Bergwandern mit Kindern in den Alpen in den Teegernseer Bergen in Oberbayern: Mitterhütte/Hochalm
Mitterhütte (Hochalm (1427))
März 2012
Ausgangspunkt
Parkplatz gegenüber (diesmal wg. Schnee neben der Bushaltestelle) der Siedlung Stuben direkt am Achenpass, 1¼ Stunden Autofahrt vom Südwesten Münchens.
Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts mit Wegverlauf. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen.
Google-Map
KML-File
Der Streckenverlauf und die Positionsmarken sind freihändig eingezeichnet. Mit Hilfe von Karten und der Fotos versuche ich aber, den Weg so genau wie möglich nachzuvollziehen, so dass die Längenangaben im Großen und Ganzen stimmen sollten. Manchmal gibt es Abweichungen zwischen den Koordinaten in Google und beim Vermessungsamt, so dass die Linien und Marken auf der Vermessungsamtskarte ein kleines bisschen daneben liegen können.
Länge
ca. 6,5 km mit 340 hm bis zur Mitteralm und zurück bei identischem Hin- und Rückweg. Der weitere Aufstieg zur Hochalm und zurück sind zusätzlich knapp 1,3 km mit 150 hm. Der alternative Rückweg von der Mitteralm über die Hölleialm ist ca. 4 km lang. D.h. die Roundtour inkl. Gipfel sind etwa 8,5 km mit knapp 500 hm.
Unsere Zeit
5:20 h
Alter unserer Kinder
gerade 7 und fast 9
Schwierigkeit
Ohne Schnee wäre die Tour für unsere Kinder wohl eine unanstrengende und kurze Wanderung gewesen. Die Pfadbeschaffenheit kenne ich zwar nur von Fotos, aber da waren keine Kraxelstellen zu sehen. Auch von der Steigung her ist es recht zivil, nur der letzte Anstieg zur Mitterhütte ist sehr steil. Im Vergleich auf jeden Fall die einfachste unserer Bergtouren und sicherlich gut als Einstieg mit kleineren Kindern (so ab 5 Jahren) geeignet. Da man die meiste Zeit im Halbschatten läuft, dürfte es auch im Hochsommer nicht allzu anstrengend sein.
Im Tiefschnee ohne Schneeschuhe war die Tour hingegen ziemlich schwierig und vor allem enorm anstrengend. Darum haben wir's auch nicht mehr von der Mitterhütte auf die Hochalm geschafft. Wir wussten vorher nicht genau, wie die Schneeverhältnisse waren und wollten einfach mal schauen, was geht. Wenn vor uns nicht 6 andere Wanderer mit Schneeschuhen unterwegs gewesen wären, die uns eine Spur gezogen und den Schnee etwas verdichtet hatten, wären wir mit unseren Wanderschuhen auf keinen Fall bis zur Hütte gekommen. Aber auch mit Spur war jeder Schritt anstrengend, da der Fuß ständig in irgendeine Richtung gekippt wurde, so dass man dauernd stabilisieren musste. Bei Steigungen musste ich hoch und runter quasi Stufen für die Kinder in den Schnee treten und das schlaucht auf Dauer. Wo die Sonne den Schnee stärker angeschmolzen hatte, sind wir ständig knöcheltief eingesunken. Im Wald ging das besser, da sind wir nur ab und zu mal bis zum Knie oder zur Hüfte eingebrochen :-) Einmal davon stand ich dann im Bach darunter, aber die andere Bachüberquerungen gingen gut. Ich würde auf jeden Fall zu Schneeschuhen raten (die wir leider noch nicht besaßen). Wie viel leichter es damit ist, kann ich aus mangelnder Erfahrung nicht sagen; wir haben uns jedenfalls hinterher gefühlt wie nach den Gaisalpseen mit ihren 900 hm in der Sommerhitze.
Ein kurzer, aber sehr steiler Hang, den wir queren mussten, sah lawinengewährdet aus, das überhängende Schneebrett war oben schon gut zu erkennen. Hier war's mit unseren Schuhen wegen der starken Neigung relativ schwierig, aber auch mit Schneeschuhen sollte man sehr vorsichtig sein, dass man nicht selbst ein Schneebrett lostritt und damit ins Tal rutscht.
Bitte beachtet die Gefahrenhinweise.
Attraktivität
Den Fotos nach im Sommer sicherlich eine wunderschöne kleine Waldtour mit beeindruckenden Aussichten. Vor allem die vielen kleinen Bachüberquerungen stelle ich mir toll vor, da selbst wir erkennen konnten, dass man an einigen Bächen schön spielen und darin herumlaufen kann. Bis auf eine kurze Fahrwegquerung besteht der Aufstieg nur aus kleinen Pfaden. Laut Aussage einer Bewohnerin der Siedlung Stuben zieht im Sommer aber an jedem Wochenende eine "Prozession" an ihrem Haus vorbei. Wer's also lieber etwas einsamer mag, sollte sich bei Schnee oder zumindest schlechtem Wetter aufmachen. Wir waren fast alleine unterwegs und die Einsamkeit und Stille an der Mitterhütte hatte zusammen mit dem Bergpanorama bei dem schönen Wetter etwas Zauberhaftes. Und obwohl das Stapfen im Schnee sehr angestrengt hat, war es doch auch irgendwie lustig und vor allem richtig abenteuerlich, da wir nie wussten, ob wir die nächste Bachüberquerung oder den nächsten Anstieg schaffen; und so hat uns allen der Tag richtig viel Spaß gemacht.
Ohne Schnee hätten wir den Rückweg über die Hölleialm versucht, aber nach Aussage eines Schneeschuh-Wanderers, der gerade von der Hochalm runterkam, war der Weg dort so gut wie nicht gespurt. Wer dort langgeht, kann kurz nachdem er auf den Fahrweg stößt, diesen wieder nach links verlassen und am Stubenbach entlang zurück zur Siedlung gehen (vgl. Kartenmaterial oben). Das ist bestimmt nochmal sehr schön.
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Bei den meterhohen Schneewänden war die einzige Parkmöglichkeit neben der Bushaltestelle bei der Siedlung Stuben. Direkt gegenüber verläuft ein kleiner Fahrweg parallel zur Landstraße. Im Sommer finden sich dort die Parkplätze, wir haben ihn genutzt, um nicht am Straßenrand entlang nach Norden laufen zu müssen, wo der Weg beginnt. Der eigentliche Weg verläuft weiter rechts und nicht zwischen Schuppen und Haus hindurch, war aber mit dem Schnee nicht begehbar.

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Hier trafen wir die Bewohnerin des Hauses, das man im Hintergrund erkennt. Die erzählte uns, das schon heute schon Leute mit Schneeschuhen Richtung Hochalm hier langgegangen seien, also haben wir uns getraut, deren Spur zu folgen. Ansonsten wären wir mit unseren Schuhen wohl nicht weit gekommen.

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Die Strecke bis zu dem Schild und die 100 m danach waren die schwersten. Hier war der Schnee recht sulzig und nicht sehr stark verharscht und....

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...zack, stand Steffi das erste Mal auf dem Waldboden :-) Ab da wurde es aber besser, da die Harschdecke im Schatten stabil genug war und uns bis auf wenige Ausnahmen gut getragen hat.

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Bei dem gelben Wegweiser oben hat man den (hier unter dem Schnee nicht erkennbaren) Fahrweg verlassen bzw. überquert (wenn man im Sommer den "richtigen" Pfad hochkommt), aber kurz danach stößt man nochmal auf ihn und muss ihm etwa 200 m folgen. Dann geht der kleine Pfad geradeaus weiter und der Fahrweg biegt nach links ab (vgl. Karten).

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Man quert laut Karte auf der Wanderung 12 Bachläufe, im Sommer sicherlich ein Spielparadis. Im Winter war jedesmal die Frage spannend, ob wir heil rüberkommen oder durchbrechen :-) Bei dem Doppelbachlauf im rechten Bild bin ich beim vorderen Bach das einzige Mal im Wasser gelandet.

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Die Winterwald war wirklich traumhaft schön, nur einmal wurde es etwas gefährlich an diesem recht steilen Hang. Zum einen rutsche bei jedem Schritt der Schnee in kleines Stück Richtung Tal, zum andere hing oberhalb ein gut erkennbares Schneebrett (im folgenden linken Bild rechts oben). Daher mussten die Kinder an diesem Hang ausnahmsweise mal leise sein.

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Nach der erfolgreichen Querung erstmal eine Rast in der nur spärlich zu findenden Sonne :-)

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Im Sommer wären wir vielleicht nichtmal bis zur Mitterhütte gekommen, denn selbst jetzt hatte Florian die Idee, ob man nicht in dem Bach spielen könnte. Und ohne Schnee hätte er das vermutlich auch mindestens eine Stunde getan.

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Im hinteren Teil wurde es ab und zu mal kurz etwas steiler und der Schnee leider auch wieder weicher, so dass wir 2-3 Mal bis zur Hüfte eingebrochen sind. Das war meist recht lustig, wenn wir versucht haben, da wieder rauszukommen (nur einmal hat sich Steffi das Knie verdreht). Die Kinder sind natürlich mit ihrem Gewicht eher über den Schnee geschwebt.

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Hier zeigt sich die Hochalm das erste Mal durch die Bäume, die kleine Erhebung genau in der Bildmitte mit dem kleinen Schneefeld am linken Rand der Fichte.

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Irgendwann kommt man unvermittelt aus dem Wald heraus und sieht dann schon die Mitterhütte. Auf den Fotos kommt das nicht so gut rüber, aber hier war es auf einmal enorm steil. Ohne Schnee ist es vermutlich nicht so anstrengend, aber wir haben hier nochmal mächtig geschnauft. Von hier aus wären es noch 150 hm zur Hochalm, aber wir waren nach dem Schneegelaufe zu erledigt.

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Ariane hat es sich auf den Jacken gemütlich gemacht und schaut interessiert zu, wie Florians Socken getrocknet und seine Füße gewärmt werden. Er hat nämlich die lehrreiche Erfahrung gemacht, dass auch die besten Goretex-Wanderschuhe nicht helfen, wenn man ständig mit Absicht durch den Tiefschnee schlurft und der Schnee stundenlang von oben in die Schuhe sickert :-) Gut, dass wir immer Ersatzsocken dabeihaben...

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Selbst von hier unten hat man schon ein tolles Bergpanorama, und da wir ganz alleine waren (was im Sommer wohl nicht möglich ist), wirkte das ganze mit dem Schnee in der absoluten Stille noch beeindruckender. Natürlich kannte ich keinen einzigen der Berge, aber hab mich hier schlau gemacht und kenne nun zumindest im rechten Bild den Guffert,...

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...links den Risserkogel und im rechten Bild die Halserspitze und die Blauberge. Das hab ich beim nächsten Mal aber mit Sicherheit schon wieder alles vergessen.

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Hier dachte ich eigentlich "Hmm, wir schauen Richtung Kreuth, ist bestimmt der Leonhardstein." Stimmt aber auch nicht, es sind Roßstein und Buchstein. Richtung Süden, wo man zur Hölleialm absteigen würde, schaut man ins Karwendelgebirge.

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Auch hier oben gab's in der Sonne ein paar Stellen, wo man tief einsinken, den Boden allerdings nicht erreichen konnte.

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Auf dem Rückweg haben wir einige merkwürdige Waldbewohner getroffen: Baumpferdchen und und Langbeinwesen.

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Lustig waren auch die vielen kleinen Mini-Schneebälle, die an den steileren Hängen runterkullerten.

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Wieder unten angelangt wurde es wirklich unangenehm. Der Schnee war noch sulziger geworden und wir sind bei jedem Schritt knöcheltief eingesunken. Dafür war der Blick auf Stuben nochmal richtig schön. Der markante Zacken im Hintergrund ist übrigend der Juifen. Den kannte ich vorher auch noch nicht.

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Frank Steiner (Email)

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