Auto zur Lärchfilzhochalm fahren. Es gibt mit Kindern aber drei Gründe, die für die Anfahrt mit dem Auto sprechen (siehe Tabelle), darum haben wir das auch so gemacht.
Von der Lärchfilzhochalm legt man insgesamt 2 km bis zur Wildalm auf der schattenlosen Straße zurück, und das zieht sich! Ohne Steigung ist es anfangs noch erträglich, aber die 200 hm, die man dann überwinden muss, waren in der prallen Sonne (bei 25 Grad im Schatten) anstrengend und saulangweilig. Nur ein kurzes Stück ließ sich über einen kleinen Pfad abkürzen, und obwohl der steiler war, empfanden die Kinder ihn als viel weniger anstrengend, weil er ihnen Spaß gemacht hat. Man muss hier die Zähne zusammenbeißen und kann die Kinder an der Wildalm mit einem kühlen Saft belohnen.
Die nächsten 180 hm geht es auf einem gut angelegten kraxeligen Pfad hinauf, der zwar sehr schön war und viel mehr Spaß gemacht hat, dafür aber abschnittsweise so steil war, dass wir jeden der immer noch spärlich gesäten Schattenplätze zum Verschnaufen nutzen mussten. Ein paar Grad weniger wären schon von Vorteil gewesen.
Der Zustieg zum Klettersteig, der vom Pfad zum Wildseeloderhaus abbiegt, hat dann fast keine Steigung mehr, ist aber sehr schmal und kraxelig, stellenweise sogar etwas ausgesetzt. Er erfordert viel Trittsicherheit und gute Konzentration, hat dafür aber kurz vor dem Einstieg nochmal eine schattige Ausruhstelle.
Marokka-Klettersteig:
Der Marokka-Klettersteig ist genau so, wie man es sich wünscht: Die schwerste Stelle kommt direkt zu Beginn, und wer es dort hindurch schafft, hat auch mit dem Rest keine Probleme (außer evtl. mit der Höhe an sich). Außerdem kann man überall dort, wo man mit dem Kraxeln am Fels nicht zurecht kommt, das Seil zu Hilfe nehmen und mit einem Reibungsschritt hinauf. Diese Möglichkeit hatten wir kurz zuvor am Schuastagangl schmerzlich vermisst. Auf dem Marokka-Steig kamen hingegen sowohl Ariane als auch Florian ohne Hilfe überall durch.
Die C-Passage am Einstieg der Klettersteigs ist steil und die Kinder mussten an zwei Stellen ein bisschen suchen, bis sie herausgefunden hatten, wie sie hinauf kommen (Ariane am Fels, Florian mit Seilhilfe). Es gibt hier viele Bügel, die zwar stellenweise etwas hoch sind, aber man findet immer Zwischentritte im Fels. Danach wird es schnell leichter und geht über eine Rampe aufwärts, auf der das Hauptproblem der Steinschlag ist. Man tritt zwangsläufig immer wieder etwas vom lockeren Geröll los, daher sollten die Nachkletternden unbedingt genug Abstand halten!
Nach einer weiteren steilen, aber nur kurzen Kraxelei, ist der deutlich entspanntere Mittelteil erreicht. Über einen Latschengrat, der mehr einer Wanderung gleicht, auf dem wir uns aber wegen des steilen Hangs trotzdem angesichert haben, erreicht man die (umgehbare) Seilbrücke. Sie schwankt stark und ist darum nichts für ängstliche Leute, lässt sich aber trotzdem recht gut überqueren. Die unmittelbare nachfolgende Kraxelei ist auch nicht schwer, aber wieder steinschlaggefährdet. Dann erreicht man recht bald das breite Felsband mit der kleinen Grotte in der Mitte. Achtung: an der Grotte ist das Seil unterbrochen! Kein wirkliches Problem, da es dort sehr breit ist, aber man sollte die Kinder im Auge behalten. Insgesamt ist dieses mittlere Drittel relativ leicht und erholsam.
Im letzten Teil geht es nun aber noch zweimal über längere recht steile Passagen hinauf. Die sind zwar deutlich leichter als der C-Einstieg, da sich nun wirklich jederzeit genügend zusätzliche Felsgriffe und -tritte zwischen den Bügeln finden, so dass auch Florian zügig hinauf kam. Dafür kann es jetzt aber für Leute mit Höhenangst schwierig werden, wie wir an Steffi gemerkt haben. Man schaut nämlich jetzt beim Blick zurück sehr weit hinunter und empfindet nicht mehr den kleinen Absatz unter dem Aufschwung als "Boden", sondern das Gelände 100 m weiter unterhalb. Darum habe ich Steffi auch bei den beiden Steilpassagen angesichert, weil ihr die Knie doch etwas wackelig wurden.
Zum Gipfel sind dann noch 3 kurze Aufschwünge zu überwinden. Nach dem ersten, nicht so schwierigen, kann man zwischen den Felsen hindurch ans Seil des Rückwegs wechseln, wenn einem der Gipfel zu ausgesetzt ist. Der zweite ist nochmal ein klein bisschen schwieriger, aber die Kinder konnten ihn durch einen festen Griff ins Seil auch alleine bewältigen. Das letzte Stück zum Gipfelkreuz über eine spektakulär und schwierig aussehende Rampe ist hingegen viel leichter als man denkt.
Der Gipfel bricht zu 3 Seiten unterschiedlich stark ab, aber auch der etwas größe Vorbau zur vierten Seite ist nicht zum gedankenlosen Herumschlendern geeignet. Am besten lässt man die Kinder am Gipfelkreuz angesichert Rast machen. Um auf den Rückweg zu gelangen, muss man dann etwa 5 m ungesichert absteigen, bis man sich wieder einklinken kann, aber wenn man da konzentriert geht, ist das nicht gefährlich.
Der Weg bis zum Sattel zwischen Henne und Marokka, ist schmal und ausgesetzt, anfangs aber noch mit einem Drahtseil versichert, das leider 30 m zu früh endet. Zwei steile und ausgesetzte Grashänge sind ohne Sicherung zu überwinden, aber der Pfad ist hier recht gut und wenn man konzentriert und vorsichtig läuft, kommt man gut hindurch. Danach wird es ungefährlich und der Trampelpfad leitet einen nach kurzer Zeit auf den Gamssteig. Über den kann man entweder auf einfachen Pfaden zum Wildseeloderhaus hinabsteigen und den Zustieg als Rückweg nehmen. Ariane und ich wollten aber noch auf den Gipfel der Henne und über den Steig zurück, und so sind Steffi und Florian runtergestiegen, haben die Henne auf gut befestigen Wegen südlich umgangen und sich mit uns an der Bergstation des Reckmoos-Lifts getroffen.
Henne-Klettersteig:
Der Aufstieg zum Gipfel der Henne ist unproblematisch. Der Gamssteig ist anfangs sehr gut ausgebaut, wird dann allmählich aber immer steiler und kraxeliger. Kurz Unterhalb des Gipfels wird es sehr felsig und man muss gut auf die Markierungen achten, um sich nicht zu versteigen und zu nah an die Nordabbrüche heranzulaufen.
Der Henne-Steig ist in der "Normalvariante" kein echter Klettersteig, sondern eher ein versicherter Steig mit nur einer B-Stelle. Er wurde nur dadurch etwas schwieriger, dass wir nach unten gestiegen sind, und das ist ja immer etwas unangenehmer. Außerdem haben wir versehentlich die B-Variante zum Steigbuch erwischt, und deren steiler Abstieg über die Bügel war hinunter tatsächlich nicht ganz leicht. Hinauf wäre es kein Problem gewesen. Ansonsten ging es abwechselnd über Pfadstücke und felsige Grate, die teilweise sehr kraxelig, aber nicht wirklich schwierig waren. Es geht immer mal wieder an die Abbrüche Richtung Marokka heran, aber nie so, dass es unmittelbar gefährlich wäre. Blöd umknicken oder stolpern sollte man aber nicht.
Im oberen Teil gibt es ein paar ganz kurze Seile als Griffhilfe (Ansichern lohnt sich da nicht), und wer nicht wie wir oben die B-Variante nimmt, muss nur einmal etwas weiter unten über Bügel und am Drahtseil hinunter. Aber auch das war selbst hinunter nicht sonderlich schwer. Wer mag, kann diesen unteren Teil aber auch gegen die schwierige Variante (bis C/D) tauschen. Deren Einstieg ist aber auch von oben so gut markiert, das man sie nicht versehentlich nehmen kann.
Die größte Gefahr beim Abstieg waren die beiden rutschigen Geröllpassagen im unteren Teil, wo sich Ariane auch tatsächlich einmal hingesetzt hat. Abgesehen davon wird der Pfad nach der unteren Bügelpassage immer leichter und führt durch wurzeliges Latschengelände in wenigen Minuten zum Einstieg an der Bergstation.
Abstieg:
Der Abstieg von der Liftstation beginnt mit einem angenehm zu gehenden Bergpfad, der nur ab und zu mit etwas Geröll rutschig sein kann. Ansonsten ist er gut befestigt, stellenweise sogar mit richtigen Treppenstufen. Sobald man den Fahrweg erreicht, wird es aber nicht wie erwartet leichter zu laufen, im Gegenteil! Die Neigung ist so stark, dass wir auf dem Schotterweg selbst immer wieder weggerutscht sind und schließlich ins Gras neben dem Weg ausweichen mussten. Aber selbst dort war es so steil, dass wir z.T. in Serpentinen oder seitlich gegangen sind. Diese Teil war unglaublich unangenehm! Gott sei Dank ist dieser Skipisten-Fahrweg bald zu Ende und es geht angenehm über einen normalen Feldweg weiter, bis man wieder die Straße vom Zustieg erreicht.
Bitte beachtet die Gefahrenhinweise.
Attraktivität
Diese Tour ist wirklich stark zweigeteilt: Zu- und Abstieg sind zu großen Teilen (aber nicht ausschließlich) langweilig, anstrengend oder sogar unangenehm zu laufen. Die Kletterei über Marokka und Henne ist hingegen toll und macht richtig viel Spaß! Darum lohnt es sich, Zu- und Abstieg in Kauf zu nehmen, sofern man den Kindern zutraut, dass sie das mitmachen.
Von der Lärchfilzhochalm muss man 2 km bis zur Wildalm über geteerte Straßen, die sich nur einmal auf einem kleinen Pfad abkürzen lassen. Das ist ziemlich öde und dazu noch anstrengend und völlig ohne Schatten. Bei dem heißem Wetter war es eine rechte Qual und als Kind muss man da schon etwas Durchhaltevermögen haben. Nach der Wildalm geht es zwar über einen schönen Pfad weiter, die Freude darüber wird aber durch die stellenweise sehr starke Steigung getrübt.
Geschafft hat man es erst, wenn der knapp 500 m lange Pfad zum Marokka-Klettersteig abzweigt, bis dorthin muss man einfach durchhalten. Der Pfad ist sehr kraxelig und spannend und macht alleine schon wegen der fehlenden Steigung Freude :-) Allerdings ist auch die Umgebung wirklich schön, und es tun sich auch immer wieder neue Aussichten auf, die ein klein bisschen von den Mühen des Zustiegs ablenken.
Der Marokka-Klettersteig ist ein wirklich toll angelegter und abwechslungsreicher Steig! Die steilen Passagen sind sehr schön zu kraxeln, wahlweise mit etwas mehr Felskontakt oder, wem das nicht so liegt, mit Seilhilfe. Dazwischen gibt es einen Latschengrat, eine Seilbrücke, eine schönes Felsband mit einer kleinen Grotte, und zu guter Letzt einen spannenden Gipfelaufstieg mit toller Aussicht vom Gipfelkreuz.
Abgesehen von Steffis Höhenangst, die hier voll zuschlug, war der Steig in jeder Hinsicht klasse und insbesondere nach dem Reinfall am Schuastagangl zwei Wochen vorher eine echtes Erfolgserlebnis für beide Kinder! Auch der Weg vom Gipfel bis zum Gamssteig am Henne ist sehr spannend, anfangs mit Drahtseilen, dann mit Nervenkitzel (muss man natürlich mögen :-)).
Der Aufstieg zur Henne sowie der Rückweg über den Henne-Klettersteig sind dann quasi die Genussabschnitte. Selbst wer nicht über den Steig hinunter will, sollte sich den Aufstieg zur Henne noch gönnen. Der Pfad ist spannend und kraxelig, genau wie ihn unsere Kinder mögen. Die Aussicht vom Henne-Gipfel ist noch schöner als vom Marokka, da man nun auch nach Osten einen freien Blick hat.
Wenn man dann im Abstieg die schwierigen Varianten auslässt, handelt es sich eigentlich nur um einen versicherten Steig, der aber wirklich sehr attraktiv auf dem felsigen Grat entlang angelegt wurde! Es macht richtig viel Freude, hier hinunter zu steigen, dabei permanent die schöne Aussicht zu genießen und ab und zu ein bisschen mit Händen und Füßen zu kraxeln. Als Aufstieg wäre es als Klettersteig zu langweilig (außer man nähme die schweren Varianten, die aber auch nur sehr kurz sind), aber als Rückweg nach dem Marokka war es perfekt!
Von der Bergstation des Reckmoos-Lifts geht es zunächst über einen sehr schönen Bergpfad nach unten, aber dann erreicht man den Fahrweg, der offenbar über eine Piste nach unten führt und einem aufgrund des starken Gefälles die Laune verdirbt. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass das der offiziellen Zustieg für eine "kindergeeignete Klettersteigtour" auf die Henne sein soll, vermutlich haben wir irgendeinen Trampelpfad übersehen?!
Nach 250 unangenehmen Metern wird es flacher und bald erreicht man bald die Straße vom Hinweg, erfreulicherweise genau dort, wo man die 2 Kehren bis hinunter zum Bach über den kleinen Pfad abkürzen konnte. Da es jetzt (abgesehen von 10 Metern Gegenanstieg zum Schluss) nur noch sanft nach unten geht, stört einen auch das Gehen über die Straße nicht mehr, im Gegenteil, es ist nach dem langen Kraxeltag für die Füße durchaus angenehm.
Fazit: Wer beim Zu- und Abstieg die Zähne zusammenbeißen kann, wird mit einem wirklich tollen Klettererlebnis belohnt!
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Irgendwie schien der Tag keinen gutem Stern zu stehen :-) Wir hatten uns bei angekündigten 31 Grad im Tal für diese Tour entschieden, weil wir so hoch oben auf kühlere Temperaturen gehofft hatten. Extra früh brachen wir auf, da es eine recht lange Unternehmung zu werden schien und wir abends noch in der Lärchfilzhochalm essen wollten. Aber kaum hatten wir die A8 problemlos gemeistert, standen wir auf der Landstraße vor St. Johann nach einem Unfall im Stau und es ging über eine halbe Stunde nix mehr. Bis wir uns ein paar Einheimischen anschlossen und auf abenteuerlichen Feldwegen die auch noch lange danach blockierte Unfallstelle umfuhren.
Dann leitete uns das Navi von der falschen Seite zur Lärchfilzhochalm, so dass wir nach 25 Minuten kurviger Auffahrt wieder umkehren mussten. Insgesamt kamen wir mit der folgenden Wegsuche fast 2 Stunden später als geplant oben an.
Dann der zähe und anstrengende Zustieg in der prallen Sonne, und schließlich merkten wir vor dem Einstieg zum Klettersteig, dass die Semmeln noch im Auto lagen, die wir bei der Herfahrt geschmiert hatten, da wir sie dem Bäcker wegen unseres frühen Aufbruchs quasi im Vorbeifahren vom Blech geklaut hatten.

Grmpf! Mit Hilfe der Notration, einer Tüte Gummibärchen, wurde der Tag dann aber doch wider Erwarten noch richtig schön, und abends fanden wir sogar noch einen Gasthof irgendwo im Nichts, der uns um kurz nach 8 noch was Warmes zu Essen servierte :-)

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Vom Parkplatz der Lärchfilzhochalm (nur für Gäste, darum haben wir nachgefragt, ob wir stehenbleiben dürfen), geht es erstmal weiter die Straße entlang, auch wenn mit "Zum Klettersteig" der Henne- und nicht der Marokka-Klettersteig gemeint ist. Man sieht vom Parkplatz aus schon den Marokka-Gipfel, der höchste Zacken. Links dahinter die Henne, deren Gipfel aber verdeckt ist. Links hinunter über den Grat führt der Henne-Klettersteig, den Ariane und ich als Rückweg genommen haben. Der Abstieg danach ist auch erkennbar, sobald man auf der Straße die erste Rechtskurve passiert hat.

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Insgesamt muss man von der Lärchfilzhochalm aus 2 km und 200 hm über die Straße, bis man auf den angenehmeren Weg Richtung Wildsee abbiegt. Erst flach, dann zieht's nach der Grießbodenalm immer mehr an. Nach der Kurve mit dem Bach kann man wenigstens zwei Kehren auf einem kleinen Pfad abkürzen, und es war erstaunlich, wie viel schneller und fröhlicher die Kinder plötzlich unterwegs waren, obwohl der Pfad steiler war als die Straße :-)

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Der Pfad trifft genau in der Kehre wieder auf die Straße, in der auch der Zustieg zum Henne-Klettersteig abzweigt. Dort kommen wir also zurück, aber zum Marokka-Steig geht es weiter rechts hinauf.

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In der prallen Sonne bei 25 Grad im Schatten (laut Autothermometer am Parkplatz) die Straße hinaufzutrotten war kein schönes Erlebnis. Die Bäumchen an der Böschung boten nur winzige Schattenflecken, in denen wir uns ab und zu ausruhten. Hier muss man einfach durchhalten, und ich war schon beeindruckt, wie gut die Kinder das mitgemacht haben.
Dafür konnten wir hier schon den Vorteil der Auffahrt mit dem Auto erkennen. Da hätten wir zwar am Hinweg weniger Straße mit Steigung gehabt, aber um zur Bergstation der Seilbahn zurück zu gelangen, hätten wir nach dem Abstieg vom Henne-Klettersteig nicht nur diesen Teil der Straße, sondern auch noch über den Hügel im Hintergrund gemusst. Und das wäre am Endes des Tages zwar kühler, aber mit müden Beinen sicherlich noch zäher geworden. Ca. 100 Meter nach der Linkskurve im Hintergrund erreichten wir die Wildalm, auf der es immerhin Wasser und gekühlten Saft für die Kinder gab. Damit war der Teil auf der Straße geschafft.
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Bei der Hütte hat man einen schönen Blick auf den Marokka-Klettersteig, die Seilbrücke (gelb) ist allerdings noch verdeckt. 50 Meter hinter der Hütte zweigt der Pfad zum Wildsee und dem Marokka-Klettersteig ab, der jetzt zum ersten Mal ausgeschildert ist.

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Der Pfad war natürlich viel schöner als die Straße, gar kein Zweifel. Aber er wurde schnell genauso steil und die Sonne war genauso heiß :-) Man muss tatsächlich bis zu den obersten Bäumen, dahinter zweigt der Steig ohne weitere Steigung zum Marokka ab. Aber bis dorthin sind es von hier erst nochmal ca. 180 hm. Immerhin, wir haben schon über die Hälfte der Höhenmeter des Zustiegs geschafft!

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Der Pfad ist gut ausgebaut, ab und zu kraxelig mit Felsen oder kleinen gebauten Stufen. Man findet aber weiterhin nur sehr wenige Schattenplätze, wir haben uns immer von einem zum nächsten gehangelt und Platz gemacht, als die nächste Familie mit Kindern von unten nachkam :-) Tatsächlich wurde es hier sehr voll, denn da es schon halb 2 war, begann allmählich die Rückwanderung Richtung Seilbahn. Rechts oben erkennt man das Wildseeloderhaus.

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Mit Adleraugen oder Fernglas kann man vom Abzweig aus schon einen großen Teil des Klettersteigs erkennen, inklusive der Seilbrücke, auf der sich die letzten Kletterer vor uns befanden. Um 14 Uhr am Klettersteig zu starten, ist sehr knapp, wenn man die letzte Bahn um 17:00 Uhr erwischen will, und so waren wir ab dem Wegweiser für den Rest des Tages alleine unterwegs.

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Der Pfad hat vor allem den Kindern eine Menge Spaß gemacht, nicht nur weil es keine Steigung mehr gab, sondern weil es so kraxelig und spannend war. Steffi war von der stellenweisen Ausgesetztheit hingegen nicht so begeistert. Tatsächlich sollte man an einigen Stellen vorsichtig gehen.

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Kurz vor dem Einstieg geht es dann doch nochmal 10 Meter hinauf, aber dafür kann man auch an dem Felsen eine Rast im Schatten machen. Dabei bemerkten wir das Fehlen der Semmeln. Booooaaaah! Aber nochmal schnell zum Auto war jetzt irgendwie keine Option :-D Und 360 Gramm Haribo Phantasia reichten dann doch recht lange für 2 Kinder! In der Vergrößerung kann man übrigens links die Seilbrücke erkennen.

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Man zieht sich am besten auf den paar Metern Pfad nach diesem Felsen um, bevor es rechts hinauf zum Drahtseil geht. Dort ist nämlich kein geeigneter Standplatz. Los geht's mit dem ersten der beiden C-Aufschwünge.

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Der ist zwar steil, aber mit ausreichend Bügeln versehen. Nur an einer Stelle findet man auf einmal keinen Griff mehr. Entweder versucht man es links durch die Felsen oder zieht sich wie Florian am Seil mit einem kräftigen Reibungsschritt auf den nächsten Absatz. Ariane hat sich an dieser Stelle von ihren Handschuhen getrennt, weil sie mit den 3 geschlossenen Fingern nicht genug Grip am Fels hatte.

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Ein kleiner Zwischenabsatz, dann kommt die zweite etwas schwierigere Stelle, da wo im rechten Bild das Seil rechts oben abbiegt.

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Auch an dieser Stelle fehlen künstliche Griffe und Ariane hat einige Zeit suchen müssen, bis sie die Stelle nur mit Hilfe von Felskraxelei gelöst hatte.

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Florian ist nicht der blauen Linie durch die Felsen gefolgt, sondern hat sich direkt am Seil hochgezogen und ist mit dem Fuß auf den Anker gestiegen und von dort weiter am Seil entlang. Das ist der große Vorteil vom Marokka-Klettersteig im Vergleich zum Schuastagangl, wo wir ja kurz zuvor waren: Wenn man hier mit den Felskraxeleien nicht klar kommt, kann man immer auf das Drahtseil ausweichen. Beim Schuastagangl war das hingegen an den meisten Stellen so dämlich gesetzt, dass es als Kletterhilfe nicht verwendbar war.

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Der Aufschwung bis zur kleinen Felswand im Schatten war dann auch schon das schwierigste auf dem Klettersteig. Es gibt zwar noch einige steile Abschnitte und zweimal noch kurze Stellen, wo es minimal überhängt bzw. man ein bisschen nach dem Griff suchen muss, aber wer den Einstieg bis hierher geschafft hat, bekommt keine Probleme mehr (höchsten mit Ausgesetztheit). Es geht jetzt erst nochmal einige Meter sehr steil hinauf...

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...dann erreicht man die Rampe und muss nun gut aufpassen! Ab hier besteht hohe Steinschlaggefahr, weil viele lockere Steine herumliegen. Florian und Steffi befinden sich links im gefährlichsten Bereich, wenn man selbst noch im steilen Aufschwung steckt, aber oben schon jemand auf der Rampe unterwegs ist. Am besten hält man viel Abstand und geht oben ganz vorsichtig, und (ganz wichtig) schärft den Kindern vorher ein, dass man bei dem Ruf "STEIN!" nicht hoch schaut, sondern den Kopf waagerecht hält. Hinter Ariane geht es nochmal kurz hinauf, da waren die Bügelabstände für lange Beine gerade noch ok, aber Florian fand immer problemlos einen Zwischentritt im Fels.

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Im Rückblick auf die Rampe erkennt man das lose Geröll besser. Im rechten Bild links im Hintergrund die markante "Horngruppe" ((Breit- /Mitter- /Rot- /Zwölfer- /Ulrichshorn usw.), die sich einem ständig in den Blick schiebt und die wir erst kurz zuvor auf der Steinplatte von der Norden her betrachtet hatten. Davor sieht man das Jakobskreuz auf der Buchensteinwand, das unsere Kinder "Hotelkreuz" getauft haben, als sie bei der Auffahrt die Fenster entdeckten.

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Nach der kurzen Kraxelei am Ende der Rampe erreicht man den Latschengrat. Der ist nicht nur eine nette Abwechslung nach der Felskraxelei, sondern auch ein echter Erholungsabschnitt und ein schöner Platz für eine Pause, bei der man die Aussicht nicht nur auf die Berge ringsum...

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...sondern auch auf den Klettersteig genießen kann (ganz oben lugt sogar das Gipfelkreuz hervor). Wir waren zwar schon auf Wanderungen, die ohne Versicherung ausgesetzter waren als dieser Grat, aber trotzdem sind wir die ganze Zeit am Seil geblieben, denn nach unten wird es immer steiler.

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Am Ende des Latschengrats erreicht man die Seilbrücke, die links umgangen werden kann. Dafür wird der ein oder andere (bei uns war's Steffi) sicher dankbar sein, denn die Brücke schwankt aufgrund ihrer Länge ganz schön, und das ist bestimmt nicht jedermanns Sache.

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Ohne Aussichern zur Brücke zu gelangen ist gar nicht so leicht, weil man von oben zwischen die Geländerseile steigen muss. Nach 2/3 der Strecke kann man kurz auf den Felsbrocken aussteigen, wenn man von der Schaukelei genug hat, der liegt wirklich nur Zentimeter unter dem Seil. Insgesamt macht die Brücke viel Spaß, vor allem, weil sie dankenswerterweise nicht nur für große Leute erbaut wurde.

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Am Ende der Brücke geht das Seil ziemlich steil hinauf und man muss wirklich aufpassen, das man nicht wegrutscht! Beim kurzen Aufschwung nach der Brücke war es wieder steinschlaggefährdet in dem Bereich, wo sich Steffi und Florian gerade befinden. Denn da, wo ich stehe, liegt einiges an Steinchen herum und wenn man auf den Absatz gelangt, tritt man fast zwangsläufig ein bisschen was los.

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Rechts die einzige leicht überhängende Stelle des Steigs. Wenn man vom Bügel am Seil weiterkraxeln will, kippt man zwangsläufig etwas nach hinten, und wenn man es nur durch den Fels versucht, ist es schon auch recht steil. Es geht mit dem Seil aber auf jeden Fall ohne große Schwierigkeiten. Der kleine Felsblock oben links neben Ariane ist da schon etwas tückischer :-)

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Der Pfad verläuft nämlich rechts vorbei soweit unten, dass ich gerade noch so am Anker umsetzen konnte, der sich oben auf dem Block befindet. Selbst Ariane musste nach vergeblichem Recken schließlich auf den Block hinaufkraxeln und oben weitergehen, Steffi kam gerade so hin. Danach geht es einfach über die Grasrampe hinauf und man erreicht über ein kleines Felsband die kleine Grotte.

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Es geht nicht sehr weit hinein, in dem kleinen Loch am Boden liegt laut Ariane nur Müll. Man fragt sich... Etwas unangenehm ist aus Elternsicht, dass das Seil an der Grotte unterbrochen ist. Aber die Kinder fanden es sowieso viel spannender unter den Felsen zu sitzen als davor :-) Weiter geht es nach der Grotte auf dem relativ breiten Felsband mit sehr gutem Pfad.

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Am Endes des Bands folgt der erste der beiden längeren und sehr steilen Aufstiege. Anders als bei den C-Stellen am Einstieg muss man hier aber nirgendwo suchen, es ist relativ leicht. Man kann sich an vielen Stellen aussuchen, ob man mit den Händen am Fels, oder mit beiden am Seil, oder mit einer am Fels und einer am Seil, oder freihändig... nein ;-) Für meine Größe war es gar kein Problem, aber auch Florian fand immer da, wo die Bügel zu hoch waren, sofort Zwischentritte im Fels. Sehr angenehmes Kraxeln!

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Das Ende des Aufschwungs im rechten Bild war die einzige Stelle, wo man mit einem Reibungstritt hinaus musste, aber das war kein Problem. Für Leute mit Höhenangst liegt die Schwierigkeit ganz woanders: Schon auf dem Felsband war es Steffi immer mulmiger geworden, und von hier oben erkennt man, welchen Tiefblick man wegen des steil abfallendes Hangs unter dem Felsband hat. Darum hab ich Steffi auf ihre Bitte hin nachgesichert. Das geht hier problemlos, weil man selbst überall gut stehen und sich zusätzlich ansichern kann.

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Der zweite Aufstieg, erneut nach einem kurzen Felsband. Die Routenführung ist wirklich schön gemacht und wenn man mal von Steffis Problemen mit dem Tiefblick absieht, war das für uns alle wirklich toller Steig, der richtig viel Spaß gemacht hat!

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Auch hier wieder: alles problemlos! Wer's nicht anders hinbekommt, kann sich zur Not immer mit einem kurzen Reibungstritt auf den nächsten Trittbügel hinaufziehen. Oben, wo das Seil im linken Bild verschwindet, geht der steile Aufstieg in eine etwas flachere Felsrampe über.

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Hier waren die Tiefblicke natürlich wieder dieselben, also kam Steffi wieder ans Nachsicherungsset.

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Die Felsrampe nach dem steilen Abschnitt, rechts im Rückblick. An ihrem Ende geht es ein paar Meter sehr steil aber nicht schwierig hinauf.

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Man landet auf diesem kleinen Absatz und kann bei Bedarf zwischen den Felsen hindurch an das Drahtseil des Rückwegs wechseln und den Gipfel auslassen. Um auf den nächsten Absatz zu gelangen, muss man eine kurze Reibungskletterei einlegen, denn der Felsblock, an dem Ariane steht, ist sehr glatt und hat nur unten einen Trittbügel. Aber mit ein bisschen Armkraft und ein bis zwei kräftigen Schritten ist man schon oben.

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Hier luge ich gerade über den Felsblock. Die letzten Meter zum Gipfelkreuz bieten fotografierenden Eltern die perfekte Chance, enorm hochalpin aussehende Angeberfotos von ihren Kindern zu schießen ;-) Tatsächlich ist dieser Abschnitt ziemlich einfach.

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Das Drahtseil im Hintergrund gehört zum Rückweg, der links unten vorbeiläuft. Der Eindruck täuscht leider nicht, das Seil hört schon auf, bevor sich die Pfadspur noch weiter zwischen den Abbrüchen hindurchschlängelt. Ein paar Meter länger hätten da nicht geschadet... Am Gipfel selbst hört das Seil auch auf, das dünne Drahtseil am Gipfelkreuz war eher nicht zum Ansichern gedacht. Aber mir war's so wohler, wenn die Kinder irgendwo eingehakt sind.

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Der Gipfel bricht gleich neben dem Gipfelkreuz steil zu der Seite ab, wo unterhalb der Klettersteig verläuft. Nach Norden ist es ein klein bisschen breiter, aber insgesamt ist das kein Gipfel zum Herumlaufen. Man muss ein paar Meter vom Gipfelkreuz heruntersteigen, dann beginnt rechts wieder das Drahtseil.

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Natürlich hat man einen tollen Blick auf die Henne mit dem Gipfelkreuz am Pfeil. Kurz dahinter beginnt der Henne-Klettersteig, der sich fast die ganze Zeit direkt auf dem Grat entlang bewegt. Links unten die Bergstation der Seilbahn (nur im Winter aktiv), wo wir später wieder mit Steffi und Florian zusammengetroffen sind. Der Pfad, den man unterhalb der Henne sieht, ist auf keiner Karte verzeichnet. Das wäre natürlich der kürzeste Rückweg zur Bergstation, aber mir ist das tatsächlich erst im Nachhinein auf den Fotos aufgefallen. Ob der links evtl. an der schweren Variante des Henne-Steigs endet, ist nicht erkennbar, aber da wird es schon so flach, dass man mit Sicherheit einfach den Hang hinuntersteigen kann, wenn's nicht anders weitergeht.

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Man fühlt sich schon besser, wenn man sich wieder eingehakt hat...

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Wenn das Drahtseil endet, muss man diesen Wiesengrat überwinden, wo es zu beiden Seiten steil abfällt. Für Leute mit Höhenangst ziemlich unangenehm. Der Pfad ist an der Stelle aber flach und gut ausgetreten.

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Im Rückblick kann man die Seilbrücke erkennen. Hinter dem kleinen Grat wird es nach links extrem abschüssig, dafür gibt's aber rechts wieder was zum Festhalten und das fühlt sich schon irgendwie besser an als so ein Grat.

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Der Pfad ist auch an der abschüssigen Stelle nach der kleinen Kraxelei im Foto vorher wieder gut ausgeprägt, aber man muss hier natürlich hochkonzentriert gehen. Abrutschen darf man auf keinen Fall. Meiner Meinung nach gehört hier ebenfalls ein Drahtseil hin, denn der Latschengrat oder das Felsband um die Grotte herum waren deutlich ungefährlicher, aber seilversichert.

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Wenn man die Stelle auf den Fotos darüber passiert hat, wird's gleich besser, auch wenn man das links noch nicht erkennt. Aber der Rücken wird schnell breiter, die Neigung lässt nach und man kann sich erst einmal entspannt hinsetzen.

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Kurz hinter der Kuppe, wo der Pfad im vorigen Bild verschwindet, trifft er auf den gut befestigten Gamssteig, der vom Wildsee hinauf zur Henne führt. Steffi wollte nicht noch mehr ausgesetzte Kraxelei und ist darum mit Florian dem Gamssteig kurz nach unten gefolgt. An der ersten Wegkreuzung sind sie links abgebogen und haben die Henne so südlich umgangen bis zur Bergstation der Reckmoos-Bahn, wo auch der Henne-Klettersteig endet. Ariane und ich haben uns nach links gewandt und sind hinauf zur Henne.

Es lohnt sich übrigens schon, auf die Henne zu steigen. Selbst wer nicht über den Klettersteig zurück will, kann den Abstecher noch einlegen. Es gibt nämlich auch einen ausgeschilderten (und bei openstreetmap eingezeichneten) Abstiegspfad Richtung Hochhörndlerhütte, der unten auf den Weg von Steffi und Florian stößt.

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Man hat während des Aufstiegs immer wieder tolle Blicke auf den Wildsee und den Marokka-Gipfel.

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Der Weg ist unten sehr gut ausgebaut, wird nach oben hin aber zunehmend kraxeliger. An den felsigen Stellen muss man gut nach den Markierungen schauen, da es viele kleine Gassen zwischen den Felsen gibt. Wir sind auch zweimal in die falsche gestiegen. Der Pfad führt zweimal an die Abbrüche heran, aber nicht so dicht, dass es gefährlich wäre. Man kann auch dort auch ein Stück weiter weg von der Kante neben dem Pfad gehen. Zwischen den Latschen war es übrigens auf einmal wieder gut 5 Grad wärmer, während es dann auf der Nordseite der Henne im Schatten ziemlich abkühlte.

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Zum Gipfelkreuz muss man tatsächlich über den Zaun klettern, es gibt kein Gatter, und die offene Rückseite ist nur etwas ausgesetzt erreichbar.

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Weiter geht's über den Gipfel hinaus, dann trifft man nach wenigen Metern auf die Schilder. Hätten wir gewusst, dass es einen Abstieg zur Hochhörndlerhütte gibt, wären Steffi und Florian vielleicht noch mitgekommen und hier abgestiegen. Das Schild ist übrigens etwas irreführend: mit A und B sind nicht die Klettersteigschwierigkeitsgrate gemeint, sondern die Markierungen für die normale und die schwere Variante.

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Der Henne-Steig führt am Anfang lange Zeit über den Grat. Es gibt ein paar ganz kurze Seile, bei denen sich ein Ansichern nicht immer lohnt, die aber zum Festhalten nützlich sind. Einmal liegt die Abbruchkante direkt neben dem Weg, aber da gibt es ein Seil, ansonsten ist es nie richtig gefährlich (auch wenn man das nach den Fotos vielleicht nicht glauben mag), weil der Pfad immer ein bisschen Abstand zu beiden Seiten hat oder es auf der einen Seite nicht stark runtergeht. Schwindelfreiheit und hohe Trittsicherheit sind allerdings Voraussetzung. Rechts sieht man übrigens einen der roten Punkte mit einem A darin.

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Unten die Bergstation der Reckmoos-Bahn, rechts nochmal der Marokka.

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Es hat Ariane und mir unglaublich viel Spaß gemacht, auf diesem Grat entlang zu laufen! Nicht nur wegen der schönen Ausblicke in alle Seiten (hier mal auf die Glocknergruppe mit dem so gerade noch erkennbaren Großglockner), sondern vor allem, weil der Pfad so toll angelegt ist! Immer wieder kleine Kraxeleien, dazwischen einfache Grasabschnitte, es ist wirklich richtig schön!

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Wenn man so dicht an die Schutzverbauungen herangestiegen ist wie im rechten Foto (der Skilift ist nicht Teil der Reckmoos-Gondelbahn), muss man aufpassen! Wir haben erst im Nachhinein kapiert, dass wir hier einen Abzweig nach rechts unten übersehen haben:

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Wenn man kurz darauf an diese Stelle gelangt, steigt man nämlich links hoch in die erste schwierigere Variante mit dem Steigbuch ein. Zwar nur "B" (das in der Klettersteig-Schwierigkeitsskala mein ich jetzt :-)), aber nach unten natürlich schwieriger als hinauf. Hier befand sich auch ein schwarzer Kreis am Fels, aber der sah so merkwürdig aus, war groß wie eine Untertasse und hatte auch kein Markierungs-"B" darin, darum haben wir nicht kapiert, dass das die schwere Variante ist. Und den Abzweig nach rechts hatten wir auch irgendwie nicht bemerkt. Wer also nicht etwas schwierig hinuntersteigen will, muss hier nach dem einfachen Pfad Ausschau halten.

Der Abstieg zum Steigbuch erfolgt auf Bügeln, die so gesetzt sind, das man es auch hinunter gut hinbekommt. Am Anfang muss man allerdings von der Seite auf die Mitte des Zackens wechseln, das ist von oben aus ein etwas unsicheres Gefühl.

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Auf der Mitte geht's auf Bügeln weiter und darum ist es auch hinunter nicht so schwer. Nach dem Eintrag ins Steigbuch muss man außen um einen kleinen Vorsprung herum und zwischen den Felsen hindurch, dann steigt man hinab auf den "Normalpfad".

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Von unten sind die Varianten deutlich ausgeschildert. Hier sogar B/C, in der Topo nur B. Ich würd mal sagen: rauf eher B, runter eher B/C :-)

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Der Einstieg in den neuen, schweren Abschnitt ist im Unterschied zur Steigbuch-Variante nicht aus Versehen möglich. Auf dem normalen Pfad tut sich jetzt im unteren Bereich eine ganz andere Schwierigkeit auf:

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Das erste Mal direkt nach dem Schild wird es auf den kleinen Steinchen im Abstieg etwas rutschig. Weiter unten wurde das noch schlimmer. Der Regen, den man rechts sieht, ist erfreulicherweise in gebührendem Abstand an uns vorbeigezogen.

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Die einzige B-Stelle auf dem normalen Henne-Klettersteig (ohne Varianten). Auch die war nach unten naturgemäß etwas schwieriger, aber da man immer nur den Tritt auf den nächsten Bügel und nicht im Fels suchen musste, ging auch das problemlos.

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Kurz vor den Schildern für den unteren Abzweig zur schweren Variante machte es dann plötzlich "Rumms!" und Ariane saß auf dem Hosenboden. Das Geröll auf dem Pfad ist im Abstieg wirklich nicht zu unterschätzen! Auch in den Latschen, in denen der Pfad nun immer gemütlicher ausläuft, gab es nochmal so eine rutschige Stelle.

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An der Bergbahnstation warteten Steffi und Florian schon eine halbe Stunde. Ohne die versehentliche Steigbuch-Variante wären wir bestimmt noch 10 Minuten schneller gewesen. Insgesamt war der Abstieg über den Klettersteig ausgesprochen lohnend! Hinauf wäre es ein reiner Panoramaweg gewesen, durch den Abstieg wurde es ab und zu ein bisschen herausfordernder, so dass es insgesamt genau die perfekte Mischung aus Genusspfad und Kraxelei war. Unbedingt empfehlenswert!

Der Abstieg nach der Bergbahn beginnt sehr schön auf einem angenehmen kleinen Bergpfad.

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Hinten am blauen Pfeil liegt die Lärchfilzhochalm. Nach der kleinen Hütte beginnt ein breiter Fahrweg, auf den Steffi sich wegen ihrer Knie eigentlich gefreut hatte. Ich kann aber nur jedem raten: Umgeht ihn! Laut Satellitenbildern müsste das möglich sein, sofern das nicht alles nur angelegte Entwässerungsgräben sind, die man auf Google Maps erkennt. Wir haben jedenfalls gar nicht geschaut, weil wir natürlich dachten, dass der breite Weg auf jeden Fall der angenehmere ist. Das war aber leider ein Trugschluss!

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Anfangs war er noch ganz angenehm. Aber schon vor der Kehre wurde es so steil, dass wir immer wieder ins Rutschen kamen, und auch nach ihr blieb das bis zum Ende des Zauns so. Wir sind dann z.T. seitlich kantend bzw. in Serpentinen im Gras neben dem Weg gegangen. Als Zustieg wäre das mit Kindern unmöglich gewesen, darum sollte man unbedingt nach einem Umgehungspfad Ausschau halten.

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Nach der Linkskurve am Ende des Zauns ist der Weg dann urplötzlich wieder flach und sehr angenehm zu laufen. Er geht in einen geschotterten Fahrweg über und stößt schließlich ca. 600 Meter nach dem Steilstück auf die Straße vom Hinweg, genau in der Kehre, nach der der kleine Abkürzungspfad beginnt. Nun wurden wir für den anstrengenden Hinweg belohnt, denn zur Seilbahn wären es von hier nochmal 160 hm hinauf gewesen. Und darauf hätte jetzt keiner mehr Lust gehabt. Zur Lärchfilzhochalm geht es nur noch bergab (na gut, vielleicht nochmal 10 hm hinauf ;-)).

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Von der leider schon geschlossenen Lärchfilzhochalm hatten wir zum Abschluss nochmal einen schönen Blick auf das Jakobskreuz vor der "Horngruppe". Zu Essen bekommen haben wir dann doch noch was, obwohl es schon nach 20:00 Uhr war, und zwar im Gasthof Kappeln, zu dem uns unser Navi geleitet hat (die "Eiserne Hand" auf dem Weg dorthin war uns ein bisschen zu hochpreisig). Hier war's preiswert und wirklich lecker, und die großen Portionen kamen unserem "Semmeln vergessen"-Hunger sehr entgegen :-)

Insgesamt ein Tag, der zwar widrig begann, aber dann doch sehr schön wurde!

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Frank Steiner (Email)

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