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Kaisertal
April - August 2015
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Ausgangspunkt | Kaisertalparkplatz an der Grenze zwischen Kufstein und Ebbs (2,50
Euro/Tag), ca. 1¼ Stunde Autofahrt vom Südwesten Münchens.
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Länge | 10½ km mit ca. 550 hm inkl. aller Gegenanstiege | ||||||||
Unsere Zeit | 9½ Stunden, davon ca. 4 Stunden Pausen und Spielzeiten an
diversen Wasserfällen und Bächen.
Alleine am "Spiel-Wasserfall" haben wir 1¼ Stunden verbracht, weil Florian soviel Spaß
hatte. An warmen Tagen sollte man mit Kindern auch nicht viel weniger Zeit
einplanen. Wer aufgrund der insgesamt sehr langen Strecke die Uhr gut im Auge behalten
will, kann sich mit Hilfe der Etappenzeiten so eine Art Zeitplan basteln. Wir wollten um 19 Uhr
wieder am Auto sein, und von da aus habe ich rückgerechnet und entsprechende Spielzeiten
eingeplant. Und da wusste ich z.B., dass wir von der Bachdurchquerung nach einer längeren
Spielpause gegen
17 Uhr aufbrechen mussten und darum um 14 Uhr am Spielwasserfall sein sollten,
um da eine gute Stunde bleiben zu können. Und damit das klappt, sollten wir
spätestens um halb 1 vom
ersten Wasserfall (nach dem Windbruchhang) wieder starten, wo die erste Pause geplant war. So ein
Grundgerüst sollte man haben, um die Spielzeiten flexibel gestalten zu können, man
weiß ja nicht, wo es den Kindern gefällt :-)
Wer trotz aller Bemühungen mit der Zeit gar nicht hinkommt und Angst hat, in die Dunkelheit zu
geraten, steigt nach den Wehranlagen oder vor der 2. ausgesetzten Felsstelle hinauf zur
Straße, denn ab dort ist der Weg selbst bei Dunkelheit ungefährlich (solange man
nicht auf den Treppenstufen umknickt). Sonnenuntergangszeiten kann man hier
nachschauen.
Die Etappen zur
besseren Einschätzung (ohne Pausenzeiten zwischen den Etappen):
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Alter unserer Kinder | Florian war 10½. | ||||||||
Schwierigkeit |
Diese Wanderung ist aufgrund der wenigen Höhenmeter, die auch noch
größtenteils im Schatten zurückgelegt werden, und der vielen
Wasserspielmöglichkeiten selbst bei
richtig heißem Wetter (30°C und mehr) noch ein idealer Kandidat. Bei solchen
Temperaturen führt
natürlich jeder kleine Anstieg in der Sonne zu einem Schweißausbruch, aber wer
genug Zeit einplant, kann in gemütlichem Tempo gehen und sich oft genug abkühlen und
erholen. Die Gesamtlänge darf allerdings nicht unterschätzt werden! Auf dem Hinweg ist
eine gute Trittsicherheit erforderlich und die Füße müssen einiges an Arbeit
leisten. Auf dem Rückweg dürfen sie sich zwar erholen, dafür ist
auf dem (umgehbaren) Wasserleitungsweg Schwindelfreiheit absolut
notwendig.
Hinweg
Der Zustieg bis zur Dickichtkapelle ist auf durchweg offiziellen
Wanderwegen einfach und nur im unteren Teil am Gasthof Theaterhütte etwas steiler. Die
wenig spannende Fahrstraße dahinter lässt sich größtenteils umgehen,
danach führen kleine und angenehm zu steigende Pfade weiter hinauf, auf denen es nur
selten etwas steilere oder kraxelige Abschnitte gibt. Selbst bei 32 Grad auf dem Parkplatz
geht es hier relativ leicht hinauf, weil die Steigung angenehm ist und der Weg
überwiegend im schattigen und kühlenden Wald verläuft. Zudem gibt es meist
einen leichten Luftzug durch das Tal oder von den Hängen des Wilden Kaisers hinunter.
Bis zur Dickichtkapelle hat man schon über 200 der ca. 500 Höhenmeter des Hinwegs
hinter sich gebracht.
Der Pfad im Nordhang ist nach der Kapelle noch eine Weile sehr
einfach, dann beginnt bei der ersten abgerutschten Stelle der wilde Teil. Wer in dieser
kleinen, aber relativ ungefährlichen Geröllrinne schon Probleme hat, für den
ist der Weiterweg nicht geeignet! Insgesamt gibt es auf dem Pfad vielleicht 10 Stellen, die
man je nach Empfindlichkeit als schwer einstufen könnte, weil sie (meist beim Betreten
eines Einschnitts) felsig oder abgerutscht sind oder auf einer schlechten, rutschigen Spur
durch ein steileres Hangstück führen. 3 Stellen sind tatsächlich auch für
geübte und trittsichere Kinder und Erwachsene nicht ganz leicht, aber richtig gefährlich
abstürzen kann man dort nicht. Einen einzigen kurzen, aber stark ausgesetzten Abschnitt
gibt es, wo man wirkich aufpassen muss. Zwar ist der Pfad dort sehr gut, aber an einer
Stelle muss man ein bisschen hinunter kraxeln, und da darf man nicht abrutschen.
Nachdem man in die Rinnen oft etwas hinabsteigt, geht es auf der anderen Seite auch wieder oft
steil, aber nur kurz hinauf. Nur ein größere Anstieg von ca. 130 Höhenmetern
ist etwa nach der Hälfte des Pfads zu überwinden und trotz Halbschattens
kommt man hier bei heißem Wetter schon stark ins
Schnaufen. Die zahlreichen kleinen Bäche oder Wasserfälle bieten aber immer wieder
Möglichkeiten zum Abkühlen. Insgesamt wird der anfangs sehr gut und entspannt zu
laufende Pfad mit fortschreitender Dauer ganz allmählich immer schlechter und schwieriger
zu gehen, die Füße und Knöchel müssen immer mehr Stabilisierungsarbeit
leisten. Nach dem größeren Anstieg gleicht der Pfad manchmal nur noch einer
Gamsspur und auch die Abstiege in die Einschnitte sind deutlich rutschiger, wodurch die
steilen Hänge etwas gefährlicher werden. Tödliche Abbruchkanten gibt es hier
nicht, man kann aber je nach Einschnitt schon einige Meter weit in den Bach rutschen oder
fallen und sich ausreichend schlimm verletzen. Konzentriertes Gehen ist unbedingt
erforderlich, aber auf solche kurzen, etwas schwierigen Stellen folgt immer ein längerer,
ganz ungefährlicher Erholungsabschnitt im Wald.
Rückweg über's Jägertal
Wer den Pfad bis zum Ende gehen möchte, muss den letzten großen Einschnitt, das
"Jägertal" durchqueren. Auf dem ursprünglichen Pfadverlauf ist das sehr
gefährlich und sollte nur von Leuten der "Abseits-Aufwärts"-Kategorie und auf gar
keinen Fall mit Kindern unternommen werden. Windi hat zwar inzwischen eine
Umgehungsmöglichkeit gefunden, die ich auch mit Fotos zu skizzieren versuche, aber ich
bin sie selbst noch nicht gegangen und kann darum nichts dazu sagen. Besser als das
Durchqueren des abgerutschten Hang ist sie aber mit Sicherheit.
Wer es durch das Jägertal geschafft hat, muss sich danach nur noch Sorgen darum machen,
ob er die im ganz ungefährlichen Laubwald immer undeutlicher werdende Spur erkennt. Auf
den Serpentinen, die vor dem
nächsten Einschnitt bis hinunter an den Kaiserbach führen, wird es an ein paar
Stellen ausgesprochen rutschig, ansonsten gibt es nach dem Jägertal keine Gefahren mehr.
Unten angelangt folgt man einer Pfadspur bis zur Brücke und landet auf der Straße,
die an der alten Triftklause vorbei zurück Richtung Kufstein führt. Man kann nun
entweder dieser Straße nach oben folgen oder viel schöner über den alten
Kaisertalweg zurückgehen. Der steigt zwar permanent, aber so sanft an, dass man die 120
Höhenmeter sehr angenehm überwindet. Gefährlich ist es hier zu keiner Zeit. Bei
den ersten Höfen wechselt man wieder auf die Straße und kann auf ihr und später
einem breiten Fußweg ganz entspannt bis nach Kufstein zurückwandern.
Es besteht auch die Möglichkeit, beim Gehöft Hofinger über einen Pfad, neben dem
es zwar sehr steil abfällt, der aber sehr gut ausgebaut ist, hinunter auf den
Wasserleitungsweg
zu wandern. Wer den als Rückweg nehmen möchte, biegt aber besser direkt
von der Straße nach der Triftklause in einen Forstweg
ab und wandert hinunter zum Bach auf sehr undeutlichen, aber vorhandenen Pfadspuren (passend
zum Verlauf des in alten Karten verzeichneten Triftpfads), die auf
jeden Fall leichter zu begehen sind als der hintere Teil des Pfads im Nordhang. An einem
Jägerstand lässt sich der dort sehr flache Bach, der eine ziemlich starke
Strömung hat, am einfachsten überqueren, und man kommt in etwa dort aus, wo einen
auch der Abstieg vor dem Jägertal hinführt.
Abstieg vor dem
Jägertal (Variante mit Florian)
Die ungefährliche und auch deutlich kürzere Variante, die man mit Kindern unbedingt
nehmen sollte. Es gibt nur diesen einen Hang vor dem Jägertal, auf dem man im Wald
ungefährlich bis nach unten gelangt, ohne dass es zwischendurch zu steil wird oder man in
Felsabbrüchen landet.
Der Abstieg erfolgt neben einem immer breiter und tiefer werdenden Einschnitt und ist
vollständig weglos. Wie man genau hinuntersteigt, muss jeder selbst entscheiden. Ich bin
immer lieber möglichst nah an der Kante zum Einschnitt geblieben, da sich dort mehr
Stufen, Wurzeln und Steine befanden, die das Absteigen in meinen Augen deutlich
erleichtern. Steffi ist lieber ein paar Meter weiter rechts geblieben, wo sich immer wieder
kleine Rampen auftun, die ab und zu ein bisschen Serpentinenlaufen möglich machen. Zu
weit nach rechts sollte man sich aber nicht begeben, denn da wird es zunehmend laubig und
unangenehm rutschig. In einem Streifen von ca. 10-15 Meter neben der Kante geht es also am
besten.
Der Abstieg ist unterschiedlich steil und für Leute mit Knieproblemen kein Spaß,
aber es ist nie gefährlich (außer man fällt links über die Kante). Oft
ist es am leichtesten, etwas seitlich abzusteigen, die Beinmuskeln werden insgesamt schon
recht gefordert, um ein Umknickenzu vermeiden.
Unten wird es kurzzeitig steiler, dort erscheint direkt neben dem jetzt weniger abschüssigen
Rand eine sehr hilfreiche Gamsspur, auf der man wie auf Treppenstufen hinuntersteigen
kann. Wie früh man dann nach rechts in den Laubhang wechselt, der auf einem großen
Absatz endet, muss jeder selbst entscheiden. "Kontrolliertes Abfahren" ist hier wie in einer
Geröllrinne möglich, man kann auch weiter den Gamsspuren folgen. Es wird nie
gefährlich oder richtig schwierig steil und nach überraschend kurzer Zeit landet man
im Kaiserbach.
Alter Triftpfad
Am südlichen Ufer des Kaiserbachs (früher: Sparchenbach) geht es sehr einfach
bachabwärts bis zu einer Felswand
auf der anderen (nördlichen) Bachseite, an
der sich die eisernen
Überreste eines eingehängten Stegs finden, Teil des alten Triftpfads. Je nach
Wasserstand bekommt man
vielleicht zwischendurch schonmal etwas nasse Füße, muss am Ende aber auf jeden
Fall kurz in den Wald ausweichen. Gleich neben der Felswand findet sich eine gut zu
durchquerende Furt, in der man den Bach sehr zügig überwinden kann. Das ist je nach
Jahreszeit auch notwendig, denn selbst Anfang Juli war er noch derart kalt, dass uns nach 3
Metern die Beine schmerzten und wir nur noch dachten "Nix wie raus hier!" Wer nicht aufgrund
eines unerwartet spitzen Steins der Länge nach im Bach liegen will, sollte Stöcke
oder noch besser solche Badelatschen dabeihaben, die man sich gerne für die felsige
Küste in Kroatien zulegt.
Bis zu den Wehranlagen folgt man nun den Spuren des alten Triftpfads. Das ist auf den ersten
fast unsichtbaren 20 Metern furchtbar unangenehm für die Füße, danach wird der
Pfad deutlicher und angenehm zu gehen, bis man vor den Felsen enorm aufpassen muss, nicht
auf den im hohen Gras versteckten Steinen umzuknicken. Die in den Fels gehauene Stufe ist noch
hervorragend erhalten und selbst mit hohem Gras gut zu erkennen und sehr sicher zu
durchqueren. Es ist allerdings schon ein bisschen ausgesetzt, da sich der Bach doch schon gut
10 Meter unterhalb befindet. Hundert Meter weiter durch ungefährliches Gelände
landet man schließlich an den Wehranlagen, die das Ende des
Wasserleitungsweg (der eigentlich Pfandlsteig heißt) bilden. Achtung: Das meiste ist mit
Geländern versehen, aber auf der Seite zur Hütte hin ist das Becken offen und das
Wasser darin wird unterirdisch abgeleitet, so dass es vermutlich einen gefährlichen Sog
gibt. Also gut auf die Kinder Acht geben, dass die die Wehranlagen nicht für einen
Spielplatz halten und dort herumrennen!
Pfandlsteig/Wasserleitungsweg
Wer unter sehr starker Höhenangst leidet und an der einen Stelle am Hinweg oder in der
Felsquerung auf dem alten Triftpfad große Probleme hatte, steigt an der Verzweigung kurz
nach den Wehranlagen besser die 100 Höhenmeter hinauf zum Hofinger und geht über die
Straße zurück.
Der Wasserleitungsweg hat den großen Vorteil, dass er wegen der Wartungsgänge
natürlich möglichst
parallel zur Leitung verläuft und darum, abgesehen von minimalen Anstiegen zur besseren
Durchquerung der Felsstellen, keine Höhenmeter mehr zu überwinden sind. Er ist also
die deutlich weniger anstrengende Variante als der Rückweg über den Hofinger oder
den alten Kaisertalweg. Es beginnt ziemlich harmlos mit Wald- und
etwas gerölligen Pfadscbhnitten noch ziemlich in Bachnähe, aber man
bekommt früh einen Eindruck von den Mäuerchen, auf denen man später auch noch
ab und zu laufen wird, dann allerdings mit 50 Meter tieferem Abhang daneben!
Die erste von insgesamt 4 ausgesetzten
Felsstellen mit zunächst waagerechter, breiter Felsstufe und anschließendem, etwas
rutschigem
Geröllpfad mit Drahtseil und Tiefblick ist eine perfekte Prüfung: wer es hier nicht
schafft, kann noch problemlos zurückgehen und zum Hofinger aufsteigen (nur falls jemand
die Fotos nicht anschaut: Achtgeben auf den Schienbeinbrecher
mittem in Weg!!!). Wer
hindurchkommt, aber danach so zittrige Knie hat, dass er sowas auf keinen Fall nochmal erleben
und darum auch nicht zurück queren möchte, kann vor der nächsten Stelle einen
steilen, aber ungefährlichen
"Notaufstieg" zu einer Kuhwiese
unterhalb eines Wohnhauses nehmen. Wer es wie Steffi als schwierig, aber nicht
katastrohpal empfand, darf weitergehen, denn es wird zwar noch schlimmer, aber nicht viel
(vielleicht
abgesehen davon, dass man an der letzten Stelle ohne Drahtseil auskommen muss).
Nach einem längeren Waldabschnitt folgen dicht aufeinander die Felsstellen 2 bis 4,
jeweils mit einem sicheren Waldstück dazwischen. Ganz wichtig vor dem Einstieg: Kopfbedeckungen abnehmen! Sonst stößt man sich sehr leicht
den Kopf an Felsen oder etwas hereinragenden Bäumen, oder schreckt zumindest zusammen,
wenn sie plötzlich ganz nah ins Blickfeld geraten, und das wäre an den ausgesetzten
Stellen nicht gut, wenn man da zuckt und vielleicht noch das Seil loslässt!
Für alle Stellen gilt: die Tiefblicke sind für Leute mit Höhenangst
furchteinflößend, aber rechts gibt's immer die Wand, und in der 2. und 3. Stelle
auch Drahtseile zum Festhalten. Der Pfad ist meist mit kleinkörnigem Geröll bedeckt,
auf dem man bei den kurzen Abstiegen durchaus ins Rutschen kommen kann, man sollte darum immer
eine Hand am Seil haben! An der 4. Stelle muss man ohne Seil auskommen und nach einer
waagerechten Passage etwas rutschig absteigen. Das ist die einzige Stelle, wo ein
zusätzlichen Seil sehr hilfreich gewesen wäre, aber wenn man hier mit dem Gesicht
Richtung Fels seitlich kantet, kommt man auch sehr sicher hinunter. Neben diesem Abschnitt
bricht es auch nicht ganz so unmittelbar ab, und wer doch große Probleme hat, setzt sich
einfach hin und schiebt sich auf dem Hosenboden nach unten.
Durch die gut angelegte Stufe im Fels sind alle Felsstellen ziemlich angenehm zu überwinden,
einfacher als beispielsweise die Stellen an der Schrofennäs, auf dem rutschigen
Rückweg vom Königsstand über den Maxsteig oder beim Aufstieg in der
Archtallaine. Wer hier abstürzt ist zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit tot, und dessen
sollte man sich immer bewusst sein, aber tatsächlich sind die
Anforderungen an die Trittsicherheit sehr viel geringer als auf dem Hinweg. Trotzdem sollte
man die Kinder natürlich immer in seiner Nähe behalten und im Zweifel an der Hand
durch die gefährlichen Stellen führen.
Nach den Felsstellen darf man sich zwar entspannen, aber neben vielen ganz ungefährlichen
Waldabschnitten gibt es immer wieder auch zumindest kurze Passagen, an denen der Hang neben
Pfad oder Mäuerchen sehr steil abbricht. Auch wenn da der Baumbestand oft etwas dichter
ist: Hinunterfallen darf man dort auf keinen Fall! Der Weg ist aber immer so gut, dass man
überall ganz problemlos hindurchkommt, solange man ein bisschen auf seine Füße
schaut und nicht gerade Hans-guck-in-die-Luft spielt. Steffi hat es an diesen Stellen sehr
geholfen, wenn ich 2 Meter vor ihr gegangen bin und sie einfach auf meine Füße
schauen konnte. Das hat sie vom links unten lauernden Tiefblick abgelenkt.
Sobald man den
ersten, offenen Wiesenhang erreicht, sind die Gefahren endgültig vorüber. Der Pfad
wird zwar nochmal kurzzeitig anstrengender für die Füße, aber man landet rasch
auf dem offiziellen, asphaltierten Wanderweg. Der letzte Teil des Abstiegs über die
langen Treppenstufen ins Tal ist
allerdings für die Knie sehr unangenehm und aufgrund der Länge der Stufen viel
nerviger, als wenn man über eine echte Treppe absteigen dürfte. Aber dafür gibt
es zwischendurch Sitzbänke und mit ungefähr 80 Höhenmetern ist dieser Abschnitt
auch rasch geschafft.
Hinweise
Bitte beachtet die Gefahrenhinweise.
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Attraktivität | Man stellt sich auf dieser Tour immer wieder staunend die Frage, wie es sein kann, dass man sich an solch unglaublich schönen Stellen ganz alleine befindet! Tatsächlich scheint der Hinweg völlig in Vergessenheit geraten zu sein (wenn man nicht gerade über Christian, den Autor von "Abseits Aufwärts" stolpert ;-)), obwohl er bis vor wenigen Jahren in den Kompass-Karten verzeichnet war. Wer's einsam und ein bisschen abenteuerlich mag oder im Hochsommer ein Abkühlungsparadies mit vielen Wasserfällen und einem eiskalten Kaiserbach sucht, der wird hier einen wunderschönen Tag erleben. Schon der "zivilisierte" Aufstieg bis zur Dickichtkapelle führt angenehm auf kleinen Treppchen und Pfaden durch einen schönen Wald, der schon ab dem frühen Morgen lichtdurchflutet ist und trotzdem kühlenden Schatten spendet. Ein kurzes Stück Straße an der Theaterhütte lässt sich zum großen Teil auf Trampelpfaden umgehen und trotz des Forstwegneubaus ist der kleine, viel schönere Pfad unmittelbar daneben erhalten geblieben. Ein erster grandioser Talblick bietet sich schon vor der Dickichtkapelle an einem Jägerstand. Nach der Dickichtkapelle wird der Weg bald zum kleinen Pfad und man betritt den Nordhang unter dem Wilden Kaiser. Und der ist mit seinen vielen Einschnitten Rinnen und bis zu 50 m hohen Felsstufen mit kleinen und großen Wasserfällen unglaublich faszinierend und abwechslungsreich! Frühmorgens wirken die hohen Felswände noch recht majestätisch, fast bedrohlich, aber die Sonne kommt rasch über den Kamm und verbreitet eine fröhliche Stimmung. Lichtdurchflutete Waldabschnitte, friedlich plätschernde Bäche in den Einschnitten, zahlreiche Blumen und richtig große Seidelbast-Felder im Juni/Juli: einfach wunderschön! In den Einschnitten öffnet sich immer wieder der Blick auf den sonnenbeschienen und belebten Südhang gegenüber, der einem beim Anblick der über die Straße trottenden Wanderer noch stärker bewusst macht, wie viel schöner und einsamer es auf dieser Seite ist. Auch tolle Blicke auf die hohen Gipfel des Zahmen Kaiser lassen sich hier und da erhaschen. Man sollte sich im Vorhinein überlegen, wo man Pause machen und am Wasser spielen will, sonst bleibt man am Ende in jeder zweiten Bachrinne hängen, weil es da so schön ist, und schafft es nicht mehr bis zur perfekten Wasserspielstelle im hinteren Teil: dem zwar kleinsten, aber kräftigsten Wasserfall, an dem man nicht nur wunderbar im Bach herumkraxeln und Staudämme bauen kann, sondern auch eine kleine "Kinder-Gumpe" mit Kletterbalken findet. Wer den Weiterweg durch das Jägertal schafft, erlebt dort den mit Abstand schönsten Einschnitt des Pfads mit grandioser Aussicht nach dem Wiederaufstieg, aber mit Kindern ist diese Variante eher nichts (es sei denn, Windis Umgehung entpuppt sich als kindertauglich). Das macht aber nichts, denn so würde die Tour vermutlich eh zu lang und außerdem folgt nach dem Jägertal nichts Spannendes mehr. Der "Normalrückweg" über den alten Kaisertalweg ist auch nicht besonders aufregend, so dass man mit Kindern sowieso besser den vorzeitigen Abstieg in den Kaiserbach nimmt. Der ist ein bisschen wild, für Kinder aber sicherlich interessant, und man landet recht bald unten im Bach. Dort hat man nicht nur einen einmaligen Blick auf den Wilden Kaiser, man kann auch Steine platschen lassen oder am Wasser spielen, bis die Eltern einen vor Verzweiflung wegtragen :-) Besonders an der Furt, wo man den Kaiserbach durchqueren muss, findet sich eine tolle Halbinsel zum Spielen, daneben die seichte Stelle sowie ein tiefer Badegumpen für Abgehärtete! Um richtig im (und nicht nur am) Wasser zu spielen, ist es leider zu kalt, das sollte man lieber schon am Wasserfall oben getan haben. Trotzdem ist das hier ein unglaublich schöner und friedlicher Ort, an dem man sich unbedingt nochmal Zeit für eine längere Pause nehmen sollte. Das Suchen und Entdecken der Überreste des alten Triftpfads ist genauso spannend wie die Wehranlagen mit ihren tiefen Wasserbecken. Wer sich dann auf den Wasserleitungsweg begiebt, statt zum Hofinger aufzusteigen und über die langweilige Straße zurückzutrotten, der darf auf kleinen Mäuerchen laufen, erlebt abwechselnd schöne Waldabschnitte und spannende Wege durch steil abfallende Felsen, vorbei an gluckernden Schächten, dicken Rohren und geheimnisvollen, in die Felsen eingelassenen Türen, die in der Dämmerung schon ein klein bisschen gruselig wirken :-) Wer es schafft, die Wanderung so zu timen, dass er kurz vor Sonnenuntergang bei den Felsstellen ankommt, erlebt die sowieso schon preisverdächtigen Postkarten-Ausblicke nochmal einen Tick schöner. Und wenn man sich mit den Kindern an der Hand vorsichtig hinaus auf den kleinen "Aussichtsbalkon" traut, werden sie dieses freie Gefühl mit dem faszinierenden Blick nach unten und in beide Talrichtungen sicher so bald nicht vergessen! Fazit: Ein toller Bachspieltag in unglaublich schöner Natur und völliger Einsamkeit! | ||||||||
Sonstiges |
Vorbereitung:
Die Wanderung gehört nicht zu den extrem anstrengenden oder schwierigen und kann eher
selbst als Vorbereitung z.B. für die Pfade auf Anklspitz oder Grasköpfl
dienen.
Wer aber sicher sein will, dass die Kinder mit dem Wasserleitungsweg zurecht
kommen, kann sehr kurze, ähnlich ausgesetzte und/oder etwas rutschige Stellen auf dem
Dötzenkopf, dem Abstieg vom Schönjöchl oder der Kragenjochtour finden (auf dem
Hinweg! Der optionale Rückweg über die Hoch-Kragenalm ist
schwieriger!). Trittsicherheit für die etwas schwierigen
Stellen und den kippeligen Pfad am Hinweg lässt sich ganz gut auf dem Roten Stein, dem
Leonhardstein oder der Lahnerschneid (sofern man mit der Felsstelle klarkommt) üben.
Aufpassen sollte man trotz der wenigen Höhenmeter aber etwas wegen der Gesamtlänge,
die für weniger trainierte Kinder
bei heißem Wetter schon anstrengend werden kann.
Beste Jahres- und Tageszeit:
Wetter:
Ausrüstung/Badestellen:
Misc:
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Los geht's auf dem großen Wanderparkplatz gleich neben dem Kaiser- oder Sparchenbach. Wenn man bei schönem Wetter am Wochenende erst vormittags hier eintrifft, ist es ganz schön voll, aber es gibt wirklich eine Menge Plätze. Auf der Treppe im Hintergrund kommen wir nachher zurück.
Nach der kleinen Treppe, die von der Straße hinaufführt, muss man nur wenige Meter auf einem Fahrweg an den Häusern vorbei. Bevor der Pfad im Wald verschwindet...
...lohnt sich ein Blick zurück auf Kufstein und den Pendling. Im Wald geht es über Wurzeln und Treppen teilweise ziemlich steil hinauf. Den kleinen Abstecher nach links zur "Geisterschmied-Wand" kann man sich getrost sparen. Der Ausblick ist zwar nett, aber kein Vergleich mit dem, was sich heute sonst noch bieten wird :-)
Der Aufstieg endet am Restaurant Theaterhütte, und man muss tatsächlich einmal quer über die Terasse laufen, um auf die Straße zu gelangen. Der kann man bis zum Abzweig zur Tischhoferhöhle 250 Meter folgen, aber mit Kindern ist es schöner, wenn man auf Höhe des Spielplatz rechts abbiegt...
...und dann gleich einem kleinen Pfad in den Wald hinauffolgt. Der führt längere Zeit hinauf, bis er oben auf einen Fahrweg trifft, aber wir biegen schon nach wenigen Metern auf der kleinen Ebene mit dem aus Ästen gebauten Unterschlupf nach links ab und folgen der Pfadspur...
...bis sie nur wenige Meter oberhalb dieser Verzweigung auf den Fahrweg trifft. Der kleine Pfad verläuft ab und zu ein bisschen kraxelig sehr schön durch den Hang, an dessen Ende man unten den Kaiserbach tosen hört. Rechts im Hintergrund zweigt der Zustieg zur Tischoferhöhle ab, und ich hab mir jedesmal vorgenommen, beim Rückweg von der anderen Seite hinunterzusteigen und nach einem Höhlenbesuch hier zurückzugehen. Das ist nämlich sicherlich die angenehmere Möglichkeit für die Knie als die Hunderte Stufen hinab zum Parkplatz auf der nördlichen Seite des Bachs. Aber es hat nie geklappt, ich bzw. wir waren immer zu spät dran :-) Manfred ist aber bei seinem Besuch des Wasserleitungswegs von hier aus dem gelben Pfeil nach hinab und auf der anderen Seite zur Höhle und zum Wasserleitungsweg hinaufgestiegen. Wer mag, kann also in seinem Bericht ein paar Bilder anschauen.
Erfreulicherweise wurde der Forstweg so angelegt, dass der dem alten Pfad zwar sehr nah kommt, ihn aber nie zerstört. Auf den Wurzeln entlang ist es natürlich viel spannender :-) An dieser Stelle bietet sich eine erste Möglichkeit für einen tollen Ausblick ins Tal. Dazu muss man einer kleinen Spur nach links in den Wald bis vor zur Kante folgen, wo sich dieser Jägerunterstand findet (das rote Dach sieht man frühzeitig durch die Bäume). Aber bitte aufpassen, gleich dahinter bricht es senkrecht ab!
Abgesehen von wenigen Engstellen sieht der Bach von oben immer sehr gut passierbar aus. Irgendwann probier ich mal, ob man statt über den Wasserleitungsweg die gesamte Strecke zwischen Wehranlagen und Tischoferhöhle durch den Bach zurücklegen kann...
Bis zur Dickichtkapelle ist der Pfad immer sehr schön und es gibt sogar ab und zu einen noch kleineren Trampelpfad links daneben. Die Steigung ist mit ganz kurzen Ausnahmen eher gering, so dass man gar nicht richtig wahrnimmt, dass man schon 200 Höhenmeter (140 seit der Theaterhütte) überwunden hat. Inkl. der kleinen Gegenanstiege nach den Wasserfallrinnen und dem bisschen Auf und Ab am Rückweg hat man damit schon über ein Drittel der heutigen Höhenmeter geschafft, und da man bis hierher im Schatten läuft, war es selbst bei den 32 Grad, die Steffi und ich auf unserer Tour hatten, sehr entspannt. Kinder, mit denen man diese Tour unternehmen kann, sind von der Vogelnest-Geschichte eher nicht mehr so beeindruckt, aber vielleicht ist die fast lebensgroße Holzfällerstatue links von der Kapelle ja noch da :-)
Nach der Kapelle wird der Weg bald schmaler und geht im Wald in einen Trampelpfad über. Ab hier ist er nur noch bei OSM und in alten Karten verzeichnet. Der Bach im linken Foto gibt Auskunft über die zu erwartende Wasserfallqualität: ist er ausgetrocket, sind sie teilweise nur noch Schleierfälle, aber zumindest der schöne Spielwasserfall war selbst im August nach längerer Trockenheit noch kräftig. Im Frühjahr bei Schneeschmelze war der Weg hier regelrecht überschwemmt.
Am Endes kurzen Waldstücks beginnt mit dem ersten Hang der spannende Jägersteig, über den Windi in seinem Bericht so nett schreibt: "Diesen Weg einmal hin und zurück, das ist ausreichend Natur für 4 Wochen!" Das stimmt zwar nicht, denn ich war zweimal im Abstand von 7 Tagen hier, und danach hatte ich immer noch das Bedürfnis, möglichst bald wiederzukommen ;-) Aber es wird schon klar, was er damit meint, je weiter man auf dem Pfad in die Wildnis vordringt.
Zunächst muss man aber durch diese kleine abgerutschte Stelle, in der sich dank des nicht völlig verhärteten Gerölls die schon vorhandene Trittspur im Zweifel noch ein bisschen vertiefen lässt.
Keine Angst: auch wenn das auf dem Foto links nicht so wirkt, lässt sich der Pfad selbst bei diesem hohen Grasstand immer eindeutig erkennen. Man hat hier gleich am Anfang den besten Blick hinüber zu drei der vier ausgesetzten Felsstellen des Wasserleitungswegs, inkl. der "Nase", die 1 Meter in den Abgrund hineinragt und schwindelfreien Leute grandiose Blicke nach unten ermöglicht.
Der Pfad hat eine für solche Hangquerungen ganz typische Eigenschaft: steil und absturzgefährdet wird es immer dann, wenn es in Einschnitte hinein oder aus ihnen heraus geht. Insbesondere nach dem Spielwasserfall wird das immer schwieriger, aber auch an dieser Stelle ziemlich am Anfang muss man wegen des vielen Laubs schon vorsichtig sein. Die Pfadstufe ist gut ausgeprägt und nicht abschüssig, aber wer neben den Weg gerät und ins Rutschen kommt, schlitter sicherlich mit hohem Tempo hinunter.
Im vorderen Teil gibt es deutlich mehr verwüstete Stellen als im weiteren Verlauf, aber auch wenn es schwierig aussieht, ist dieser Einschnitt überraschend gut zu passieren und auch nicht wirklich gefährlich. Das erkennt man aber erst ganz aus der Nähe, wenn man schon im Einschnitt steht. Die Perspektive täuscht rechts, man kommt mit dem Baum (der im Sommer noch Blätter kriegt!) nicht in Berührung, wie man im linken Foto sehen kann.
Der kurz darauf folgende Windbruchhang ist da schon ein bisschen herausfordernder, aber man kann die Stelle unterhalb umgehen, wenn man kein Vertrauen in die Stabilität der Stämme hat, Als ich mit Steffi hier war, haben wir aber mal den alten Pfadverlauf mitten durch die Bäume versucht, und nach einer viertel Stunde Sägearbeit waren die störendsten Äste beseitigt. Kriechen und Schlängeln muss man zwar immer noch, aber zumindest bleibt man nicht mehr ständig überall hängen. Die Rücksäcke mussten wir allerdings ab und zu durchreichen, hat ja nicht jeder so einen angenehm kleinen wie Florian :-)
Nach dem Bruchholz nähert man sich gleich dem ersten Wasserfall. Auch hier wird's wieder abschüssig...
Allerdings nur gleich hinter der Kurve. Der abgerutschte, sehr geröllige Abschnitt hinunter zum Bach ist dann weder ausgesetzt noch schwierig.
Man weiß nie so recht, ob das wirklich Jagdsitze sind oder nur als bequeme Aussichtsbänke mit Dach gebaut wurden ;-) Der Wasserfall ist jedenfalls nicht nur aus der Ferne schön, man kann hier auch wunderbar herumkraxeln und spielen. Wir haben hier die erste große Rast gemacht und Florian war gar nicht mehr weg zu bekommen, bis wir ihn vor die Wahl stellten: hier weiterspielen oder dann doch lieber eine ganze Stunde am Spielwasserfall!
Der Wechsel zwischen Wald und etwas offeneren Hängen macht diesen Pfad unglaublich schön und abwechslungsreich. Die Sonne schafft es schnell über den Kamm, und wenn man nicht gerade früh morgens unterwegs ist, sind die meisten Abschnitt wundervoll lichtdurchflutet. Rechts bietet sich zur Abwechslung mal ein Blick zurück auf den Großen Traithen und das Trainsjoch.
Im nächsten Einschnitt findet man eine mehrstufige "Wasserrutsche" mit wirklich tollem Spielbach unterhalb. Aber davon gibt es so viele, dass man die meisten einfach links liegen lassen muss. Wenn man nur eine kurze Tour unternehmen und dann stundenlang am Wasser spielen will, würde ich das am ehesten hier machen. Man schafft es bestimmt über die erste große Stufe, wenn man vor dem Einschitt rechts hochsteigt (falls es nicht sogar durch die Wasserutsche selbst geht) und kann vielleicht bis zu dem hohen Wasserfall hinsteigen...?
Wenn man den Pfad wieder entdeckt hat, der aus dem Einschnitt herausführt, muss man erstmal ein paar Höhenmeter steil hinauf. Bei heißem Wetter ist man ntürlich sofort schweißgebadet, aber zum einen sind solche Anstieg selten und nur kurz, und zum anderen ist der nächste Wasserfall zum Abkühlen in der Regel nicht weit :-)
An dieser schönen Aussichtsstelle zum Zahmen Kaiser, sollte man einen Blick nach rechts werfen. Die paar Meter hinauf zum Jägerstand (Achtung, gleich hinter ihm wieder senkrechter Abbruch) lohnen sich, denn...
...von dort hat man eine grandiosen Blick in den riesigen Wasserfalleinschnitt. Unmöglich (zumindest mit meinen Fähigkeiten) auf Fotos wiederzugeben! Wer mag, kann (besser ohne Kinder!) entlang der Kante noch weiter hinaufsteigen und sich oben ganz vorsichtig zwischen den Latschen an den Rand begeben. Die Ausblicke hinunter sind wirklich spektakulär! Von dort lässt sich auch der Pfad erkennen. Aus dem Jägerhochsitz lohnt ein Blick nach unten allerdings auch, denn dort erkennt man von oben die einzige, wirklich stark ausgesetzte Stelle auf diesem Pfad:
Etwa für 6-7 Meter geht es sehr dicht am Rand entlang, die unangenehmste Stelle für Höhenängstliche kommt am Schluß im rechten Bild, aber auch auf den Metern davor wäre ein Absturz sehr übel. Glücklicherweise ist der Pfad hier aber ausgesprochen gut! Waagerecht, keine Stolperwurzeln oder -steine, nichts weggebrochen. Wenn man konzentriert geht, kommt man problemlos hindurch, das konnte selbst Steffi im Nachhinein bestätigen, für die der Tiefblick natürlich erstmal sehr schlimm war.
Unmittelbar nach der am stärksten ausgesetzten Stelle (vgl. rot markierter Baum) ist der Pfad dann plötzlich doch weggerutscht und man denkt sich erstmal "Oh Sch...!" Aber zum einen ist es hier schon gleich viel weniger ausgesetzt, weil es nicht mehr senkrecht abfällt, zum anderen geht es auf den Felstritten überraschend gut hinunter, wenn man erstmal genau schaut, wo die Zacken zum Auftreten sind. Auch wenn man es aufgrund der Fotos (vor allem wegen des rechten) nicht glauben mag: Diese Stelle ist viel weniger gefährlich und schwierig, als sie aussieht! Auf dem gerölligen Boden gleich nach dem kurzen Abstieg hat man schon wieder sehr guten Halt, und sobald man den türkisen Punkt erreicht hat, ist es überstanden, wie man auf dem folgenden Fotos erkennt.
Sich hier abzukühlen, ist schwierig, weil man schlecht an die Wand kommt, aber 5 Meter vorher gibt es schon ein anderes, kleines "Wasserfallrinnsal", unter das man tatsächlich den Kopf halten kann. Bei der "Hitzeschlacht" mit Steffi hatte sich das bisschen Wasser beim langsamen Abfließen über die dunklen, von der Sonne beschienenen Felsen aber derart aufgewärmt, dass es nicht viel kühler als die Luft war :-D
Der Ausstieg ist im unteren Teil etwas rutschig, aber ab der Rechtskurve ist die Pfadstufe wieder sehr gut und sicher zu laufen, auch wenn sie sich oben gänzlich unter dem hohen Gras versteckt. Der Hang ist zwar sehr steil, aber das rechte Foto täuscht ein bisschen, es nicht so ausgesetzt, wie es dort aussieht.
Hinter der nächsten Kurve gleich noch ein Wasserfall :-) Und auch hier hätten wir uns gerne wieder ins Gras neben dem Bach in die Sonne gelegt und "gechilled", aber Florian wollte nun unbedingt die Spielzeit an dem Dusch-Wasserfall verbringen. Es war hier übrigens so, wie ich es schon im Speibenkäs erlebt hatte: im Frühjahr ohne frisches Grün und frühmorgens im Schatten wirkten diese hohen Wände düster und majestätisch und sehr beeindruckend. Im August mit dem grünen Gras und der schon über den Kamm scheinenden Sonne war es hier ausgesprochen friedlich und fröhlich zugleich und die Wände wirkten irgendwie "kleiner". Dafür war der durch den Wasserfall verursachte Luftstrom, der mir im Frühjahr noch recht eisig um die Ohren pfiff, nun eine angenehme leichte Kühlung.
Nach ein bisschen Waldgelände mit einer einfach zu durchquerenden Schuttrinne nähert man sich dem letzte riesigen Einschnitt, dessen dünner Wasserfall im August tatsächlich versiegt war. Nach ihm muss man 130 Höhenmeter hinauf, der letzte große Anstieg auf der Tour. Von dem früheren Pfadverlauf, auf dem dieser Anstieg vermieden worden wäre, sind leider nur die ersten 50 Meter noch zu erkennen, danach verschwindet er vollständig und es macht auch keine Freude, sich durch das Bruchholz zu kämpfen. Diese Variante findet sich auch nur in sehr alten Karten und wurde schon vor mehreren Jahrzehnten durch den oberen Pfadverlauf ersetzt (der inzwischen auch aus den Karten verschwunden ist). Vermutlich waren die Einschnitte unten nicht mehr passierbar.
Bevor man in den Einschnitt gelangt, muss man allerdings noch über diese kleine abgerutschte Stelle, und die ist überraschend schwierig, obwohl sie so klein und harmlos aussieht. Tatsächlich sind aber fast keinerlei Tritte vorhanden und die Latschen reichen nicht weit genug hinunter, um sich am schwierigsten Stück noch daran festzuhalten. Am besten wagt man sich so weit wie möglich vor, und läuft dann tatsächlich die 2-3 Schritte hinab zu meiner, wieder sicheren Position, aus der ich rechts fotografiere. Das geht deutlich besser, als sich auch auf dem ganz rutschigen Stück (türkis) vorsichtig Halt zu suchen (selbst mit Stöcken ist das schwieriger als einfach hinunterzulaufen). Wenn's mal gar nicht mehr geht, kann man eine Umgehung oben versuchen (schwierig wegen der Latschen), oder man steigt ein bisschen hinunter...
...und versucht die Querung durch das dort weiche Geröll. Ich bin mal bis dorthin abgestiegen, als wir mit Barbara und Erwin unterwegs waren, um für alle Fälle unten zu sichern. Es ist schon steil dort unten, aber man hat durchaus Halt und kann sich zur Not an den Latschen hinüberhangeln.
Der Boden des Einschnitts war im Sommer ganz normal begehbar, aber im April gab es hier ein tükische Falle: eine vom Wasser schon unterspülte Schneeschicht war mit so vielen Nadeln, totem Gras und Erde bedeckt, dass sie wie ein normaler Boden wirkte. Nur der Rand und das Loch ließen erkennen, das man sich da lieber nicht drauf wagen sollte! Tatsächlich gab es bis zu 3 Meter tiefe Hohlräume darunter, und da will man lieber nicht reinfallen :-) Wenn man sowas vorfindet, kann man statt des normalen Abstiegs weiter einer sehr rutschigen Spur (aber mit Latschen-Festhaltemöglichkeit) durch den Hang bis vor zur Felswand folgen und dort queren.
Auf der anderen Seite beginnt der Anstieg. Unter dem Felsbrocken mit dem gelben Punkt...
...ist es ganz schön rutschig und ohne jegliche Stufe. Noch ist die Neigung aber so, dass man mit richtigen Wanderschuhen gut Halt findet, und es gibt zwischen dem Geröll in der Mitte auch eine kleine Felsstelle, die nicht wegbröseln kann (sieht man auf dem Foto wegen der Lichtverhältnisse nicht). Ein Überkraxeln des Brockens rechts durch die kleine Grasrampe wäre zwar steil, sollte aber funktionieren (getestet hab ich's nicht, aber auf meinen vielen Fotos von dem Bereich sieht's sehr gut machbar aus).
Leider steigt dann der Pfad nicht in dem wunderschönen Tal nach oben, in das man nach dem Felsbrocken gelangt, sondern wechselt links hinauf auf den Rücken.
Und dort darf man nicht der deutlichen Spur weiter geradeaus folgen, sonst steht man 50 Meter später weglos im Wald. Erst nach einstündiger Suche nach der alten Spur bin ich beim Aufsteigen in der nächsten Rinne auf den "neuen" Pfad gestoßen und hab erst beim Zurückverfolgen gesehen, dass hier eine Verzweigung ist. Von unten sieht man das tatsächlich nicht, wenn es geradeaus so einen deutlich Pfad gibt. Als ich da im Hang saß und mich von der anstrengenden Suche erholte, kamen erstaunlicherweise (ja ist es denn nirgendwo mehr einsam???) 2 Wanderer mit einer uralten Karte vorbei, auf der tatsächlich der untere Wegverlauf, den ich gerade vergeblich gesucht hatte, eingezeichnet war. Nach ein bisschen freundlicher Fachsimpelei über unser Kartenmaterial und das Kaisertal, sind sie dann meiner Empfehlung gefolgt und haben auch lieber die obere Spur genommen.
Das mit der alten Karte ließ mir aber keine Ruhe, nachdem der obere Pfad im Jägertal ja so unpassierbar war, und als ich im roberge-Forum erzählte, dass ich hier wen mit so einer alten Karte getroffen hätte und ob jemand so eine alte Ausgabe besitze, stellte sich heraus, wer der Wanderer mit der alten Karte war: Christian Muschik, der Autor der Abseits-Aufwärts-Hefte. Von Emails und übers Forum kannten wir uns schon länger, aber da wir nicht wussten, wie wir ausschauen, sind wir unerkannt auseinander gegangen :-D Zumindest war damit klar, dass sich hier keine Normaltouristen rumtreiben, sondern man höchstens auf andere Liebhaber einsamer Pfade trifft!
Der steile Aufstieg durch den Hang ist schweißtreibend, wobei er im Sommer überwiegend im Halbschatten läuft. Der Pfad ist abschnittsweise schlecht zu erkennen, geht sich aber auch dank einiger Wurzeln relativ gut und rutschfrei. Er nähert sich 2-3 Mal (je nachdem, wie genau man dem Verlauf folgt) der Kante, aber man kann jederzeit beliebig weit nach links in den ungefährlichen Wald ausweichen. Da ist es halt nur für die Füße ein bisschen unangenehmer.
Selbst mit kurzen Verschnaufern braucht man nicht mehr als 10 Minuten, bis der Pfad sich nach links in flacheres Waldgelände wendet. Auch hier muss man ein bisschen die Augen offenhalten, der Pfad macht noch 2 Kehren, die man leicht übersieht. Es geht aber in derselben Richtung weiter, der deutliche Pfad in die Felsabbrüche ermöglicht zwar tolle Blicke, ist aber nur ein Gamspfad, der schnell immer schwieriger wird. Ein Suchspiel für Kinder gibt es hier auch :-) Wer tatsächlich dem Pfadverlauf genau folgt, kommt an einem großen Felsbrocken mit dieser Markierung vorbei. Falls das eine Schnitzeljagd ist, haben wir die ersten 26 Stationen leider verpasst ;-) Ich hab wirklich keinerlei Ahnung, was diese Zahl bedeuten soll, denn hier verläuft auch keine Regionalgrenze, alles bis runter zum Kaiserbach gehört zum Gemeindegebiet Kufstein.
Durch den 130-Höhenmeter-Aufstieg ist der nächste Einschnitt natürlich deutlicher weniger hoch :-) Aber immer noch imposant und schön genug. Hier brach ich Mitte April durch die stabil aussehende Schneedecke und stand mit den Füßen im Bach und bis zur Stirn im Schnee. Das war gar nicht so einfach, da wieder rauszukommen... Im Rückblick rechts erkennt man schon ein bisschen das Problem, das in diesem Teil der Wanderung nun immer größer wird: die Pfadspur wird allmählich schlechter und damit ist insbesondere das Hinabsteigen in die steilen Einschnitte immer kippeliger und schwieriger.
Der Zahme Kaiser ist nur von wenigen Stellen aus gut sichtbar, aus diesem Einschnitt noch mit am besten. Danach gibt es nochmal ein kurze Erholung im Wald (auch hier wieder gut schauen, der Pfad tarnt sich ein bisschen, sobald nur noch Laub und kein Gras mehr vorhanden ist) und dann sind wir endlich da:
Der Dusch-Spiel-Wasserfall :-) Hier kann man wirklich schön rasten und vor allem spielen. Das rechte Foto stammt von der Tour mit Steffi, als es hier schon 17 Uhr war. 3 Stunden früher mit Florian lag der untere Bachteil vollständig in der Sonne, die allerdings gerade jetzt anfing, uns allmählich im Stich zu lassen. Bei der Hitze war das aber gar nicht schlimm. Rechts sieht man übrigens den Ausstieg, und der ist wirklich nicht ohne! Schon der Weg hinein in den Einschnitt ist arg kippelig und rutschig und man muss gut schauen, wann man wie weit nach unten steigt oder lieber noch geradeaus geht. Aber hinaus ist nochmal eine Ecke schwieriger, und um über die fast völlig glatte Felsplatte bis hoch zur Pfadspur zu gelangen, muss man sich schon kräftig im Gras festkrallen. Kinder schiebt man am besten von unten etwas hinauf.
Vorher wurde aber erstmal eine Stunde ausführlich gespielt :-) Der kleine Gumpen mit dem Baumstamm war mit Abstand die schönste Stelle! Hangel - Platsch! - Hangel - Platsch! - ...
Nach dem schönen Wasserfall wird der Pfad leider immer schlechter und kippeliger. Die Pfadstufe ist zwar noch eindeutig vorhanden, aber waagerecht oder gut ausgetreten ist sie jetzt nicht mehr. Im Wald alles nicht gefährlich (auch wenn man an der Stelle links schon ein bisschen vorsichtig kraxeln muss), aber zunehmend unangenehm zu gehen.
Schon etwas gefährlicher sind jetzt aber die Einschnitte. Hier, am ersten großen nach dem Spiel-Wasserfall, ist der Hang sehr steil und man würde bestimmt 20 Meter bis in die Bachrinne stürzen. Um das zu vermeiden, muss man sehr sorgfältig schauen, wie die steile und stellenweise etwas rutschige Pfadspur genau verläuft. Am Einstieg helfen die Wurzeln (über die man aber nicht stolpern darf!), im weiteren Abstieg ist neben seitlichem Kanten auch das lange und stabile Gras ab und an sehr hilfreich.
Nach Durchquerung des Bachs im nächsten großen Einschnitt gelangt man an die letzte heikle Stelle auf dem Hinweg. Es geht nach dem Baum ein bisschen hinunter, und schon da hat man keine richtigen Tritte, sondern nur winzige Felszacken. 3x bin ich heil durchgekommen, beim 4. Besuch bin ich hier auf dem Hintern gelandet. Das ging aber, weil man da erstmal an dem kleinen Absatz unter dem Abstieg landet. Dann muss man aber nochmal 2 Meter über die helle Felsstelle, und auch da gibt es keine Stufen, sondern wieder nur kleine Zacken.
Ein Sturz hinunter wäre sicher nicht tödlich, aber ohne Verletzungen wird man wohl auch nicht im Bach ankommen. Das lange Gras bietet natürlich die Chance, sich schnell wieder festzuhalten, bevor man Fahrt aufnimmt. Tatsächlich kann man mit Hilfe des Gras auch die Stelle umgehen, indem man am Baum absteigt und dann immer mit beiden Händen fest ins Gras packend hinüber und wieder hinaufkraxelt. Sehr viel leichter ist das auch nicht, aber die Gefahr des unerwarteten Abrutschens ist doch geringer. Ich war definitiv froh, dass Florian schon viel Erfahrung mit solchem Untergrund an weniger sturzgefährdeten Stellen gesammelt hatte und darum hier ganz sicher hinüber kam.
Nach dieser Stelle ist Entspannung angesagt! Im Wald ist es ungefährlich, ein kleinerer Einschnitt sieht zwar nochmal schwierig aus, ist es dann aber gar nicht. Der Pfad wird jetzt auch wieder angenehmer, nachdem der Hang nicht mehr so steil ist.
Nach kurzer Zeit im Wald gelangt man schließlich am Ende eines grasigen Hangs unmittelbar vor dem Waldrand an eine nur 3 Metert hohe Felsstufe, über die ein kleines Rinnsal läuft. Hier muss man sich entscheiden: entweder folgt man dem Pfad weiter und probiert die Durchquerung des Jägertals, oder man steigt jetzt vorzeitig hinab in den Kaiserbach. Mit Kindern sollte man absteigen, denn das Jägertal ist in meinem Augen nicht nur zu gefährlich, man kann die große Schleife über die Triftklause auch zeitlich unmöglich schaffen, wenn man in kindgerechtem Tempo inkl. Spielpausen unterwegs ist.
Last modified: Mon Jul 30 11:55:16 CEST 2018
Gefahrenhinweis/Haftungsausschluss: Bei vielen der vorgestellten
Wanderungen gibt es durchaus ausgesetzte und
gefährliche Stellen. Die Wege sind teilweise in schlechtem Zustand, und
die Gefahr eines Absturzes besteht bei schmalen Pfaden am Hang
immer. Typische Gefahren wie Steinschlag oder schlechtes Wetter sind zudem
in den Bergen jederzeit vorhanden. Wir bemühen uns, in der Darstellung
jeder Wanderung zu vermitteln, wie anstrengend und gefährlich sie
aus unserer persönlichen Sicht war und wie gut unsere Kinder damit zurecht gekommen
sind.
Trotzdem übernehmen wir natürlich für keine der
vorgestellten Wanderungen eine Garantie für die Richtigkeit der
Darstellung, für die Ungefährlichkeit oder die Eignung für
andere Kinder als unsere eigenen. Jeder wandert auf eigene Gefahr und auf eigene Verantwortung und
muss vor Ort selbst entscheiden, ob die vorgestellten Routen gefahrlos zu
begehen sind oder nicht.
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